COVID-19: Auswirkungen auf den Strommarkt

Seitdem die Verbreitung des COVID-19-Viruses am 11. März 2020 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer Pandemie erklärt wurde, hat sich im Privat- und Wirtschaftssektor viel verändert: Geschäfte sind weitestgehend geschlossen und das öffentliche Leben wird nach und nach weiter runtergefahren, um so die Ausbreitung der Pandemie zu verlangsamen. Doch welche Auswirkungen hat das Virus auf den Energiesektor und die damit verbundene Strom- und Gasversorgung? Wir haben uns für Sie schlau gemacht. 

Stromverbrauch privater Haushalte ist angestiegen 

Deutschland sitzt zur Zeit zu Hause: Dank Selbstisolation und Home-Office verbringt der überwiegende Teil aller Deutschen derzeit den Alltag im eigenen Heim. Dies ist selbstverständlich sehr löblich und notwendig, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Doch der ein oder andere mag sich bereits gewundert haben, während man vor dem Fernseher sitzt und darauf wartet, dass die Pizza im Ofen aufgeheizt wird: Müssen wir uns Sorgen machen, dass unsere Stromversorgung einbricht, wenn so viele Menschen von zu Hause aus arbeiten? Schließlich war bisher bereits circa ¼ des in Deutschland verbrauchten Stroms auf private Haushalte zurückzuführen. Aufgrund der Anzahl derer, die den Tag nun zu Hause verbringen, steigt der Strombedarf privater Haushalte stark an. Denn wer seinen Tag im eigenen Heim verbringt, der benötigt mehr Beleuchtung und benutzt mehr Elektrogeräte, sei es zum Arbeiten, Kochen oder um sich die Zeit zu vertreiben.

Es muss allerdings bedacht werden, dass während der Stromverbrauch in privaten Haushalten angestiegen ist, der Stromverbrauch in der Industrie gesunken ist, da viele Unternehmen derzeit entweder geschlossen oder nur sehr eingeschränkt tätig sind. 

Die Preise für Strom und Gas sinken

Die weltweite Unsicherheit hinsichtlich der derzeitigen Situation hat selbstverständlich auch Auswirkungen auf den Rohstoffmarkt: Seit dem Ausbruch in Wuhan/China, ist die weltweite Nachfrage nach Öl und Kohle stetig zurückgegangen. Viele Unternehmen, welche mit Rohstoffen handeln, waren anfänglich bereits verunsichert, wie sich die von China ergriffenen Maßnahmen auf den chinesischen Import- und Exporthandel auswirken werden. Mittlerweile hat sich diese Unsicherheit jedoch auf den gesamten Globus ausgeweitet. Der weltweite Reiseverkehr ist beispielsweise auf ein minimum beschränkt, welches wiederum die Nachfrage nach Öl beeinflusst. Die Industrien vieler Länder arbeiten auf Sparflamme, wodurch zum Beispiel ebenfalls die Nachfrage von Unternehmen nach CO2-Zertifikaten abnimmt. Dieser zunehmende Rückgang hinsichtlich der Rohstoffnachfrage, d.h. Öl, Gas und Kohle sowie CO2-Zertifikate, wirkt sich auf die Energiepreise aus, welche derzeit im Vergleich zu den Vorjahren niedriger sind. Dies ist eine “Glück im Unglück”-Situation für jene Kunden, welche derzeit einen neuen Strom- oder Gasvertrag bei einem Energieversorger abschließen, da diese von den niedrigen Preisen profitieren können. 

Kann die Strom- oder Gasversorgung ausfallen?

Der Gedanke, dass die Strom- oder Gasversorgung einbrechen könnte, ist selbstverständlich sehr besorgniserregend. Allerdings sind diese Sorgen in Deutschland derzeit unbegründet. Die Strom- und Netzbetreiber haben strenge Schutzmaßnahmen verhängt, welche dafür sorgen werden, dass Mitarbeiter der jeweiligen Unternehmen weiterhin arbeiten können. Solange eine ausreichende Anzahl an Fachkräften arbeitsfähig ist, können diese somit weiterhin eine flächendeckende Strom- bzw. Gasversorgung gewährleisten. Die Unternehmen überlassen hier jedoch nichts dem Zufall, denn zu wichtig sind Strom und Gas für eine funktionierende Gesellschaft. Im Falle einer zunehmenden Krise hat das wichtige Personal, wie beispielsweise Mitarbeiter der Leitwarte, die Möglichkeit, fast komplett von der Außenwelt abgeschottet weiterzuarbeiten und so die Energieversorgung weiterhin sicherzustellen. Dies gelingt, indem die Mitarbeiter in einem solchen Krisenfall beispielsweise an ihrem Arbeitsplatz leben würden, wo ihnen sowohl private Verpflegung und Schlaf- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie alle wichtigen Ersatzteile zur Verfügung gestellt werden. Zudem sind die Unternehmen, welche sich um die in Deutschland befindlichen Gas- und Stromleitungen kümmern, in engem Kontakt mit den örtlichen Behörden, um sich entsprechend gegenseitig auf dem Laufenden zu halten.  

Zahlung von Strom- oder Gasrechnung

Aufgrund der dramatischen Auswirkungen, welche COVID-19 auf unsere Gesellschaft hat, wurden nun vom Bundestag eine Reihe von Gesetzen angepasst, welche zahlungsunfähigen Bürgern dabei helfen sollen, dass diese nicht Insolvenz beantragen müssen. So sollen die wirtschaftlichen Auswirkungen für Bundesbürger abgemildert werden. 

Fazit

Wie sich der Energiemarkt -oder im größeren Sinne unsere weltweite Wirtschaft- weiterentwickeln wird, steht derzeit zwar in den Sternen, wir sollten uns jedoch nicht zu sehr davon verunsichern lassen. Die Entwicklungen sind zwar ungewiss, jedoch kann jeder einzelne seinen Beitrag dazu leisten, die derzeitige Situation einzudämmen. Wir hoffen, dass Sie zu Hause und Gesund bleiben!

Julia Meyer

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