Fernwärme

Was ist Fernwärme?

Fernwärme ist thermische Energie, die über Rohrleitungssysteme in Gebäude gebracht wird. Somit entsteht die thermische Energie nicht innerhalb der Gebäude, sondern wird von außen geliefert. Dafür werden isolierte Rohre verwendet, die überwiegend durch die Erde verlaufen. Teilweise werden auch Freileitungen verwendet. Erzeugt wird die Fernwärme unter anderem in Heizkraftwerken. Erfolgt die Wärmeversorgung in einem räumlich kleinen Gebiet, spricht man auch von Nahwärme. 

Einfach gesagt ist es also die Belieferung von Gebäuden mit Wärme von einem Kraft- oder Heizwerk. Es wird also keine eigene Heizanlage benötigt.

Brennstoffe bei Fernwärme sind vor allem Erdgas und Steinkohle. Allerdings wird auch häufig Wärme von der Müllverbrennung genutzt.

Geschichte der Fernwärme

Das Prinzip der Fernwärme ist eine Erfindung der Römer. Sie transportierten heißes Wasser aus Thermalquellen über Rohrleitungen zu Gebäuden, um diese zu beheizen und mit warmen Wasser zu versorgen.

Mit dem Untergang des Römischen Reiches war die Fernwärme allerdings auch erstmal kein Thema mehr. In den USA wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts erstmals wieder Wärme über ein Leitungsnetz transportiert. Man wollte damit offene Feuer vermeiden, da durch diese eine ständige Brandgefahr herrschte, sowie eine hohe Luftverschmutzung entstand.

Fernwärme aktuell

Heutzutage belegt Fernwärme den dritten Platz unter den Heiz Energieträgern  in Deutschland - nach Erdgas und Öl. Rund sechs Millionen Haushalte in mehr als 370.000 Wohnhäusern nutzen Fernwärme. Das sind 14% der deutschen Bevölkerung. Besonders in Neubauten ist Fernwärme beliebt: Jedes vierte, neu errichtete, Wohnhaus wird mit Fernwärme beheizt.

Fernwärme Heizung

Wie funktioniert Fernwärme?

Wie bereits erklärt, ist Fernwärme die zentrale Versorgung von Gebäuden mit Warmwasser und Heizwärme über Liegenschaftsgrenzen hinweg. Dabei wird die Wärme über Netze von Rohrleitungen über Pump- und Übergabestationen an die Verbraucher geliefert. Fernwärme entsteht durch heißes Wasser oder auch, in geringen Mengen, durch heißen Dampf, welche Temperaturen von über 100 Grad haben. Normal kann Fernwärme gut transportiert werden, aber ab einer gewissen Rohrleitungslänge (circa ab 30 Kilometern) wird es ineffizient.

Das Transportmedium für Fernwärme ist Wasser. Wasser kann nämlich viel Wärme speichern, ist ungefährlicher als Dampf, günstig und leicht zu transportieren. Der Kreislauf ist ein wärmeisoliertes Rohrsystem, welches ober- oder unterirdisch verlaufen kann. Natürlich geht trotz der Isolation Wärme verloren, allerdings sind die üblichen Strecken nicht weiter als 30 Kilometer. Der Verlust hält sich also in Grenzen.

Fernwärme wird nicht direkt von Endverbraucher:innen angezapft, sondern fließt durch eine Übergabestation zur Heizung der Kund:innen. Das Heißwasser kommt über einen Wärmeübertrager, der das Fernwärmenetz hydraulisch vom Kundennetz trennt, ins Haus.

Wie viele Fernwärmeanbieter gibt es?

Die meisten Verbraucher:innen befinden sich meist in einem 30 Kilometer Radius zu einem Kraftwerk. Das bedeutet allerdings auch, dass der Wettbewerb fehlt, da jedes Fernwärmenetz ein lokales Monopol bildet und ein Wechsel zu einem anderen Versorger nicht möglich ist. Der Aufbau einer doppelten Infrastruktur durch ein weiteres Unternehmen wäre unwirtschaftlich.

Wo wird Fernwärme produziert?

Fernwärme kann man grundsätzlich in jedem Heizkraftwerk erzeugen. Je nachdem welche Energieträger genutzt werden, unterscheidet sich eben auch die Nachhaltigkeit.

