Elektroautos erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Allein in Deutschland wurden im vergangenen Jahr 63.281 Elektrofahrzeuge zugelassen. Die Tendenz ist weiterhin steigend. Seit Jahresbeginn wurden bereits 77.181 Elektroautos neu angemeldet. Bei Nutzung von Ökostrom sind elektrisch betriebene Fahrzeuge umweltfreundlicher als Autos mit klassischen Verbrennungsmotor. Doch neben der noch unzureichend ausgebauten Ladeinfrastruktur schrecken vor allem die hohen Anschaffungskosten weitere Käufer von einer Investition in ein Elektrofahrzeug ab. In dem nachfolgenden Beitrag informieren wir über die aktuellen Fördermöglichkeiten.
Welche Förderungen gibt es?
Der Bund bietet derzeit einige Förderungen und Vergünstigungen an, um die Absatzzahlen für Elektrofahrzeuge weiter anzukurbeln. Das erklärte Ziel: Bis zum Jahr 2030 sollen sechs Millionen Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Um dieses Ziel zu erreichen, erhalten Käufer von Elektroautos und Hybridfahrzeugen bis zum Jahr 2025 einen Umweltbonus sowie eine Innovationsprämie. Die Subventionen wurden vom Bund im Rahmen des Konjunkturprogramms anlässlich der Corona-Krise befristet bis zum Ende des Jahres 2021 angehoben. Statt der bisher 6000 Euro für Elektrofahrzeuge, beträgt die Förderung nun bis zu 9000 Euro. Plug-In-Hybride werden im Rahmen der Innovationsprämie mit bis zu 6750 Euro gefördert.
Der Bund gewährt außerdem steuerliche Vorteile für Elektrofahrzeuge. Batteriebetriebene Elektrofahrzeuge, die bis zum 31. Dezember 2030 erstmals zugelassen werden, sind zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer befreit. Danach ist lediglich 50 % des regulären Kfz-Steuersatzes fällig. Hybridfahrzeuge profitieren allerdings nicht von dieser Regelung. Im Rahmen des Corona-Konjunkturprogramms gilt jedoch beim Kauf eines Fahrzeugs eine generelle Senkung der Mehrwertsteuer von 19 % auf 16 %. Diese Senkung ist befristet bis zum 31.12.2020.
Je nach Bundesland gibt es weitere Fördermöglichkeiten, beispielsweise für den Einbau von Stromleitungen und Steckdosen in die private Garage. Auch einige Energieversorger zahlen Prämien an Kunden, die sich ein Elektroauto anschaffen. Die Energieversorger profitieren dadurch von dem steigenden Stromverbrauch der Kunden.
Welche Fahrzeuge werden gefördert?
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) listet alle förderfähige Fahrzeuge auf. Darunter befinden sich insgesamt 372 reine Elektrofahrzeuge, ein Brennstoffzellenfahrzeug und 260 Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid-Antrieb. Die Liste wird kontinuierlich ergänzt und beinhaltet ebenfalls die Netto-Listenpreise der jeweiligen Fahrzeuge. Die Förderung gilt für Neufahrzeuge, die nach dem 4. Juni 2020 erstmals zugelassen worden sind. Eine reduzierte Förderung wird für gebrauchte Fahrzeuge ausgezahlt. Hier ist der Stichtag der Erstzulassung der 5. November 2019. Die Förderung ist an die Bedingungen geknüpft, dass die gebrauchten Elektro- und Hybridfahrzeuge bisher noch keine staatliche Förderung erhalten haben und die Laufleistung maximal 15.000 Kilometer beträgt.
Wie hoch ist die Förderung?
Die Höhe der Förderung hängt von der Antriebsart (batteriebetriebene Elektroautos, Autos mit Brennstoffzellen und Plug-in-Hybride) sowie dem Basispreis des Fahrzeugs ab.
Antriebsart | Listenpreis | Förderung |
Elektroauto/ Brennstoffzelle | unter 40.000 Euro | 9.000 Euro |
Elektroauto/ Brennstoffzelle | 40.000 bis 65.000 Euro | 7.500 Euro |
Plug-in-Hybrid | unter 40.000 Euro | 6.750 Euro |
Plug-in Hybrid | 40.000 bis 65.000 Euro | 5,625 Euro |
Wie beantrage ich die Förderung?
Die Subventionen vom Bund können nach dem Kauf sowie der Zulassung des Fahrzeuges direkt beim BAFA beantragt werden. Die Antragstellung erfolgt dabei online. Bei dem BAFA werden alle weiteren Informationen, die zur Stellung eines Antrags notwendig sind, gelistet. Die Innovationsprämie kann zudem auch rückwirkend beantragt werden. Wichtig zu beachten ist, dass geförderte Autos mindestens 6 Monate auf den Namen des Antragstellers zugelassen bleiben.
Fazit
Die hohen Anschaffungskosten schrecken zunächst vom Kauf eines Elektrofahrzeugs oder Plug-in-Hybrids ab. Der Preis wird jedoch durch die Förderungen des Bundes und weiteren Steuervergünstigungen deutlich gesenkt. Damit werden Elektroautos im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zunehmend attraktiver, da diese preislich auf ein Niveau kommen.