Zur Jahrtausendwende ins Berufsleben eingetreten, setzte die Generation Y, also die Jahrgänge 1977 – 1998, neue Akzente in Technologie und Wirtschaft. Internet und soziale Medien prägten mit ihrer Informationsflut die Millennials. Aufgrund der hohen Erwartungshaltung der Millennials an die bedingungslose Verfügbarkeit von Waren und Dienstleistungen, mussten sich auch Dienstleister wie Banken und Versicherungen der anspruchsvollen jungen Kundschaft stellen. Neben der Entwicklung neuer Produkte führte die Generation Y zu neuen Denkansätzen in der Welt der Finanzen: Weg von spekulativen Anlagen, hin zu Green-Aktien, Exchange Traded Funds (ETFs) und Themenfonds, welche Komponenten wie Transparenz, Nachhaltigkeit und Umweltschutz beinhalten. Kundentreue steht nicht im Vordergrund, sondern ein hohes Kostenbewusstsein, was zur Verlagerung des Konsums ins Internet und zum Boom von Online-Shopping und Online-Banking geführt hat.
Generation Y Investitions-Trends laufen aus
Generation Y wuchs unter dem Einfluss der sogenannten FAANG-Aktien auf, ein Acronym für die fünf grössten Tech-Aktien von Facebook, Inc. (FB), Amazon.com, Inc. (AMZN), Apple Inc. (AAPL), Netflix, Inc. (NFLX) und Alphabet Inc. (Google – GOOGL). Diese erwiesen sich als wahre Gipfelstürmer und sorgten für ein Umsatz- und Gewinnwachstum sondergleichen. Doch Ende 2018 erreichten diese Anteilspapiere ihren vorläufigen Zenit. Offensichtlich zeigt ihr Kursverhalten ein Auslaufen der FAANG-Euphorie.
Erfolgreiche Investoren erkennen einen Trend frühzeitig. Mit Einbruch der bekanntesten Tech-Aktien Ende 2018 dürften sich neue Investitions-Trends entwickeln. Die Millennials scheinen in den Schatten der heute tonangebenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Generation Z zu treten. Die Angehörigen der Generation Z sind derzeit maximal 22 Jahre alt und sind seit ihrer frühesten Kindheit mit digitalen Geräten und elektronischen Medien aufgewachsen. Forscher bezeichnen die Generation Z deshalb als Digitale Natives. So ist für Generation Z beispielsweise ein Mobilfunkgerät ohne Telefon- und Gaming-Funktionen, SMS, Kamera, Internetzugang, Apps und weiteren modernen Features unerlässlich. Das Smartphone dient ihnen beinahe als Lebensmittelpunkt. Die junge Gesellschaft ist experimentierfreudig, setzt auf Sharing Economy, hat zumindest an Krypto-Währungen geschnuppert oder benutzt sie gar ohne große Vorbehalte. Blockchain sowie IoT (Internet of Things) sind keine Fremdworte für diese. Self-Scanning im Supermarkt, Chips-Implantate zur persönlichen Bequemlichkeit sind der Generation Z ebenso vertraut und gehören immer mehr zu deren Alltag.
Die Generation Z ist bereits ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, da sie rund 20 Prozent der Weltbevölkerung betrifft. Sie beeinflusst bereits die konsumfreudige Generation Y durch deren Einkaufsgewohnheiten. Forscher gehen davon aus, dass die Generation Z im Vergleich noch konsumkräftiger sein wird und viel Wert auf Freizeit und Selbstverwirklichung legt (nach dem Motto: Arbeit muss Spaß machen). Banken sind für sie nicht vertrauenswürdig, unnahbar und „staubig“, denn Träume und Ideen lassen sich ohne diese mittels Finanzierungsplattformen wie Crowdfunding verwirklichen.
Für Anleger bedeutet der Einfluss der neuen Trendsetter eine Neuorientierung ihrer Investitionsstrategien. In Zukunft dürften Gesellschaften, welche folgende Produkte und Dienstleistungen anbieten, die Nase ganz vorne haben:
- eDating, eLearning, eShops, eBanking, Sharing Plattformen (wie Car- und Wohn-Sharing)
- Social Media-, Kommunikations- und vor allem Unterhaltungsplattformen (Film- und Video als Alternative zu konventionellen TV-Sendern)
- Freizeitparks, Bio-Ketten (gesundes Essen), Produzenten nachhaltiger Produkte
- Hersteller neuester Kommunikations- und Gaming-Hardware, sowie automatisierter- und IoT-Produkte
- Blockchain, Krypto-Währungen
Gesellschaft und Wirtschaft stehen vor neuen Herausforderungen. Einige Lieblinge der Generation Z planen für 2019 / 2020 ihr Going-Public. Den Investoren bieten sich Chancen, am Beginn eines neuen Trends dabei zu sein.
Julia Meyer