Die wichtigsten Energieträger für Fernwärme sind die fossilen Energieträger wie Kohle, Gas und Öl. Die entstehende Hitze bei der Müllverbrennung oder auch bei Industriebetrieben mit Hochtemperaturanlagen kann ebenfalls ausgekoppelt und genutzt werden. Die Wärme von solarthermischen Anlagen kann direkt ins Fernwärmenetz eingespeist werden.Großwärmepumpen können auch Niedertemperaturabwärme nutzen, die beispielsweise in Einkaufszentren und Supermärkten entsteht. Immer beliebter werden auch kalte Nahwärmenetze mit dezentralen kleinen Wärmepumpen.

Die große Flexibilität bei der Produktion von Fernwärme zeigt das große Potential, mit dem diese Art der Wärmeversorgung einhergeht.

Wie teuer ist Fernwärme?

Fernwärme ist teuer. Die einzig teurere Variante, um zu heißen, ist mit Strom. Laut dem Heizspiegel zufolge zahlten Mieter:innen in einer 70qm Wohnung 2020 im Durchschnitt 870 Euro, was rund 40% mehr ist als bei einer Ölheizung und rund 27% als bei einer zentralen Gasheizung. Im Jahr 2021 und 2022 ist dieser Unterschied nicht mehr so hoch, da die Gaspreise exorbitant angestiegen sind. 

Dies ist meistens auch der Fall, obwohl der Fernwärmeversorger mit Erdgas arbeitet und ebenfalls mehr bezahlen muss. Im Gegensatz zum Gaslieferanten erzeugt der Fernwärmeversorger allerdings oft auch Strom, so dass er die höheren Beschaffungskosten auf Strom und Fernwärme umlegen kann. Besonders effizient sind Anbieter, die eine Kraft-Wärme-Kopplung nutzen.

Die Preise fallen je nach Fernwärmeanbieter sehr unterschiedlich aus. Wenn ein Anbieter mehrere Netze hat, kann es sogar sein, dass jedes Gebiet einen anderen Preis hat, obwohl diese in der gleichen Stadt sind.

Woraus setzt sich der Fernwärmepreis zusammen?

Der Preis setzt sich regulär aus diesen Bestandteilen zusammen:

  • dem Arbeitspreis in Cent pro Kilowattstundedem
  • Grundpreis pro Kilowatt angeschlossener Leistung (auch als „Anschlusswert“ oder „Leistungspreis“ bezeichnet)

Der Arbeitspreis berechnet den tatsächlichen Wärmeverbrauch, während der Grundpreis ein Fixpreis pro Jahr ist und die Kosten an Kraftwerk und den Netzen beinhaltet. Meist macht der Arbeitspreis 75% der Gesamtkosten aus und der Grundpreis 25%. Manche Versorger berechnen zusätzlich noch einen Messpreis oder Verrechnungspreis, der unabhängig von Verbrauch und Anschlussleistung einmal im Jahr zu entrichten ist. Ein durchschnittlicher Preis für Fernwärme in Deutschland sind 81 Euro für eine Megawattstunde (Stand 2021).

Der Arbeitspreis ändert sich je nach Versorger und hängt davon ab, wie wirtschaftlich der Versorger seine Kraftwerke betreibt. Allerdings ist unklar, zu welchen Kosten Fernwärme produziert wird und welche Marge in den Preisen steckt. Dies ist auch der Fall bei dem Grundpreis, da der Versorger nicht offenlegen möchte, wie dieser kalkuliert wird.

Grundsätzlich gilt: Je mehr Kund:innen an das Wärmenetz angeschlossen sind, desto günstiger kann der Anbieter seinen Grundpreis gestalten.

Besonderheiten bei Fernwärme

Eine Besonderheit bei Fernwärme ist, dass man die Verträge meist für bis zu zehn Jahre abschließt. Auch kann man eine Reduzierung der Leistung noch während der Vertragslaufzeit verlangen. Dies wirkt sich dann kostensenkend auf den Grundpreis aus. Diese Anpassung lässt ihren Grundpreis sinken. Wichtig ist, dass trotz der Reduzierung auch am kältesten Tag des Jahres eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius erreicht werden kann. Möglich ist diese Anpassung laut der Fernwärme-Verordnung einmal im Jahr. Dabei gilt eine Frist von vier Wochen und eine Änderung kann nur zum Ende eines Kalendermonats gefordert werden. Dabei muss der niedrigere Bedarf nicht nachgewiesen werden, außer sie ist höher als 50%. Beträgt die Reduzierung mehr als 50% muss diese durch erneuerbare Energien begründet sein und man muss dies auch belegen können.

