Smarter Sonnenstrom - Solaranlagen in Afrika

In vielen Staaten Afrikas ist der Mobilfunk mittlerweile stark verbreitet. Auch in ländlicheren Gegenden wird das Netz immer weitläufiger ausgebaut. Allerdings fehlt oftmals das entsprechende Stromnetz für die Aufladung der Geräte.Strom durch Sonne in Afrika

Kaum Stromnetz auf dem Land

In den ländlicheren Gegenden Ost- und Westafrikas haben lediglich etwa 10 % der Bewohner Zugang zu Elektrizität. Die Handys werden oftmals an mit Diesel betriebenen Generatoren aufgeladen – eine teure Angelegenheit für die Menschen vor Ort.

Verkauf von Mini-Solaranlagen

Das Berliner Unternehmen Mobisol bietet nun eine Alternative. In mehreren Ländern werden bereits Mini-Solaranlagen in verschiedenen Größen verkauft. Die Kleinsten können mit ihren 30 Watt LEDs zum Leuchten bringen oder Handys aufladen. Größere Systeme, die bis zu 200 Watt stark sind, können sogar für das Aufladen von Kühlschränken verwendet werden. Bisher wurden insgesamt 15.000 Anlagen installiert, wobei das Unternehmen mit einer Vervielfachung in den nächsten Jahren rechnet.

Förderung der EU für 125 Millionen Euro

Durch die Installation der kleinen Solaranlagen lassen sich vor allem hohe Infrastrukturkosten vermeiden, die durch einen Ausbau des Stromnetzes auf dem Land zustande kommen würden. Die EU fördert daher Hilfsprogramme, wodurch in den kommenden Jahren etwa drei Millionen Menschen in neun afrikanischen Ländern Zugang zu Strom verschafft werden soll. Dadurch wird nicht nur der Ausbau von Mobilsol-Solaranlagen gefördert, sondern auch Wasserkraftwerke auf Madagaskar und Biogasanlagen im Senegal.

Verknüpfung von Solarenergie und Mobilfunk

Mobisol ist längst nicht das einzige Unternehmen, welches Solaranlage in Afrika verkauft, allerdings funktioniert das System mit einer besonderen Technik. In den Anlagen ist eine Sim-Karte integriert, die Daten zur Leistung der Geräte an Mobilsol übermittelt. Im Falle einer Störung schickt das Unternehmen einen Techniker, der das Problem vor Ort zu beheben versucht. Auch die Bezahlung läuft mobil: Die Anlagen werden in Raten bezahlt. Sollten die Käufer den Zahlungen also nicht nachkommen, können die entsprechenden Solaranlagen aus der Ferne abgeschaltet werden. Dies kommt jedoch sehr selten vor, so ein Mitarbeiter von Mobilsol: “Ein großer Teil unserer Kunden nutzt die Solaranlage, um damit Geld zu verdienen.“