Ökologische Kaffeezubereitung

Die Deutschen trinken im Homeoffice mehr Kaffee als im Büro. Laut dem deutschen Kaffeeverband stieg der Kaffeekonsum der Deutschen im Jahre 2020 auf 168 Liter pro Kopf. Dies spiegelt ein elf prozentiges Wachstum im Lockdown Jahr wieder. Vollautomaten stehen in jedem dritten Haushalt, dennoch bleibt die gute, alte Filtermaschine die Nummer Eins in Deutschland. Doch welche Kaffeezubereitung ist die ökologischste und energiesparendste, und somit auch die nachhaltigste Methode? Wechseljetzt informiert.

Tasse mit Kaffeebohnen

Die Kaffeemaschine

Obwohl es mittlerweile immer mehr technologisch  und fortgeschrittene Alternativen zum herkömmlichen Filterkaffee gibt, stehen in vielen deutschen Haushalten immer noch die “guten alten” Filterkaffeemaschinen. Das liegt zum Teil am einfachen Prinzip, welches den meisten Deutschen bekannt ist. Heißes Wasser fließt durch den mit Kaffeepulver gefüllten Filter in eine Kanne. Doch wie sieht die Ökobilanz und der Stromverbrauch bei dieser Kaffeezubereitung aus?

Müll fällt bei dieser Methode wenig an. Benutzte Filter und Kaffeepulver können kompostiert werden. Der Verpackungsmüll ist entweder aus Pappe oder kann in den meisten Fällen recycled werden. Einziger Minuspunkt bei der herkömmlichen Filtermethode ist, dass die Menge schlecht eingeschätzt werden kann, wodurch Reste teilweise weggekippt werden.

Der Stromverbrauch der Filtermaschine kommt ganz auf die Leistung an. Gehen wir von einem 1000 Watt Gerät aus, so zahlen Sie bei halbstündigen Betrieb pro Tag, bei  einem Kilowattstundenpreis von 28 Cent aus, 14 Cent. Ausgehend von diesem Tarif, belaufen sich die jährlichen Kosten auf über 50 Euro.

Bei einer vollautomatischen Kaffeemaschine können die Kosten, bei gleichem Gebrauch, aufgrund der höheren Watt Zahl, sogar auf ungefähr 70 Euro Stromkosten jährlich steigen.

Kaffeebohnen

Siebträgermaschine

Wer sich dazu entscheidet eine, in den letzten Jahren sehr beliebte, Siebträgermaschine für das eigene Zuhause zu kaufen, der muss die Unterschiede im Stromverbrauch je nach Gerät beachten. Die Espressomaschine, kurz Siebträgermaschine genannt, verwendet eine Siebträgertechnik. Um einen echten italienischen Espresso herzustellen, wird das Sieb mit frisch gemahlenem Espressopulver befüllt, mithilfe eines Tampers fest gedrückt und daraufhin mit einem Druck von 9 bis 12 Bar gebrüht. Der gebrühte Espresso kann hierbei dann als Grundlage für viele weiter Kaffeespezialitäten dienen, wie beispielsweise Cappuccino, Latte Macchiato oder Café Crema.

Eine Espressomaschine ohne Abschaltautomatik verbraucht etwa drei Viertel des Gesamtverbrauchs für den Standby Modus. Während des Standby Modus wird die Maschine konstant warm gehalten. Geräte ohne eine Abschaltautomatik verbrauchen circa 210 kWh pro Jahr. Ausgehend von einem Tarif mit 28 Cent pro kWh, bedeutet dies jährliche Kosten von rund 58 Euro für den Verbraucher. Um diese Kosten zu senken, sollten Sie die Siebträgermaschine nach Kaffeezubereitung ausschalten und versuchen den Standby Modus so wenig wie möglich zu benutzen.

Kaffeemaschine

Kaffeepads

Maschinen mit Kaffeepads haben sich in deutschen Haushalten bereits etabliert. Die Kaffeezubereitung ist wie bei der herkömmlichen Filtermaschine sehr simpel. Man legt die bereits portionierten Kaffee Pads in die Maschine, schließt diese und drückt auf den Startknopf. Einige Momente später ist der fertige Kaffee in der Tasse. 

Betrachtet man lediglich die Filterpads und das enthaltene Pulver, ist die Padmaschine ökologisch gesehen sehr gut. Kaffeeherstellung und Entsorgung sind relativ umweltfreundlich. Das Problem dieser Methode ist die Verpackungsweise, denn eine Packung enthält meistens ungefähr 20 Pads. Außerdem sind die Pads manchmal zusätzlich einzeln verpackt. Die Ökobilanz der Padmaschine fällt daher schlechter aus als die der Filtermaschine. Um dem ein wenig entgegenzuwirken gibt es Alternativen zu den Einmal-Pads. Seit einiger Zeit kann man selbst befüllbare und somit auch wiederverwendbare Kaffeepads kaufen. Das ist nicht nur ökologisch besser, es gibt Ihnen auch die Freiheit, die Qualität Ihres Kaffees selbst zu beeinflussen. 

