Die Zukunft des Flugverkehrs

Viele Branchen wurden von der Covid-19 Pandemie stark angeschlagen. Doch nur wenige Branchen sind so sehr davon betroffen wie die Tourismus- und Flugbranche. Zu Recht wundern sich daher viele, wie es mit dem Flugverkehr weitergeht. Erfahren Sie nachfolgend alles Wissenswerte rund um den Flugverkehr und was wir für das kommende Jahr erwarten dürfen.

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Zwar wirkt sich die anhaltende Pandemie noch immer negativ auf den weltweiten Flugverkehr aus, jedoch lässt sich bereits eine langsame Erholung feststellen. Während sich dieses Jahr im August weltweit rund 420.000 Flugzeugstarts verzeichnen ließen, waren es im selbigen Monat im Vorjahr rund 800.000. Somit hat sich der Flugverkehr im Vergleich zum Vorjahr immer noch halbiert. Das Tief lag jedoch im Mai diesen Jahres. Hier wurde im Vergleich zum Vorjahr ein 70 prozentiger Rückgang festgestellt. Somit scheint das größte Tal zwar überwunden, dennoch befindet sich die Flugbranche in einer problematischen Phase.

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Die Pandemie brachte den Flugverkehr zum Erliegen

In den letzten Jahren waren die Prognosen für den Flugverkehr durchweg positiv: Steigende Passagierzahlen und ein stetiger Anstieg der weltweiten Flüge - es sah in der Tat rosig aus. Doch dann kam Anfang dieses Jahres der plötzliche Tiefgang, als die Pandemie der Flugbranche einen großen Strich durch die Rechnung machte. Viele Länder verhängten komplette Flugverbote für Passagierflugzeuge, um so der Pandemie Herr werden zu können. Rund 90 % an gestrichenen Flügen wurden Anfang des Jahres vermeldet, somit kam der weltweite Flugverkehr beinahe komplett zum Erliegen. So hatte beispielsweise Lufthansa 94 % ihres Flugangebotes im März 2020 streichen müssen. Ähnlich erging es anderen großen und kleinen Fluggesellschaften weltweit. 

Aufgrund der ergriffenen Pandemie-Maßnahmen waren (bzw. sind immer noch) weltweit viele Arbeitsplätze in der Flugbranche gefährdet. Denn weniger Passagiere bedeutet ebenfalls weniger Einkommen für die jeweilige Fluggesellschaft, während die laufenden Kosten für Personal, Flughafengebühren, etc. weiterhin beglichen werden müssen. In Spanien wurde im April zum Beispiel vermeldet, dass rund 750.000 Arbeitsstellen in der Flugbranche bedroht waren. In Deutschland waren zum gleichen Zeitpunkt rund 400.000 Arbeitsstellen in Gefahr, welche mit der Flugbranche in Verbindung stehen. Viel hat sich seither nicht getan. Laut einer Meldung der Lufthansa im Juni dieses Jahres werden nun durch den geringen Arbeitsaufwand theoretisch 26.000 Mitarbeiter weniger benötigt als derzeit angestellt sind. Die Fluggesellschaften versuchen sich in dieser Hinsicht mit den Gewerkschaften zu einigen, um zwar so wenig Mitarbeiter wie möglich zu entlassen, aber dennoch die Krise bestmöglich überstehen zu können. Ein Rettungspaket der Bundesregierung soll hier zur Hilfe kommen. Neun Milliarden Euro sind allein für die Rettung der Lufthansa vorgesehen. Mit der Finanzspritze soll die Fluggesellschaft sich über Wasser halten können, bis die Pandemie überstanden ist und das Flugverhalten sich wieder normalisiert. 

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Entwicklung der Flugpreise

Zwar ist die Flugbranche noch nicht über den Berg, dennoch nimmt der Flugverkehr über Europa nun langsam wieder zu. Fluggesellschaften wie Ryanair, Turkish Airlines, Wizz Air, EasyJet und Lufthansa sorgen dafür, dass es am europäischen Himmel wieder belebter einhergeht. 

Wie sich die Flugpreise nächstes Jahr entwickeln werden, wird allerdings stark davon abhängen, wie sich die Pandemie weiterentwickelt. So wurde jedoch bereits geschätzt, dass die Preise für Flugtickets stark ansteigen sollen. Dies liegt zum einen daran, dass die Fluggesellschaften den bereits entstandenen finanziellen Schaden kompensieren müssen. Zum anderen auch daran, dass viele Fluggesellschaften ihre Passagierzahlen reduzieren müssen, um die auferlegten Sicherheitsmaßnahmen erfüllen zu können, wie zum Beispiel das Einhalten der Abstände zwischen Passagieren. So müssen bestimmte Sitze frei bleiben, damit ein ausreichender Abstand von mindestens 1,5 m eingehalten werden kann. Dies sorgt wiederum für weitere Umsatzeinbußen seitens der Fluggesellschaften, welche ebenfalls kompensiert werden müssen. 

Ein weiterer Faktor, welcher sich auf die Flugpreise auswirkt, ist das von der Bundesregierung beschlossene nationale Klimaschutz-Paket. Die Abgaben, d.h. Luftverkehrssteuern, welche für Kurz- und Langstreckenflüge fällig sind, wurden bereits im April diesen Jahres entsprechend erhöht. Pro Ticket macht sich dies bei einem Inlandsflug in einer Erhöhung des Ticketpreises um ca. 6 Euro bemerkbar. Bei Langstreckenflügen über 6000 km kostet ein Flugticket rund 40 Euro mehr. Die Erhöhung der Luftverkehrssteuer soll dabei helfen, dass Deutschlands Klimaschutzziele 2030 erreicht werden können. So soll ein Anreiz für umweltgerechtes Verhalten geschafft werden, wie zum Beispiel das Reisen via Bahn anstelle des Flugzeuges. 

Fazit 

Die diesjährige Lage macht es für Fluggesellschaften weltweit schwer. Die staatlichen, finanziellen Hilfen sollen dabei helfen, die Fluggesellschaften vor einem kompletten Kollaps zu schützen. Als Reisender sollte man sich auf zunehmend steigende Flugticketpreise einstellen. Trotz des zunehmenden Flugverkehrs sollte dennoch nicht vergessen werden, dass Reisewarnungen innerhalb Europas und den angrenzenden Ländern immer noch gültig sind.