Noch vor einiger Zeit galt die Idee aus Urin Strom zu erzeugen als Spinnerei. Jetzt haben Forscher aus Großbritannien den Praxistest für einen guten Zweck gewagt: Toiletten sollen künftig Energie erzeugen und in Flüchtlingslagern eingesetzt werden.
Wissenschaftler von der Universität West England (UWE) haben zusammen mit der Hilfsorganisation Oxfam ein Urinal aufgestellt. Bei jedem Toilettengang soll Energie erzeugt werden, welche zur Beleuchtung der Kabinen vorgesehen ist, so die UWE.
Wie funktioniert die Energiegewinnung?
Grundsätzlich wird die Energie durch Bakterien gewonnen, die sich von Ausscheidungen ernähren. Damit ist die Strom-Toilette äußerst umweltfreundlich, denn Abfallprodukte werden effektiv genutzt: “Letztendlich nutzt das System einen Teil der biochemischen Energie, die beim Wachstum der Mikroben entsteht, um sie direkt in Elektrizität umzusetzen“, so Ioannis Ieropoulos, einer der Mitbegründer der Technologie.
Strom im Flüchtlingscamp
Die Strom-Toiletten könnten eine vielversprechende Unterstützung in der Entwicklungshilfe sein. Da der Kostenaufwand relativ gering ist, erhoffen sich die Wissenschaftler einen weitreichenden Einsatz der Toiletten, vor allem in Flüchtlingslagern. Diese würden vor allem die Sicherheit in den Camps erhöhen, in denen Bewohner häufig in der Dunkelheit überfallen werden.
Julia Meyer
