Neuralink - Das digitale Gehirn der Zukunft?

Den meisten dürfte Elon Musk ein Begriff sein, sei es aufgrund seiner geschäftlichen Erfolge oder seiner futuristischen Visionen. Zu den Unternehmen, durch welche Musk Berühmtheit erlangt hat, gehören bekannte Namen wie PayPal, Tesla und SpaceX. Doch Musk mischt in vielen Industriebranchen mit: Er arbeitet u.a. an einem open source Hyperloop und Neuralink. Musks Idee hinter Neuralink ist, auf lange Sicht künstliche Intelligenz symbiotisch mit dem Menschen zu vereinen. Erfahren Sie nachfolgend alles Wissenswerte rund um Neuralink.

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Was ist das Ziel von Neuralink?

Neuralink ist ein von Elon Musk gegründetes neurotechnologisches US-Unternehmen. Bereits seit 2016 wird daran geforscht, wie man das menschliche Gehirn mit einem Computer verbinden kann. Die Implikationen, welche ein solches Brain-Computer-Interface (BCI) hätte, sind weitreichend. Zum einen würden neue Möglichkeiten entstehen, schwere Traumata, welche beispielsweise durch einen Unfall entstehen können, oder schwere Erkrankungen in unserem menschlichen Gehirn und unserem zentralen Nervensystem zu behandeln. Doch die klinische Nutzung des BCI von Neuralink sind nur ein kurzfristig angesetztes Ziel von Musk. Dieser denkt langfristiger und größer, wie man es von ihm gewohnt ist - schließlich arbeitet er ebenfalls daran, es der Menschheit zu ermöglichen, den Mars zu besiedeln.

Das langfristige Ziel von Neuralink ist eine symbiotische Verschmelzung von Mensch und Computer, sodass Technologie unser menschliches Gehirn optimieren kann. Dies wird in der Zukunft laut Musk nötig sein, um mit den Fortschritten im Bereich der künstlichen Intelligenz mithalten zu können. Diese Symbiose stellt sich Musk so vor, dass winzige Elektroden in das menschliche Gehirn implantiert werden könnten. In Deutschland hat diese Vision zu starker Kritik von Wissenschaftlern geführt. Diese bezeichnen Musks Idee als unseriösen Hype. Doch es besteht nicht nur Kritik daran, wie sich dieses Konzept letztendlich umsetzen lassen könnte, sondern es gibt ebenfalls ethische Bedenken. Kann man es verantworten, potentiell unberechtigten Zugang Dritter auf das menschliche Gehirn zu ermöglichen? Wie könnte diese Technologie missbraucht werden? Welche Auswirkungen hätte dies auf unsere Entwicklung, unseren Charakter und letztendlich auf das Zusammenleben in unserer Gesellschaft?

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Die ethischen Implikationen

Musks innovatives und futuristisches Denken hat ihm den Ruf als Visionär eingebracht. Er versucht Probleme zu lösen, welche derzeit noch unlösbar erscheinen. Diese Denkweise hat zwar zu revolutionären Innovationen geführt, welche Musk auf den Markt gebracht hat, jedoch werden manche dieser Ideen sehr kritisch beurteilt. Musks Vorstellung, dass Mensch und Computer in nicht allzu ferner Zukunft in einem symbiotischen Verhältnis stehen, bringt ethische Probleme mit sich, über welche wir uns als Menschheit bewusst sein müssen. Denn sobald die Technologie erst einmal auf dem Markt ist und Mikrochips in das menschliche Hirn implantiert werden können, wird es schwer sein, dies wieder rückgängig zu machen. Ethische Bedenken bestehen zum einen hinsichtlich der Sicherheit, schließlich sind unsere derzeitigen Computer ebenfalls anfällig für Viren und Angriffe. Ähnliche Angriffe auf das menschliche Gehirn könnten fatale Folgen mit sich bringen, für das jeweilige Individuum als auch für die gesamte Menschheit. Zum anderen sollte darüber nachgedacht werden, wie es sich mit der Wettbewerbsfähigkeit verhalten würde. Sobald Hirnimplantate genutzt werden können, welche zum Beispiel unser Gedächtnis verbessern können, muss man sich die Frage stellen, welche Auswirkungen dies auf das Bildungssystem und den Arbeitsmarkt haben kann. Wäre jeder, welcher sich bewusst gegen ein Implantat entscheidet, sei es aus ethischen oder finanziellen Gründen, in einem Nachteil? Die kritischen Stimmen hinsichtlich der Hirnimplantate sollten somit ernst genommen werden und Vor- und Nachteile ausreichend abgewogen werden.

Musk bleibt trotz Kritik optimistisch

Musk lässt sich von den kritischen Stimmen nicht aus der Ruhe bringen. Laut einem Statement, welches er kürzlich in einem Podcast gab, sähe er eine finale Version des Chips, welcher implantiert werden könne, marktfähig innerhalb des nächsten Jahres. Hier würde es sich jedoch erstmal um eine Anfangsversion handeln, lässt Musk im gleichen Interview verlauten. Das erste Implantat wäre voraussichtlich erst einmal nur in der Lage, gewisse Funktionen wiederherzustellen, welche durch einen Unfall oder einer Krankheit verloren gegangen sind, wie zum Beispiel die Fähigkeit zu sehen, hören oder gar das Bewegen von erlahmten Gliedern - solange eine fehlende Hirnfunktion für die Bewegungsunfähigkeit verantwortlich ist.

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Fazit

Trotz vieler Bedenken, die Möglichkeit mit Implantaten schwere Hirnerkrankungen, wie beispielsweise Alzheimer oder Parkinson, heilen zu können, würde vielen Menschen Leid ersparen. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die neue Technologie eventuell missbraucht werden könnte. Besonders dann, wenn diese nicht nur genutzt wird, um Krankheiten zu heilen, sondern um das menschliche Hirn über seine natürliche Kapazität hinaus zu erweitern. Musk sieht die Symbiose zwischen Mensch und Computer jedoch als unausweichlich, sodass wir mit unserem eigenen technologischen Fortschritt in der Zukunft Schritt halten können.