Kommt es zu einem kompletten Wechsel auf erneuerbare Energien, ist es erlaubt, den Vertrag als ganzen zu kündigen. Dabei gilt lediglich eine zweimonatige Frist.

Überprüfung der Kosten

Gegen die Preise von dem Anbieter kann man als Kund:in nichts tun. Allerdings kann bei dem Grundpreis die Anschlussleistung für das Gebäude überprüfen lassen. Diese ist oft viel höher, als es zur eigentliche Versorgung des Hauses sein müsste. 

Mit Hilfe einer Faustregel lässt sich leicht selbst einschätzen, ob die Anschlussleistung überdimensioniert ist: Nimm die letzte Abrechnung und teile die verbrauchte Wärmemenge in Kilowattstunden durch die Anschlussleistung in Kilowatt. Dadurch erhält man die Nutzungsdauer, welche 1.800 Stunden betragen sollte. Bei diesem Wert passt die Leistung optimal zu dem Wärmeverbrauch. Sollte der Wert weniger als 1.800 Stunden im Jahr sein, ist die Anschlussleistung zu hoch gewählt.

Dies kann man natürlich auch professionell checken lassen. Dies funktioniert über den Heiz-Check einer Verbraucherzentrale und beinhaltet ebenfalls die Prüfung des Fernwärmevertrages. Der Heiz-Check kostet 40 Euro.

Mit der Berechnung kannst du anschließend den Versorger auffordern die Anschlussleistung zu reduzieren.

Kosten zu einem Wechsel zu Fernwärme

Entschließt man sich zu einem Wechsel zu Fernwärme, kommen Kosten auf einen zu. Bei einem kleineren Gebäude fallen beispielsweise Umstellungskosten zwischen 5.000 und 15.000 Euro an. Miteinbezogen sind in diesem Preis: die Entsorgung der Altanlage, der Anschluss an das Fernwärmenetz und der Einbau der Fernwärmeübergabestation. Auch müssen Fachleute die Verteilung der Wärme in dem Gebäude einstellen.

Sollte man Fernwärme beziehen?

Wie oben schon erklärt, hat man keine Anbieterauswahl, wenn man Fernwärme bezieht und muss bei dem Kraftwerk bleiben, welches bei einem in der Nähe ist. Mit der Entscheidung für Fernwärme binden Sie sich dementsprechend langfristig an einen Anbieter. Man sollte die Vor- und Nachteile also genauestens abwägen.

In manchen Kommunen hat man gar keine andere Wahl als das eigene Haus mit Fernwärme zu versorgen. Hier besteht dann ein sogenannter Anschluss- und Benutzungszwang. In vielen Kommunen ist es dann allerdings möglich zusätzlich erneuerbare Energien zu nutzen.

Wann lohnt sich Fernwärme?

Grob gesagt lohnt sich Fernwärme, wenn möglichst viele Nutzer an das Fernwärmenetz angeschlossen sind. Grund dafür sind die erheblichen Kosten, die mit der Verlegung der Netze und dem Bau der Erzeugungsanlagen entstehen. Ebenfalls gibt es eine Mindestabnahmemenge pro Meter Netz. 

Fernwärme eignet sich deshalb besonders für dicht besiedelte Gebiete bei denen am Besten zusätzliche industrielle oder gewerbliche Kunden mit versorgt werden. Lohnen tut sich Fernwärme auch, wenn es durch Energie, die ansonsten ungenutzt bleibt, erzeugt wird. Beispiele hierfür sind industrielle Prozesswärme oder Wärme durch Müllverbrennung, die eben relativ preiswert sind, da man sie kaum anderweitig nutzen kann.

Wichtig ist, dass das jeweilige Gebäude einen gewissen Energieverbrauch hat, da man das Kraftwerk und die Wärmenetze anteilig über den Grundpreis mit finanziert.

