Chinesisches Neujahr

Neujahr ist immer ein besonderes Ereignis. In China wird an diesem Samstag, dem 25. Januar 2020, das Chinesische Neujahr gefeiert. Wenn in China Neujahr gefeiert wird, herrscht im ganzen Land eine komplett andere Stimmung. Angehörige reisen oftmals tausende Kilometer, um zu Ihren Familien zu gelangen und zelebrieren mit tagelangen Zeremonien. Wechseljetzt.de informiert über die Unterschiede zum Gregorianischen Neujahrsfest sowie die traditionellen Bräuche rund um das Chinesische Neujahr.

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Nicht jedes Land feiert vom 31.Dezember auf den 1.Januar Neujahr. China ist eins dieser Länder, da es nicht dem Gregorianischen Kalender folgt, sondern dem traditionellen chinesischen Kalender, auch Mondkalender genannt. Zwar richten sich die Chinesen im Alltag bereits seit 1912 nach dem Gregorianischen Kalender, jedoch spielt der Mondkalender für die chinesische Kultur noch immer eine wichtige Rolle. Der Mondkalender richtet sich, wie der Name vermuten lässt, nach den Mondphasen und wird daher gerne dafür genutzt, um empfehlenswerte Tage für Hochzeit, Beerdigung oder andere Zeremonien zu finden. Da die Mondphasen variieren, ist das Chinesische Neujahr nicht immer am gleichen Datum, wie wir es von unserem Gregorianischen Kalender kennen.

Das Wichtigste in Kürze

Das Chinesische Neujahr wird auch Frühlingsfest genannt. In diesem Jahr findet das bekannte Frühlingsfest am 25. Januar statt. Während dem Chinesischen Neujahr kann es dazu kommen, dass viele Geschäfte, Büros und Restaurants komplett geschlossen sind. In China ist das Frühlingsfest das bei weitem bedeutendste Fest: Es gibt Schulferien anlässlich der Feiertage, es gibt gutes Essen, die gesamte Familie kommt zusammen und Geschenke werden verteilt (üblicherweise nur von den Älteren an Jüngere).

Dauer des Chinesischen Neujahrs

Entgegen des Gregorianischen Kalenders hat der chinesische Kalender lediglich circa 354 Tage. Jedoch ist während Schaltjahren ein Jahr in etwa 384 Tage lang. Damit Neujahr allerdings zu ähnlichen Zeiten stattfindet, werden regelmäßig “Schaltmonate” eingesetzt. Somit fällt das chinesische Neujahr meist zwischen den 21. Januar und 21. Februar. Traditionell beträgt die Dauer der Festlichkeiten 15 Tage, wobei jedoch die ersten fünf Tage am intensivsten gefeiert werden, bevor das Laternenfest am 15.Tag den Schlusspunkt bildet.

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Wie wird gefeiert?

Traditionell feiert man das Frühlingsfest im Kreis der Familie. Oftmals führt dies bei verheirateten Paaren mit Eltern in unterschiedlichen Städten zu Problemen. Entweder müssen sie sich für eine Familienhälfte entscheiden; stressige Reisewege auf sich nehmen, um beiden Familien zu besuchen oder sich gar selbst aufteilen. Am letzten Abend des alten Jahres genießt die Familie zusammen ein letztes Festessen. Anschließend bereiten sie “Jiaozi” (Teigtaschen) für den nächsten Tag vor. Um Mitternacht zünden viele dann Feuerwerk und Böller an, was ein weit verbreiteter Brauch ist, um die schlechten Geister zu vertreiben. Allerdings können sich Bräuche und Sitten regional etwas unterscheiden.

Das öffentliche Leben

Man könnte meinen, dass das Frühlingsfest einer reinsten Völkerwanderung gleicht: Jährlich reisen mehr als 1.5 Milliarden Chinesen in öffentlichen sowie privaten Verkehrsmitteln. Dies führt  zu massiven Verkehrsproblemen, da Straßen sowie auch Züge überfüllt sind. Chinesen müssen sich in enorme Warteschlangen an Ticketschaltern einreihen. Büros, Firmen und Behörden schließen meist während der gesamten Neujahrswoche oder arbeiten wenn überhaupt in Minimalbesetzung. Vor allem am Vorabend des Neujahrsfests sind Geschäfte sowie Restaurants geschlossen.

Tierzeichen

So wie wir 12 verschiedene Sternzeichen haben, haben auch die Chinesen 12 Tierkreiszeichen. Allerdings finden diese etwas anders Verwendung. In China steht ein jedes Jahr unter dem Zeichen eines bestimmten Tieres, was sich in einem 12-jährigen Rhythmus wiederholt. In 2020 steht das Jahr unter der Herrschaft der Ratte. Die Ratte ist das erste Tier im Tierkreis. Aus diesem Grund werden die Jahre der Ratte als Jahr des Neubeginns und Erneuerung angesehen.

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Symbole

Durch die enorme Bedeutsamkeit des chinesischen Neujahrsfest, sind viele verschiedene Bräuche und Symbole vorzufinden.  Besonders wichtig ist es, während der Festivitäten Fisch zu essen. Auf chinesisch ähnelt die Aussprache für Fisch “yú” dem Wort für Überfluss “yú” sehr. Dies bedeutet, dass wenn man Fisch isst, Reichtum und Glück im neuen Jahr folgen werden. In China ist Rot die Farbe für Wohlstand, Glück und Freude. Daher ist die Farbe überall vorzufinden. Nicht nur an den zahlreichen Dekorationen, sondern auch in der Kleidung. Außerdem sind auch die traditionellen Geldumschläge rot. Die roten, mit Geld gefüllten Umschläge sind das traditionelle Geschenk an Neujahr. Einige Tage vor dem Neujahrsfest steht zudem die Reinigung der Wohnung auf der Agenda, um die schlechten Rückstände des alten Jahres nicht mit in das neue Jahr zu nehmen. Gleichzeitig werden rote Lampen und Spruchbänder aufgehangen. Zusätzlich wird das Schriftzeichen für “Glück” an sämtlichen Orten aufgehangen oder angeklebt.

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Tabus

Neben den zahlreichen positiven Symbolen und Bräuchen gibt es auch einige Tabus während des Frühlingsfestes. So verzichten die Chinesen beispielsweise auf das Schneiden der Haare, da das Wort für “Haar” auf chinesisch ähnlich wie das Wort für “Wohlstand” klingt und somit symbolisch der eigene Wohlstand des neuen Jahres abgeschnitten werden würde. Mit diesem schlechten Omen möchte natürlich niemand in das neue Jahr starten. Darüber hinaus wird auf das Tragen von weißer und schwarzer Kleidung verzichtet. Besonders Weiß ist in China die Farbe der Trauer und Schwarz symbolisiert düstere Stimmung sowie fehlende Hoffnung.

Fazit

Mit den vielen Traditionen und den andauernden Feierlichkeiten ist das chinesische Neujahrsfest ein sehr interessanter Brauch. Dieses, von unserem Neujahrsfest doch sehr unterschiedliche Fest, ist eine Erfahrung wert, sollte man über eine Reise nach China nachdenken. Denn wie könnte man dieses nicht besser kennenlernen als direkt vor Ort? Doch wer während des Frühlingsfest nach China reist, muss sich  vor Ort auf überfüllte Verkehrsmittel und große Menschenmenge vorbereiten.