Nur noch sehr selten hört man von der analogen Telefonie. Diese ist jedoch noch in einigen Lebensbereichen zu finden, wie beispielsweise in alteingesessenen Firmen, wo sie oft noch Kommunikation mit Kund:innen und Kollegen:innen prägt. Heutzutage schalten Anbieter den Festnetz-Telefonanschluss normalerweise mittels IP-Telefonie oder über Digitaltechnik. Warum das so ist und welche Vor- und Nachteile die analoge Telefonie aufweist, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Was ist eine analoge Telefonanlage?
Eine analoge Telefonanlage bezeichnet eine klassische Telefonie-Lösung. Hierbei werden die Sprachsignale in analoger Form in das Telefonnetz übertragen. Dabei sind die analogen Endgeräte, wie zum Beispiel Telefon, Fax oder Modem, an einen analogen Telefonanschluss angeschlossen. Diese Form der Telefonanlage besitzt Anschlussmöglichkeiten für nur ein bis zwei Amtsleitungen und pro Amtsleitung können bis zu acht Nebenstellen eingerichtet werden. Ein Nachteil der analogen Telefonie ist jedoch, dass sie zu einem Zeitpunkt nur eine Verbindung zulässt. Außerdem sind alle angeschlossenen Telefone nur über dieselbe Rufnummer erreichbar. Daher kommt die analoge Telefonie nur noch selten vor und es werden stattdessen Alternativen wie ISDN genutzt.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, mittels DSL eine technische Erweiterung durchzuführen. Diese bewirkt, dass bei der analogen Telefonanlage parallel zwei Geräte genutzt werden können und somit telefoniert und zur selben Zeit trotzdem eine E-mail oder ein Fax gesendet werden kann. Hierfür wird jedoch für jedes Telefongerät und somit für jede Leitung ein eigener Anschluss benötigt, was die ganze Sache sehr kompliziert macht.
Funktion eines analogen Telefonanschluss
Bei einem analogen Telefonanschluss werden die Sprachinformationen und Daten analog übertragen; in Form einer elektrischen Übertragung der Signale über eine Telefonleitung. Analog ist ein griechisches Wort und bedeutet übersetzt so viel wie “kontinuierlich” oder “fortgesetzt”. Das bedeutet also, dass die Signale bei der analogen Telefonie während einer Verbindung kontinuierlich gesendet werden.
Was bedeutet ISDN?
ISDN steht für die Abkürzung “Integrated Services Digital Network” und wurde 1989 eingeführt, was die Ablösung von analogen Telefonen und getrennte Netze für Sprach-und Datendienste bedeutete. ISDN ist ein digitales Netzwerk für Telekommunikationsdienste wie Sprache, Daten, Bilder oder Text. Im Gegensatz zum analogen Telefonanschluss stehen den Verbraucher:innen bei dem ISDN Anschluss zwei Kanäle zur Verfügung. Das heißt also, man kann zwei Geräte zur selben Zeit nutzen und es können bis zu zehn Rufnummern vergeben werden, die sich auf unterschiedliche Geräte aufteilen lassen. Dieser Standard kann zum Beispiel für Unternehmen interessant sein, die unter verschiedenen Durchwahlen erreichbar sein müssen.
Die Einführung von ISDN erfolgte aus der Not heraus. Analoge Telefonnetze fielen immer wieder aus und erwiesen sich als unzuverlässig für Fernverbindungen. Heute ist ISDN durch Breitband-Internetzugangsverbindungen wie DSL, WLAN und Kabelmodems ersetzt worden. Die ISDN Telefonie bietet weitaus mehr Funktionen als ihr Vorgänger. Der Funktionsumfang ist jedoch auch abhängig von dem Netzbetreiber und der ISDN-Anlage selbst. Des Weiteren haben ISDN Anschlüsse die Funktion, Rufnummern zu unterdrücken, Anrufe umzuleiten oder kundenspezifische Nummern anzuzeigen.
Unterschied zwischen einer analogen Telefonie und ISDN
ISDN
Der Hauptunterschied zwischen analoger Telefonie und ISDN besteht darin, dass bei ISDN Anschlüssen Daten digital übertragen werden, sodass es hierbei möglich ist, mehrere Signale gleichzeitig zu empfangen oder zu versenden. So kann beispielsweise mit ISDN gleichzeitig telefoniert und gefaxt werden. Außerdem sind über einen ISDN-Anschluss bis zu zehn Rufnummern erhältlich, weshalb man auch von einem “Multiple Subscriber Numbers” (MSN) spricht. Diese MSN können auf verschiedene Endgeräte verteilt und reibungslos parallel genutzt werden. Weitere Vorteile der digitalen Übertragung sind die hervorragende Sprachqualität und das schnelle Starten der Übertragung. Ein Nachteil ist jedoch, dass bei ISDN die Telefonanlagen extern mit Strom versorgt werden müssen, was zu höheren Kosten für die Endgeräte führt.
