Der diesjährige Sommer in Deutschland war wieder heißer als er hätte sein sollen. Zwar war der Sommer im Vergleich zu den Vorjahren insgesamt etwas gemäßigter, dennoch wurden neue Rekordtemperaturen gemessen. Die Durchschnittstemperatur in Deutschland betrug zwischen Juni und August 18,2 Grad Celsius. Vergleicht man diese Temperaturen mit den aufgezeichneten international gültigen Referenzperioden von 1981 bis 2010, lag der deutsche Sommer 2020 rund 1,1 Grad Celsius über der Durchschnittstemperatur. Die diesjährige Höchsttemperatur, welche bei 38,6 Grad Celsius lag, wurde am 9. August in Trier-Petrisberg gemessen. Diese Temperatur dürfte den meisten bereits den Schweiß auf die Stirn treiben. Doch es geht noch wesentlich heißer. Lesen Sie nachfolgend alles rund um die heißesten Orte auf unserer Erde.-fe77735fdd0f81afae139ac42674fb8e7ec98a64.jpg)
Dascht-e Lut Wüste, Iran
Die Dascht-e Lut Wüste, welche sich im äußersten Südosten des Irans befindet, dürfte der heißeste Ort auf der Erde sein. Die Höchsttemperaturen können hier jenseits der 70 Grad Celsius liegen. Für Menschen ist diese Region nicht bewohnbar, da die Hitze lebensgefährlich ist. Pflanzen lassen sich hier nur sehr vereinzelt finden. Es gibt jedoch Bereiche, welche dafür bekannt sind, dass dort Wüstenpflanzen wachsen. Diese Zonen sind zum Beispiel in der südlichen Dascht-e Lut Wüste zu finden. Dort gibt es einen Bereich, welcher Nika genannt wird. Hier wachsen Pflanzen auf kleinen Hügeln, welche aus Sand, Schlamm, Ton oder Slit bestehen. Trotz der extremen Temperaturen lassen sich Tierarten in der Lut Wüste vorfinden, welche sich an die dortigen Gegebenheiten angepasst haben, wie zum Beispiel Skorpione, Füchse oder etwaige Vogelarten. Aufgrund der vorherrschenden heißen Temperaturen sowie der dortigen Windverhältnisse, hat die Dascht-e Lut Wüste eine spezielle Topografie. Aus diesem Grund ist die Lut Wüste zu einem Unesco Weltnaturerbe erklärt worden.
Queensland, Australien
Wer an Australien denkt, denkt zumeist erst an das beeindruckende Great Barrier Reef, welches das größte zusammenhängende Korallenriff unserer Erde ist. Doch Australien hat trotz blühender Küstenregionen ebenfalls viel Wüste im Inland zu bieten. In dieser Wüstenregion wurde im Jahr 2003 von einem NASA-Satelliten die zweite heißeste Temperatur auf unserer Erde gemessen, welche 69,3 Grad Celsius betrug. Australiens Wüste sollte somit nicht unterschätzt werden, falls man als Tourist in das sogenannte “Badland” als Urlaubsausflug fahren will. Da Touristen sich jedoch oftmals nicht über die Gefahren bewusst sind, musste in 2009 ein Teil der Wüste für Touristen unzugänglich gemacht werden. Eine der in den Badlands ansässigen Tierarten ist der Grosse Kaninchennasenbeutler, welcher zu den australischen Beuteltierarten zählt. Diese überstehen die Hitze, indem sie unterirdische Tunnelsysteme graben, welche zwei bis drei Meter tief sein können.
Die Flammenden Berge, China
Die Region in China verdankt ihren Namen den roten Sandsteinhügeln, welche sich mit rund 500 Metern in die Höhe strecken und daher mit den dazwischenliegenden Gräben aus der Ferne wie rote Flammen aussehen. Die Region mit den Flammenden Bergen befindet sich am nördlichen Rand der Turpan-Oase und entstand durch eine Bewegung der tektonischen Platten vor rund 50 Millionen Jahren, welche ebenfalls das Himalaya Gebirge bildete. Für die Einheimischen waren die markanten, roten Berge seit jeher mit Legenden und Mythologien verbunden. So wird in der chinesischen Mythologie erzählt, dass der Ort aus einem Haufen Asche entstand, als ein Affenkönig kräftig auf einen Ofen klopfte. Die höchstgemessene Temperatur in den Flammenden Bergen betrug 66,8 Grad Celsius, welche in 2008 gemessen wurde. Die Durchschnittstemperatur liegt jedoch bei rund 49 Grad Celsius. -8c85cc4c41edf5806aec992f9346083440a7f074.jpg)
El Azizia, Libyen
El Azizia in Libyen unterscheidet sich von den anderen vorgestellten Orten insofern, da hier tatsächlich Menschen leben. El Azizia ist eine Stadt, welche rund 55 km südöstlich von Tripolis liegt und in welcher rund 4000 Menschen leben. Die höchstgemessene Temperature betrug 57,8 Grad Celsius. Dies verschaffte der Stadt die viert höchstgemessene Temperatur auf unserer Erde. Es sei gesagt, dass diese Temperatur während eines Sandsturms in 1922 gemessen wurde. Für gewöhnlich liegen die Temperaturen in El Azizia bei rund 37 Grad Celsius im Juli. Somit ist die Temperatur für die dort wohnenden Einheimischen ertragbar. Einheimische der Wüstenstadt leben von einer wichtigen Handelsroute nach Süd-Libyen. Zudem befindet sich El Azizia in einer fruchtbaren Ebene, welches den Anbau landwirtschaftlicher Güter erlaubt. Ebenso kommen Touristen in die Region, um beispielsweise die dortige Burg, Qasr Al-Hajj, zu besuchen.
Death Valley, USA
Das Death Valley (auf dt. “Tal des Todes”) liegt in der Mojave-Wüste an der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Kalifornien und Nevada. Das Death Valley ist mit einer Höchsttemperatur von 56 Grad Celsius und durchschnittlichen Temperaturen zwischen 42 und 48 Grad Celsius der heißeste Ort in den USA. Ein indiger Indianerstamm stellt eine der Bewohnergruppen dieser Region dar. Doch es zieht auch etliche Touristen in den Nationalpark des Death Valleys. Die einzige Übernachtungsmöglichkeit für Touristen befindet sich in Furnace Creek, ein winziger Ort, welcher aus wenigen Übernachtungsmöglichkeiten für Besucher besteht und sich inmitten des Nationalparks befindet. Der Ort eignet sich bestens dafür, die nahegelegene Natur bestaunen zu können - denn trotz seines Namens, das Death Valley ist Heimat von rund 1000 Pflanzen- und 400 Tierarten, welche sich erstaunlich gut an die dortigen Klimaverhältnisse angepasst haben.
Fazit
Der diesjährige Sommer hat viele von uns schwitzen lassen. Doch es geht auch noch wesentlich heißer. Die Dascht-e Lut Wüste im Iran verzeichnet die höchsten Temperaturen auf unserer Erde, jenseits der 70 Grad, welches dieses Gebiet unbewohnbar für uns Menschen macht. Der diesjährige Temperaturrekord in Deutschland liegt aktuell bei rund 38 Grad. Wir hoffen, dass Sie sich mittlerweile etwas abgekühlt haben und sich auf den bevorstehenden Herbst freuen.
Julia Meyer
