Deutschlands neue Parkplatz-App

Parkplatzsuche in der Innenstadt ist wohl das Grauen jeden Autofahrers. Insbesondere in Großstädten ist dies ein immer größer werdendes Problem. Technische Innovation schafft nun Abhilfe: Der Konzern Telekom arbeitet an einer innovativen App, die das Suchen von Parkplätzen durch Sensoren im Asphalt beschleunigen und erleichtern soll.ParkApp

Hamburgs Parkplätze bald digital

Der durchschnittliche Autofahrer verbringt 41 Stunden im Jahr damit, nach Parkplätzen zu suchen. In Frankfurt sind es durchschnittlich sogar 65 Stunden. Auch am speziellen Beispiel Hamburg ist zu sehen: Im innerstädtischen Bereich sucht man durchschnittlich 20 Minuten lang nach einer Parkgelegenheit. Um dieses Problem anzugehen, hat die Telekom beschlossen, in Form eines Pilotprojekts bis zu 11.000 Parkplätze in Hamburgs Innenstadt zu digitalisieren und zu vernetzen. Bis 2019 soll die Vernetzung vervollständigt sein, welche bereits im Stadtteil Wandsbek begonnen hat.

“Park and Joy”

Um das Konzept des intelligenten Parkens zu verwirklichen, sollen Sensoren in den Asphalt eingelassen werden, welche registrieren, wenn ein Fahrzeug auf einem Parkplatz hält und diesen auch wieder verlässt. Die Verfügbarkeit des jeweiligen Parkplatzes wird dann in Echtzeit an eine zum Download kostenfreie App weitergegeben. Diese von der Telekom bereitgestellte App trägt den Namen “Park and Joy” und soll dem Nutzer außerdem gegen einen Aufpreis die Möglichkeit geben, den ggf. benötigten Parkschein direkt zu bezahlen sowie sich zum jeweiligen Parkplatz navigieren zu lassen. Mithilfe einer zusätzlichen Einbezugnahme von Wetterlage, Zeit oder Wochentag, ist es der App außerdem möglich mit einer 96-prozentigen Wahrscheinlichkeit vorauszusagen, ob der gewünschte Parkplatz innerhalb der nächsten 30 Minuten weiterhin frei bleibt. Innerhalb des nächsten Jahres soll die neue App und die damit verbundene Technologie in weiteren 18 deutschen Städten eingeführt werden.Neben der Lösungsfindung für das Parkproblem in deutschen Großstädten, soll das Projekt vor allem den digitalen Fortschritt und intelligente Verkehrs-Infrastrukturen unterstützen.

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Datenschutz

Laut Telekom ist auch für den Schutz der eigenen Daten gesorgt, da statt einer E-Mail-Adresse bei der Anmeldung lediglich das Nummernschild des Fahrzeugs angegeben werden muss. Beim Verlassen des Parkplatzes werden Informationen bezüglich des Fahrzeugs, Fahrers oder Parkstandorts sofort gelöscht oder anonymisiert. Beim genauen Betrachten der App stellt man jedoch fest, dass die App neben dem Standort unter anderem auch Zugriff auf SMS, Fotos, Medien, Dateien, Geräte-ID und Anrufinformationen des Handys haben möchte. Unserer Ansicht nach gibt es abgesehen vom Standort keine echte Rechtfertigung für die Notwendigkeit dieser Informationen, was definitiv Zweifel aufwirft. Möglicherweise sollte der Konzern Telekom dies noch einmal überdenken, um die Datensicherheit seiner Kunden zu wahren.
Wir sind uns sicher, dass das Projekt hohen Anklang unter den Parkplatzsuchenden finden wird und vielen das Leben erheblich erleichtern könnte, jedoch sollten die Macher der App überdenken, ob die geforderten Zugriffe auf das Handy des Nutzers wirklich benötigt werden. Die App ist seit einigen Wochen zum kostenlosen Download verfügbar und bislang sind circa 100 Parkplätze in Hamburg-Wandsbek mit Asphaltsensoren ausgestattet - Tendenz steigend.