Bis 2020 sollten die Klimschutzziele laut Bundesregierung umgesetzt werden. Nun haben die Experten von McKinsey ihre neue Ausgabe des Energiewende-Index vorgestellt. Die Ergebnisse lassen wenig Optimismus auf eine erfolgreiche Energiewende zu.
Energiewende-Index von McKinsey
Den Energiewende-Index von McKinsey gibt es bereits seit vier Jahren. Der Energiewende-Index gibt im halbjährlichen Rhythmus einen Überblick über den Status der Energiewende. McKinsey misst dabei den Erfolg der Energiewende anhand von 15 verschiedenen Faktoren. Diese setzen sich zum einen aus den drei Dimensionen der Energiewirtschaft zusammen, nämlich Klima- und Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit sowie Versorgungssicherheit. Zudem werden innerhalb dieser Dimensionen jeweils fünf Faktoren analysiert um herauszufinden ob die geplanten Klimaschutzziele für 2020 erreicht werden können.
Bundesregierung plant nachhaltige Energie bis 2020
Mit der Einführung der EEG-Umlage als Beitrag zur Energiewende im Jahr 2000 verfolgt die Bundesregierung das Ziel der Nachhaltigkeit. Die EEG-Umlage soll dazu genutzt werden um die Klimaschutzziele weiter auszubauen, so dass der Anteil an erneuerbaren Energien an der Energieversorgung bis zum Jahr 2020 drastisch gesteigert werden soll.
Energiewende-Index von McKinsey schlägt zum ersten Mal Alarm
Die neueste Ausgabe des Energiewende-Index von McKinsey lässt jedoch auf wenig hoffen: “Zum ersten Mal seit Beginn der Erhebung vor vier Jahren weist die Mehrzahl der Indikatoren nach unten“, so ein Experte von McKinsey zur Einschätzung einer erfolgreichen Umsetzung der Energiewende. Bereits sieben der 15 Indikatoren gelten in ihrer Zielerreichung als unrealistisch, so neuerdings auch der Stromverbrauch. Die Energiewende scheint laut McKinsey gefährdet zu sein.
Kosten und CO2-Emissionen steigen trotz Energiewende-Pläne
Das zentrale Politikziel zur Energiewende war vor allem die Bundes
bürger mit den zunehmend steigenden Energiekosten nicht weiter zu belasten. Diese Zusage wurde im vergangenen Jahr jedoch bereits gebrochen. Auch bezüglich der Strompreise im Jahr 2016 scheint keine Besserung in Sicht zu sein. Entgegen des ursprünglichen Vorhabens den Energieverbrauch im Sinne der Energiewende zu mindern, verbrauchen die Deutschen mehr Energie denn je. Damit scheint es unrealistisch, dass der Energieverbrauch um 10% gesenkt werden kann. Zudem sind Kohlendioxid-Emissionen (CO2) im Jahr 2015 von etwa 920 auf 925 Millionen Tonnen gestiegen, wobei bis 2020 ein Wert von 750 Tonnen erreicht werden soll.
Deutschland hat die Energiewende noch nicht ganz verloren
Zwar lässt der Energiewende-Index von McKinsey wenig Optimismus zu, jedoch ist die Energiewende noch nicht zum Scheitern verurteilt, da der Energiewende-Index eher eine kurzfristige Momentaufnahme der Situation um die Energiewende darstellt. Über die Erreichbarkeit der langfristigen Ziele lässt sich daher nur spekulieren.