Digitale Stromzähler – Smart move oder teurer Spaß?

Mit modernen Messern will die Regierung den Stromfluss steuern. Doch Versorger wollen ihre Kundendaten sichern. Gegensätzlicher können die Ausgangspunkte zum digitalen Stromzähler kaum sein. Wer bleibt am Ende mit den Kosten sitzen? Die Regierung, die Betreiber oder gar der Kunde? Und wie sieht’s aus mit dem Verbraucherschutz?Smart Meter

Wofür die intelligenten Stromzähler?

Die Energiebranche digitalisieren um den Stromfluss zu steuern, der durch so viel  alternative Versorger angeboten wird: das ist das Streben der Regierung. Um diese Steuerung zu realisieren, sollen in allen Haushalten Deutschlands schlaue Zähler eingesetzt werden, digitale Stromzähler. Daneben sollen die smarten Stromzähler dem Verbraucher dienen, um von den stetigen Strompreisveränderungen zu profitieren. Wenn der Strom durch Überfluss billiger wird – unter anderem weil er aus Solar- und Windquellen gewonnen wird – schreitet der digitale Stromzähler zur Tat. Um tatsächlich einen Nutzen aus den Preisschwankungen zu schlagen sind jedoch flexible Tarife der Energieanbieter nötig. Und die sind bisher noch sehr selten. Bis Ende April 2016 wird im Bundestag eine Entscheidung zur verpflichtenden Einführung des Stromzählers getroffen.

Der smarte Stromzähler – wer soll’s bezahlen?

Das Einbauen smarter Stromzähler in alle deutschen Haushalte kostet viel Geld. Das von der Regierung hierfür eingeplante Budget schätzen Stromnetzbetreiber als ungenügend ein. Sie befürchten nach dem Einbau auf den tatsächlichen Kosten sitzen zu bleiben.

Auch Verbraucherschützer sprechen sich deutlich gegen eine, wie sie es selbst nennen, “Zwangsdigitalisierung“ aus. Die hohen Kosten, die die geplante Einführung der smarten Messgeräte in alle Haushalte bis 2020 mit sich bringt und die der Privatverbraucher mittragen muss, sollen sich später durch Energiekosteneinsparungen für den Endverbraucher bezahlt machen. Diese besagten Einsparungen scheinen jedoch für den Privatverbraucher, der die geplante Grenze von 6000 kWh oft gar nicht erreicht, verschwindend gering zu sein.

Der intelligente Stromzähler und Datenschutz – passt das zusammen?

Neben der Kostendiskussion rund um den digitalen Stromzähler, wird durch den Verbraucherschutzbund auch der Datenschutz in Frage gestellt. Studien haben gezeigt, dass die Werte die die intelligenten Stromzähler erfassen, viele Informationen zum Verhalten des Verbrauchers entschlüsseln können. So ließe sich zum Beispiel mithilfe der gemessenen Daten nachvollziehen, wo und wann sich eine Person durch seine Wohnung bewegt oder wie hell der Bildschirm des Fernsehers und Computers eingestellt ist. Verbraucherschützer äußern sich sehr kritisch zu dem Risiko, dass diese Messungen des digitalen Stromzählers letztendlich beim Stromanbieter landen.

Obwohl die Datensicherungsbestimmungen des digitalen Stromzählers scheinbar vortrefflich geregelt sind, rückt der Verbraucherschutzbund nicht von seinen Forderungen ab: noch bessere Datenschutzvorgaben und die Ausnahme von Privatverbrauchern bei der verpflichteten Einführung der digitalen Stromzähler.

Welche Entscheidung die Regierung hierzu treffen wird, wird in wenigen Wochen bekannt werden.

So oder so Strom sparen – mit oder ohne digitalen Stromzähler

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