Nach über einem Jahr Verhandlungen ist es soweit: Der schwedische Energieriese Vattenfall verkauft seine Braunkohlewerke ins Ausland. Damit plant Vattenfall seinen CO2 Ausstoß um mehrere Millionen Tonnen jährlich zu senken.
Vattenfall will weg vom Braunkohle-Image
Vattenfall galt in Deutschland bislang als größter Nutzer von Braunkohle bei der Energieerzeugung. Damit wird eine entsprechend hohe Menge an Kohlendioxidemissionen (CO2) ausgestoßen, die der Umwelt erheblich schaden und entgegen der Klimaschutzziele stehen.
Braunkohlewerke gehen an EPH
Bereits im Jahr 2014 hat Vattenfall angekündigt seine Braunkohlewerke zu verkaufen um den CO2 Ausstoß des Unternehmens zu verbessern. Nun werden die Braunkohlewerke von Vattenfall in der Lausitz an den tschechischen Energieversorger EPH, welcher bereits die Mibrag besitzt, und seinen Finanzpartner PPF verkauft.
Arbeitsplätze gesichert
Etwa 8000 Mitarbeiter sind von der Entscheidung, die Braunkohlewerke an tschechische Investoren zu verkaufen, betroffen. EPH halte sich jedoch an den gültigen Tarifvertrag und werde bis zum Jahr 2020 keine betriebsbedingten Kündigungen vornehmen. Damit ist die Arbeitnehmerseite weitestgehend zufrieden mit dem Verkauf nach Tschechien: “Die beste Lösung ist getroffen“, so Rüdiger Siebers, Vorsitzender des Betriebsrats der Vattenfall Europe Mining AG.
CO2 Ziele bis 2020
Die Bundesregierung plant den CO2 Ausstoß von bis zum Jahr 2020 drastisch zu reduzieren. Damit wurde bereits im vergangenen Jahr beschlossen die Braunkohlewerke in Deutschland zunehmend vom Markt zu nehmen. Wie der Energiewende-Index bislang zeigte, ließ die aktuelle Bilanz allerdings wenig Optimismus zu. Der Verkauf der Braunkohlewerke könnte aber einen wichtigen Schritt in die Umsetzung der Klimaschutzziele bedeuten. Denn im letzten Jahr hatte Vattenfall etwa 84 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen, wobei der CO2 Ausstoß bis 2020 etwa auf 21 Millionen reduziert sein soll. Durch die Abgabe der Braunkohlewerke sinkt der CO2 Ausstoß bereits um ganze 25 Millionen Tonnen jährlich.
Julia Meyer