Neben der Ökobilanz liegt der Stromverbrauch ungefähr im selben Bereich wie die traditionelle Filtermaschine, was kosten von circa 50 Euro im Jahr bedeutet.

Kapseln

In den letzten Jahren hat der Kapselkaffee an Beliebtheit gewonnen. Die bunten Kapseln liefern in kürzester Zeit Kaffee auf Knopfdruck und die Auswahl an verschiedenen Geschmacksrichtungen ist sehr vielfälltig. Ein Kilo Kaffee in Kapselform kostet zwischen 60 und 80 Euro - ein stolzer Preis. Doch Wenige lassen sich davon abschrecken, was womöglich in Zusammenhang mit der simplen Zubereitung steht.

Somit trinken die Deutschen jedes Jahr ungefähr 3,5 Milliarden Tassen Kaffee aus Kapseln. Dies führt zu circa 14.000 Tonnen Müll, schätzt die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Je nach Hersteller sind die Kapseln aus Aluminium oder Kunstoff. Teilweise werden sie noch einmal extra verpackt - eine Unmenge an Müll. Da Aluminium in der Herstellung sehr energieaufwendig ist und Kunststoff aus Erdöl gewonnen wird, fällt die Ökobilanz der Kapseln negativ aus. 

Wie bei der Padmaschine gibt es auch bei der Kapselmaschine die Möglichkeit auf wiederverwendbare Kapseln umzusteigen, um somit die eigene Müllproduktion zu verringern. 

Der Stromverbrauch ist bei der Kapselmaschine ebenfalls sehr ähnlich wei bei der Pad- sowie den anderen Kaffeemaschinen.

Alternativen mit sehr wenig Stromverbrauch

Um den Apsekt des Stromverbrauches und die damit verbundenen Kosten möglichst gering zu halten, stellen wir zwei Alternativen der Kaffeezubereitung vor, die wenig bis gar keinen Strom verbrauchen.

French-Press

Viele kennen sie, Viele benutzen sie: die French-Press. Bei dieser Zubereitungsmethode befüllt man die Presse mit Kaffeepulver und gießt dieses daraufhin mit heißem Wasser auf. Je nach Präferenz lässt man den Kaffee ein paar Minuten ziehen. Anschließend wird lediglich der Stab, an dessen Ende sich ein Filter befindet, heruntergedrückt. Durch diese Methode brüht man Kaffee, der dem der Filtermaschine sehr ähnelt. Stromverbrauch entsteht hier nur bei der Verwendung des Wasserkochers. Geht man von einer durchschnittlichen täglichen Nutzungsdauer von einer Minute aus, so belaufen sich die jährlichen Kosten auf 3 bis 4 Euro (ausgehend von 28 Cent pro Kilowattstunde). Die genauen Kosten hängen von Ihrem Stromtarif ab.

French-Press

Percolator

Kaffeekannen mit dem Percolator Prinzip sind eine weitere Möglichkeit, mit sehr wenig Stromverbrauch, Kaffee zuzubereiten. Der Percolator ähnelt dem Moka Pot. Während letzterer Espresso erzeugt, erlaubt der Percolator die Zubereitung von Kaffee. Die am weitesten verbreitete Methode ist hier die Espressokanne. Sie setzt sich aus drei Teilen zusammen: der unterste Teil wird mit Wasser befüllt, darauf kommt der Metallfilter, welcher mit Kaffeepulver gefüllt wird und zuletzt der obere Teil in Kannenform. Erhitzt man nun diese Kanne auf einem Elektro-, Gas- oder sogar auf einem Camping Herd, fließt das erhitzte Wasser durch das mit Kaffeepulver gefüllte Röhrchen in den oberen Teil. Sobald das gesamte Wasser in dem oberen Teil ankommt, muss die Kanne vom Herd genommen werden.

Da diese Methode relativ schnell geht, verbraucht sie auch ziemlich wenig Strom und Gas (je nach Herd). Bei einem kWh-Preis von 28 Cent und einer zehnminütigen Benutzung des Herdes am Tag, kommt man dadurch auf Kosten von circa 70 Euro im Jahr. 

Fazit

Es gibt heutzutage viele verschiedene Möglichkeiten zur Kaffeezubereitung. Der Geschmack und Aufwand für die Zubereitung spielen hierbei für Viele eine größere Rolle als der ökologische Aspekt und der Energieaufwand. 

Beachtet man den ökologischen Aspekt, sind die herkömmliche Filtermaschine, die French-Press und der Percolator, die ökologisch besten Alternativen. Die Siebträgermaschine ist die Kaffeemaschine mit dem geringsten Stromverbrauch, und demnach auch mit den geringsten Kosten für Elektrizität. Im Allgemeinen hängen die Kosten für den Stromverbrauch davon ab, wie häufig die Maschine genutzt wird und ob sie häufig im Standby Modus eingeschaltet bleibt. Um die Stromkosten möglichst niedrig zu halten, sollte die Maschine ausgeschaltet sein, wenn diese nicht genutzt wird. Durch einen Stromvergleich lässt sich zudem der günstigste Stromtarif finden.