Bei der Überlegung, ob sich Fernwärme für einen lohnt, sollte man unbedingt einen Vollkostenvergleich anstellen. Bei diesem Vergleich werden alle anfallenden Kosten von Anschaffung der Heizung bis hin zu den Schornsteinfegerkosten über den Nutzungszeitraum der Heizung berücksichtigt. 

Grund dafür ist, dass man bei Fernwärme direkt das Produkt “Wärme” erhält und im Preis deshalb Umwandlungsverluste enthalten sind. Diese Verluste hat man bei einer Gasheizung beispielsweise nicht, da man hier für das Gas bezahlt, welches erst vor Ort im Heizungskessel umgewandelt wird. Ein reiner Preisvergleich langt hier also nicht aus.

Ist Fernwärme umweltfreundlich?

Die Frage, ob Fernwärme umweltfreundlich ist, lässt sich schwer beantworten, da die Klimafreundlichkeit sehr unterschiedlich ist. Sie hängt von dem eingesetzten Energieträger, der Effizienz der Erzeugung im Kraftwerk und der Höhe der Leitungsverluste ab. 

Grundsätzlich hat der Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) eine hohe Energieausbeute und auch das Nutzen von Abwärme, die zum Beispiel bei der Müllverbrennung entsteht, ist sinnvoll für die Umwelt. Eine Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist ein Prozess bei dem Strom und Wärme zusammen erzeugt und im Anschluss genutzt werden.

Eine Beurteilung über die Klimafreundlichkeit der Fernwärme kann man nur dann bewerten, wenn der jeweilige Anbieter freiwillig veröffentlicht, welche Energieträger eingesetzt werden und welche CO2 Emissionen durch diese erzeugt werden. Diese Informationen werden allerdings nur selten veröffentlicht. Vor allem aufgrund der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) gilt Fernwärme als umweltfreundlich.

Die Umweltfreundlichkeit hängt ebenfalls von den Netzverlusten ab, welche die Effizienz des Wärmenetzes beeinflussen. Indirekt werden die Netzverluste auf die Kund:innen umgelegt. Je höher die Netzverluste sind, desto mehr Energie muss eingesetzt werden, um die Wärme zu erzeugen. Die Netzverluste müssen die Anbieter im Internet veröffentlichen, damit sie für alle leicht zugänglich sind.

Fernwärme kann auch aus erneuerbaren Quellen wie solarthermischen Anlagen oder Biomasse-Kraftwerken stammen . Im Jahr 2020 stammen rund 22% der Fernwärmeversorgung aus erneuerbaren Energien. Die Bundesregierung möchte diesen Wert bis 2030 auf 50% erhöhen.

Vorteile der Fernwärme

Ein Vorteil der Fernwärme ist der Komfort. Dadurch, dass man keinen eigenen Heizkessel, Tank oder Abgasanlage benötigt, muss man sich auch nicht um die Wartungen oder Schornsteinfeger kümmern. Auch benötigt man keinen Raum zur Lagerung von Brennstoffen, muss diese also ebenfalls nicht kaufen und hat keine hohe Investition für die Anschaffung eines Heizkessels.

Fernwärme ist eine Möglichkeit, um klimafreundlich zu heizen, da man die Kraft-Wärme-Kopplung und die ohnehin anfallende Wärme aus Industrie und Gewerbe nutzen kann. Dies verringert den CO2 Ausstoß und erhöht die Effizienz.

Teilweise gibt es attraktive Angebote für Fernwärme, sodass es eine günstige Art sein kann zu heizen. Mehrere Stadtwerke und einzelne Kommunen fördern den Anschluss an das Fernwärmenetz sogar mit Zuschüssen von etwa 500 bis 3.000 Euro.

Nachteile der Fernwärme

Der größte Nachteil von Fernwärme ist der fehlende Wettbewerb bei den Anbietern. Der Markt wird nicht reguliert. Jedes Fernwärmenetz ist ein lokales Monopol. Es ist für die Kund:innen also nicht möglich den Lieferanten zu wechseln. Ein besonderer Nachteil entsteht vor allem dann, wenn die Lieferungen überdurchschnittlich teuer sind. Kartellbehörden befassen sich tatsächlich immer wieder mit dem Verdacht von erhöhten Preisen für Fernwärme. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert daher Reformen des Monopolsektors Fernwärme - bisher ohne Erfolg. Ebenfalls kann es natürlich sein, dass Fernwärme für einige Gebiete gar nicht verfügbar ist.