Analog
Wie bereits erwähnt, ist bei einem analogen Anschluss nur eine Leitung vorhanden. Das bedeutet, dass man zwar mehrere Geräte anschließen kann, jedoch können diese nicht gleichzeitig betrieben werden. Wenn man beispielsweise kein Fax besitzt und nur eine Rufnummer benötigt, kann ein analoger Anschluss ausreichend sein. “Voice over IP” (Voip Telefonie) ist jedoch eine Möglichkeit, um mit einem analogen Anschluss mehrere Rufnummern zu nutzen oder verschiedene Geräte gleichzeitig zu nutzen.
Was versteht man unter einem DSL Anschluss?
Die Abkürzung DSL steht für “Digital Subscriber Line”, was im Deutschen so viel wie digitaler Teilnehmeranschluss bedeutet. DSL ist ein technischer Standard zur Übertragung von Daten, wie beispielsweise die digitale Breitband-Verbindung über das Telefon. Außerdem werden durch DSL schnelle Internet-Verbindungen ermöglicht. Somit kann jeder über eine Teilnehmeranschlussleitung Internet oder Telefon beziehen.
Was ist der Unterschied zwischen DSL und ISDN?
Es gibt einige wesentliche Unterschiede zwischen ISDN und DSL. Zum Beispiel überträgt DSL Daten schneller als eine ISDN-Leitung. Das liegt daran, dass ISDN ein Einwahldienst ist, der über eine einzelne Leitung läuft. DSL-Anschlüsse müssen sich nie einwählen und werden manchmal auch als "always on"-Anschlüsse bezeichnet, was so viel wie “ständig angeschaltet” bedeutet. Aus diesem Grund sendet DSL in der Regel Pakete mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Mbit/s, während ISDN maximal 128 Kbit/s erreicht. Obwohl beide den gleichen Dienst anbieten, tun sie dies auf völlig unterschiedliche Weise.
IP Telefonie
“Voice over IP” (Voip Telefonie) ist eine Möglichkeit, um mit einem analogen Anschluss mehrere Rufnummern zu nutzen oder verschiedene Geräte gleichzeitig zu nutzen. Diese Technik wird oftmals auch als Internettelefonie bezeichnet. Hierfür muss der Router allerdings ebenfalls mit Strom versorgt werden und es muss eine bestimmte DSL-Bandbreite vorhanden sein. Somit können also alle ISDN-Funktionen über die Internettelefonie auch über einen Analoganschluss laufen. Im Gegensatz zur ISDN-Variante muss bei dieser Technologie das System mit IP-Anschlüssen an das Breitband gekoppelt sein. Diese Technologie ist noch relativ neu, weshalb es hier unter Umständen bei der Qualität der Übertragung zu Einschränkungen kommen könnte.
Wie erkennen Sie Ihren Telefonanschluss
Falls Sie sich nicht ganz sicher sind, wie Sie erkennen, welchen Telefonanschluss Sie besitzen, erfolgt hier eine kurze Erläuterung:
- Beim analogen Anschluss ist Ihr Telefon an einer Seite des Splitters angeschaltet, während Ihr Internetrouter auf der anderen Seite angebracht ist.
- Bei einem ISDN-Anschluss ist über dem Splitter ein sogenannter “NTBA” (Netzterminator Basisanschluss) angeschlossen. Dieser sorgt dafür, dass zwei Leitungen zur Verfügung stehen.
- Der IP-Anschluss hat keinen Splitter. Der Router ist hierbei direkt an der Telefondose angeschlossen und die Telefone wiederum am Router.
Fazit
Heutzutage wird analoge Telefonie nur noch sehr selten genutzt. Mit Weiterentwicklungen wie ISDN oder der IP-Telefonie lassen sich mehrere Amtsleitungen anschließen, und nicht nur ein Endgerät kann zur selben Zeit genutzt werden. Dabei wird Kunden:innen ein größerer Funktionsumfang geboten. Wenn Sie also auf der Suche nach einem neuen Telefonanschluss sind, stellen Sie sich die Frage, ob ein analoger Anschluss ausreicht oder ob es sich doch lohnt, eine digitale Lösung einzusetzen.