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Neues Atomkraftwerk in Großbritannien: China kommt zur Hilfe

Das erste Atomkraftwerk seit 1995 soll in Großbritannien mit Hilfe der chinesischen Energiekonzerne General Nuclear Power (CGN) und China National Nuclear Group gebaut werden. Weitere 7 sollen bis 2030 dem Projekt folgen. Dabei ist die Hilfe der chinesischen Unternehmen von großem Belang. Größerer Teilhaber am Projekt ist außerdem der französische Konzern EDF.England will Atomkraftwerk bauen

Renaissance der Atomkraft

Jahrelang dauerten die Verhandlungen des Premierministers David Cameron für den Bau eines neuen Atomkraftwerks in Großbritannien. Hinkley C ist der Name des Atomkraftwerks, das bis 2023 vom französischen Energiekonzern EDF erbaut werden soll. Möglich ist dieses Projekt nur, weil auch China an dem Projekt zu 30 bis 40 Prozent beteiligt ist. Das letzte Atomkraftwerk wurde in Großbritannien vor 20 Jahren gebaut.

Bisher sind die neun laufenden AKW in Großbritannien für ein Fünftel des örtlichen Stromverbrauchs verantwortlich. Allerdings sollen acht dieser AKW wegen vorangeschrittenen Alters bis 2023 stillgelegt werden. Dann muss das neue AKW  mit seinen zwei Reaktoren den Strombedarf decken. Bei einer jeweiligen Leistung von 1600 Megawatt wird dies womöglich 7% des Bedarfs decken.

Weitere Atomkraftwerke in Großbritannien geplant

Bei den acht geplanten AKW bis 2030 wird China voraussichtlich ebenfalls eine große Rolle spielen. Dabei wird CGN wohl auch die Rolle als Mehrheitsgesellschafter übernehmen. Vor einer Woche wurde eine Absichtserklärung zur weiteren Zusammenarbeit von Großbritannien und China unterschrieben.

Gesetzliche Bedingungen der EU

Die gesetzlichen Bedingungen der Europäischen Union beinhalten jedoch, dass die Finanzierung neuer Atomkraftwerke  nicht über staatliche Subventionen erfolgen darf. Laut Behauptungen der Regierung würde „zum ersten Mal ein Kernkraftwerk ohne Geld vom britischen Steuerzahler gebaut“.  Allerdings bürgt der Staat Großbritannien zu 65 Prozent für die Baukosten des AKW. Dabei hat sich die Regierung mit EDF auf einen Einspeisetarif von 92,50 Pfund pro Megawattstunde geeinigt. Das ist immerhin fast doppelt so hoch wie der Marktpreis. Die Inflation soll in den nächsten vereinbarten 35 Jahren noch zusätzlich gerechnet werden.

EU-Kommission entscheidet

Damit hängt der Bau des AKW nur noch von der EU-Kommission ab. Da die Finanzierung indirekt durch Subventionen gedeckt werden soll, liegt die Entscheidungsmacht nun in Brüssel. Dort muss die Entscheidung getroffen werden, ob der Einspeisetarif unerlaubte Staatshilfe beinhaltet. In der Vergangenheit hatte Großbritannien versucht, die Atomenergie EU-weit mit erneuerbaren Energien gleichzustellen. Als Konsequenz wäre eine Subvention dann angebracht gewesen, allerdings ist der Versuch nicht geglückt.

Die Meinung der Briten

Eine Umfrage in Deutschland hatte kürzlich ergeben, dass die Deutschen mehrheitlich für die Energiewende sind. Die Briten stellen sich allerdings eher atomkraftfreundlich dar. Der Bau neuer AKW wird von zwei Dritteln der Befragten befürwortet. Ein weiterer Punkt sei laut Cameron, dass die Investitionen 25.000 Arbeitsplätze schaffen würden.