Das Problem mit der Lichtverschmutzung

Die Nächte in vielen Ländern der Welt, darunter auch Deutschland, werden immer heller. Dies ist kein biologisches Phänomen, sondern ein von der Menschheit erzeugtes Problem. Welche Auswirkungen die Lichtverschmutzung auf das Ökosystem hat, erfahren Sie nachfolgend.Licht4

Wann haben Sie das letzte mal die Milchstraße gesehen? Wann konnten Sie das letzte mal in voller, klarer Pracht den Sternenhimmel betrachten? Es wird immer seltener, dass die Milchstraße am Sternenhimmel zu erspähen ist. Auch die einzelnen Sterne wirken blasser und sind schwerer zu identifizieren. Oftmals muss man einige Kilometer zurücklegen, um außerhalb der urbanen Orte den Sternenhimmel klarer sehen zu können. Allerdings muss auch hier immer mehr Weite zurückgelegt werden. Von außerhalb sieht man oft eine Lichtkuppel über der Stadt liegen, welche auch weit außerhalb den Himmel erleuchtet und einen hellen Schleier durch die Nacht zieht. 

Wie entsteht die Lichtverschmutzung? 

Die Lichtverschmutzung ist in keinster Weise ein natürliches Phänomen. Sie ist durch Menschenhand erzeugt. Immer mehr Menschen ziehen in die Stadt, die urbanen Ballungszentren dehnen sich aus, immer mehr Natur wird zerstört. Mehr Haushalte bedeuten mehr künstliches Licht. Beispiele von diesem künstlichen Licht sind Lampen innerhalb der Häuser, welche nach außen ausstrahlen, Straßenlaternen zum Erhellen der Wege, Ampelanlagen zur Regelung des Verkehrs und nicht zuletzt Flughäfen, welche durch deren Runways besonders viel Licht emittieren. Aber auch immer mehr Werbung und Industrie bedeuten mehr künstliches Licht, sei es für Lichtreklame oder die Beleuchtung großer Industrieanlagen. Der Verkehr nimmt auch mehr und mehr zu, somit  auch die Anzahl an eingeschalteten Scheinwerfern in der Dunkelheit. All diese Lichtanlagen erhellen die Nacht künstlich. Natürlich dienen einige dieser Lampen der Sicherheit der Mensch- und Tierwelt, daher kann darauf nicht verzichten werden. Jedoch können Maßnahmen ergriffen werden, um die Lichtverschmutzung zu reduzieren.Licht2

Was sind die Auswirkungen der Lichtverschmutzung?

Menschen und insbesondere Tiere sind an zwei Tageszeiten angepasst. Den Tag, einhergehend mit Helligkeit, sowie die Dunkelheit der Nacht. Dieser Wechsel bestimmt unseren Schlafrhythmus. Noch viel wichtiger ist dieser Rhythmus für die Tierwelt. Viele Tiere orientieren sich an dem Grad der Helligkeit. Nachtaktive Tiere kommen nur im Dunkeln raus, um beispielsweise zu jagen. Bestimmte Tierarten, wie zum Beispiel Glühwürmchen, benötigen die Nacht zum Leben und zur Fortpflanzung. Auch der Navigationsinstinkt kann verfälscht werden, wenn die künstlichen Lampen die Dunkelheit aufhellen. Auch für Pflanzen ist die klare Abgrenzung zwischen Helligkeit und Dunkelheit wichtig, um die Photosynthese durchführen zu können. All diese natürlichen Lebenszyklen werden durch den erhöhten Grad der Lichtintensität gestört und können schwere, negative Folgen auslösen. Tierarten können aussterben, die Pflanzenwelt kann gestört werden und bei den Menschen kann es unter anderem zu einem geringeren Melatoninspiegel führen, wodurch unsere Müdigkeit unterdrückt wird. 

Was kann gegen das starke Licht getan werden? 

Oftmals ist das Problem das derzeit häufig verwendete, weiße LED Licht. Je heller das Licht, desto erheblicher ist auch das Störungspotential und die Aufhellung der Umgebung. Wissenschaftler Fabio Falchi erläutert, dass LEDs mit einer geringeren Farbintensität, unter 2500 Kelvin, unproblematisch seien. Daher sei es wichtig, Lampen mit geringeren Farbintensitäten zu verbauen, um das Licht zwar zu nutzen, aber die Ökologie nicht dermaßen zu stören. Des Weiteren sei es vorteilhaft, den Lichtfluss zu kontrollieren: Ist wirklich jedes Licht notwendig? Müssen Ampeln, Laternen oder Werbung die ganze Nacht über leuchten? Eine Idee wäre die Verwendung von Bewegungsmeldern. Schließlich ist in der Nacht nicht so viel auf den Straßen los, wie während des Tages. Außerdem kostet die dauerhafte Beleuchtung nicht nur viel Energie, sondern auch Geld. Weiter Möglichkeiten zur Reduzierung des Lichts wären Dimmer, Zeitschaltuhren oder spezielle Vorrichtungen, welche das Licht gezielt steuern und abschirmen, um eine Ausstrahlung an ungewollte Nebenorte zu vermeiden. Zwar reflektiert der Boden sowie umliegende Gebäude oder Partikel in der Luft auch ein gewissen Anteil des Lichtes, dies kann nicht verhindert werden, aber durch eine Reduzierung der Lichtintensität fällt auch die Reflektion geringer aus. Licht3

Fazit

Zwar ist die Beleuchtung in den Städten zu einem großen Teil zur Sicherheit der Bevölkerung angebracht, jedoch sollte man sich die Frage stellen, ob das Licht die ganze Nacht hinweg in voller Kraft strahlen muss. Auf Werbung könnte beispielsweise Nachts verzichtet werden, da Nachts weniger Menschen unterwegs sind als tagsüber. Es ist in unser aller Interesse, die Lichtverschmutzung zu kontrollieren und zu verringern, da das gesamte Ökosystem davon negativ angegriffen wird.