Wenn man sich einmal für Fernwärme entschieden hat, dann muss man den Fernwärmeanschluss für viele Jahre nutzen. Fernwärmenetze müssen ganzjährig in Betrieb sein, wenn auch die Warmwasserversorgung über Fernwärme erfolgt. Die Entscheidung sollte also gut durchdacht sein. Die Nutzung von Fernwärme ist zwar bequem, aber ist gegenüber anderen Alternativen oft noch teurer.

Oft wird Fernwärme noch mit fossilen Energieträgern erzeugt, was dementsprechend negative Folgen für die Umwelt hat. Außerdem geht bei dem Transport von Wärme eben diese natürlich auch verloren.

Die Zukunft der Fernwärme

Es gibt immer wieder Neuerungen von der Regierung, um Fernwärme attraktiver zu machen. Ab 2022 muss der Fernwärmeversorger einem beispielsweise jeden Monat Informationen zu Verbrauch und Kosten schicken, wenn der Wärmezähler fernauslebar ist.

Besonders für die Energiewende spielt Fernwärme eine große Rolle. Wie bei den Vorteilen der Fernwärme schon kurz erwähnt, wird der Neubau und Ausbau von Netzen sowie der Anschluss neuer Kund :innen gefördert. Zusätzlich möchte die Bundesregierung die Kommunen beauftragen Fernwärme flächendeckend in Städten und Gemeinden anzubieten.

Der wirtschaftliche Aspekt

Die EU möchte mit ihrer Energie- und Klimapolitik unter anderem erreichen, dass die Treibhausgasemissionen und der Energieverbrauch zurückgehen, vermehrt erneuerbare Energien zum Einsatz kommen, die Energieversorgung gesichert und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum gefördert wird. Fernwärme ist dabei eine mögliche Lösung. Diese Lösung ist bereits in diverse Gesetzgebungen eingebunden, aber noch nicht ausreichend hinterfragt worden. Schließlich zielt Fern- und Nahwärme darauf ab, den Endverbraucher zentral zu versorgen und verbietet, teilweise eine dezentrale Heizung zu nutzen.

Alternative zu Fernwärme

Es wurde bereits erwähnt, dass man in einigen Kommunen gar keine andere Wahl hat, als Fernwärme zu beziehen, weil ein sogenannter Anschlusszwang besteht.

Eine Alternative, um Wärme zu erzeugen, sind Brennwertgeräte, welche das heiße Abgas nutzen, diesem weitere Energie entziehen und damit Brennstoff sparen. Diese Geräte haben einen hohen Wirkungsgrad und einen geringen Platzbedarf. Brennwerttechnologie und ihre Geräte werden außerdem gefördert, weshalb sich eine Investition schnell amortisiert.

Eine weitere Alternative zur Fernwärme ist die Wärmepumpe. Bei dieser wird die Energie aus der Luft, dem Erdreich und dem Grundwasser genutzt. Die Vorteile der Wärmepumpe sind unter anderem die Einsparung fossiler Brennstoffe, staatlicher Förderung, weniger Emissionen, geringeren Wartungskosten und der Nutzung erneuerbarer Energie.

Beide Heizsysteme sind gute Möglichkeiten Gebäude mit Wärme zu heizen.

Verwendung

Da in Heizkraftwerken eine hohe Energieeffizienz erzielt werden kann, wird die Fernwärme als klimafreundlich angesehen und oft in größeren Städten genutzt. Die Erzeugung von Fernwärme versorgt Eigenheime nicht nur mit Wärme, sondern auch mit Warmwasser. Es wird unterschieden zwischen Fernwärme, die Versorgung einer ganzen Stadt oder einzelner Stadtteile, und Nahwärme, die Versorgung einzelner Gebäude, Gebäudeteile oder kleiner Wohnsiedlungen. Wenn man für die Erzeugung von Fernwärme Tarife mit erneuerbare Energien und mit KWK Anlage nutzt, gilt diese Heizmöglichkeit als gut für das Klima.