In Venezuela soll nun Strom gespart werden. Doch wie? Präsident Maduro kündigt an, dass von April bis Juni in dem südamerikanischen Land an Freitagen die Arbeit niedergelegt werden soll. Das Vorhaben verfolge das Ziel, aktiv Strom zu sparen. Allerdings wird die Maßnahme zum Strom sparen nicht nur positiv aufgefasst, besonders die Regierungsopposition äußert starke Kritik. 
Strom sparen durch Zwangsurlaub
Präsident Maduro teilte am 7. April mit, dass für die kommenden zwei Monate alle Freitage als Feiertage, und somit Zwangsurlaube, gelten. Dies sei ein Vorhaben um Strom zu sparen und notwendig um Venezuelas schlechte wirtschaftliche Lage und dem bestehenden Strommangel entgegenzuwirken.
In einer Fernsehansprache, welche mehrere Stunden andauerte, verkündete der Präsident seinen 60 Tage Plan zum Strom sparen.
Venezuela erfahre zurzeit eine starke Dürreperiode, was dazu führe, dass die Wasserreserven in dem südamerikanischen Land stark abnehmen. Das Land bezieht seinen Strom zu 60 % aus Wasserkraftwerken. Durch die Dürre sei in 18 der bestehenden Talsperren ein derart kritischer Wasserspiegel eingetreten, dass eine ausreichende Stromerzeugung kaum noch möglich sei.
Dieser besorgniserregende Zustand erkläre Maduros Idee, eine derartige Maßnahme einzuführen.
Strom sparen durch Vier-Tage-Woche erfährt Kritik
Nicht nur in Bezug auf die Wasserknappheit befindet sich Venezuela in einer schwierigen Situation. Auch die allgemeine wirtschaftliche Lage ist kritisch. Des Weiteren herrscht seit Monaten eine starke Inflation und Lebensmittel sowie Medikamente sind kaum ausreichend.
Aus diesem Grund ist Maduros Maßnahme zum Strom sparen mit deutlichen negative Stellungnahmen von der Regierungsopposition konfrontiert. Die Gegner bezeichnen die Vier-Tage-Woche als waghalsig, denn eine Fortsetzung der negativen Entwicklungen wird befürchtet. Darüber hinaus sei laut Experten durchaus klar, dass die Wirtschaftsleistung durch eine verkürzte Arbeitswoche abnähme.
Methode zum Strom sparen - Unklarheiten bestehen
Neben der Opposition melden sich auch Venezuelas Bürger skeptisch zu Wort, denn viele Fragen in Bezug auf das tägliche Leben und das Einführen der Methode zum Strom sparen bleiben zurzeit noch unbeantwortet. Für Venezuelas Bürger sei unter anderem noch unklar welche Auswirklungen das Model auf den öffentlichen und privaten Sektor habe. Was mit Schulen, bürokratischen Institutionen und unter anderem Supermärkten geschehe, sei ungewiss.
Allerdings kündigte Maduro an, dass er in Kürze genauere Informationen zu der Vier-Tage-Woche bekannt geben werde.
Julia Meyer
