11. Petersberger Klimadialog

Während der Corona-Krise finden wichtige politische Konferenzen weiterhin statt, so auch der 11. Petersberger Klimadialog. Via Videokonferenz konnten sich Ende April Minister/Innen aus rund 30 Ländern miteinander verbinden und in einer internationalen Runde darüber diskutieren, welche nachhaltigen und klimafreundlichen Schritte in Betracht kommen, um die weltweite Wirtschaftskrise im Anschluss der Pandemie erfolgreich meistern zu können. Lesen Sie nachfolgend alles Wissenswerte rund um den 11. Petersberger Klimadialog. PKD© BMU/Christoph Wehrer

Der Petersberger Klimadialog als Reaktion auf einen gescheiterten Klimagipfel

Der erste Petersberger Klimadialog (PKD) fand im Jahr 2010 statt und wurde damals ursprünglich von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ins Leben gerufen. Dies geschah als Reaktion auf den in 2009 gescheiterten Klimagipfel in Kopenhagen. Der nun jährlich stattfindende PKD dient dazu, sich konstruktiv mit Ministerinnen und Ministern aus aller Welt vorab über Themen, welche Bestandteil der darauffolgenden UN-Klimakonferenz sind, austauschen zu können. Der erste PKD in 2010 fand in Bonn auf dem Petersberg statt, welches der Veranstaltung den Namen verlieh. Der Name wurde bis heute beibehalten, obwohl der Dialog bereits in 2011 nach Berlin verlegt wurde und seither dort stattfindet. PKD0© BMU/Benjamin Thieke

Der Petersberger Klimadialog 2020

Unter normalen Umständen hätte der diesjährige PKD wieder in Berlin stattgefunden. Aufgrund der weltweiten Corona-Krise musste der Dialog jedoch digital stattfinden. Die diesjährige UN-Klimakonferenz “United Nations Framework Convention on Climate Change”, abgekürzt COP genannt, ist ebenfalls durch den Ausnahmezustand betroffen und wurde auf das kommende Jahr verschoben.

Dennoch kamen die Politiker auf Einladung der Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und dem britischen Minister für Wirtschaft und Energie, Alok Sharma, via Videokonferenz, zum diesjährigen PKD am 27. und 28. April zusammen. Die Themen drehten sich überwiegend um Lösungsvorschläge, wie die Wirtschaft der jeweiligen Länder auf einem nachhaltigem Weg angekurbelt werden kann und so Auswege aus der finanziellen Wirtschaftskrise zu finden. Neben den Teilnehmern von staatlicher Seite nehmen ebenfalls Unternehmen, Städte und Nichtregierungsorganisationen an dem Dialog teil, welches den multilateralen Austausch fördern soll.

Ein nachhaltiger Neustart für die weltweite Wirtschaft

In dem diesjährigen Dialog wurde betont, dass trotz der weltweiten Krise die Klimaziele, welche unter dem Pariser Klimaabkommen getroffen wurden, nicht aus den Augen verloren gehen. So sollen sich die Länder darauf fokussieren, die kommenden Monate nicht nur als Neustart für die Wirtschaft wahrzunehmen, sondern auch zur Verfolgung der Klimaziele. Bundesministerin Schulze beschrieb dieses Vorhaben als einen klimafreundlichen Neustart der Wirtschaft, welcher nicht auf einem alten Leitbild beruhen soll, sondern auf einer verbesserten, klimafreundlichen und krisenfesteren Version dessen. Investitionen, wie sie derzeit für den Neustart der Wirtschaft zur Verfügung gestellt werden, könnten beispielsweise anteilig in erneuerbare Energien gesteckt werden. Diese würden die nachhaltige Industrie substantiell fördern, während ebenso Arbeitsplätze in der nachhaltigen Branche geschaffen werden. Der britische Minister Sharma, welcher ebenfalls der designierte Präsident der 26. UN-Weltklimakonferenz (COP26) ist, bestätigt dieses Ziel und lässt verlauten, dass es entscheidend wäre, wie die finanziellen Summen nun in der Wirtschaft angelegt werden, da sie den entscheidenden Ton für die nächsten Jahrzehnte legen werden: Entweder würden die Finanzspritzen in eine Wirtschaft investiert werden, welche im Sinne der Gesundheit der Weltbevölkerung und der Umwelt stehe, oder hoher Emissionsausstoß und entsprechende Konsequenzen für Mensch und Umwelt würden besiegelt werden.PDK2© BMU/Christoph Wehrer

Fazit

Mittlerweile wird der PKD als eine der wichtigsten Plattformen für die internationale Klimadiplomatie angesehen. Seinem Zweck entsprechend kommen Ministerinnen und Minister aus rund 30 Ländern zusammen, um in einer informellen Runde mögliche Bündnisse und Meinungen zu besprechen. Hauptthema ist hierbei der Klimaschutz und die jeweilige Ausrichtung und Schwerpunkte, welche dann auf der UN-Klimakonferenz COP besprochen werden. Der diesjährige PKD wurde im Zeichen der Corona-Krise und des Klimaschutzes gehalten, welcher mit den Investitionen in die weltweiten Konjunkturprogramme verankert werden soll. Minister Sharma betonte, dass er mit seinem Team mit Hochdruck daran arbeiten würde, dass Fortschritte hinsichtlich des weltweiten Klimaschutzes erreicht werden würden, da wir es den nachfolgenden Generationen schuldig seien.