Methanhydrat im Meeresboden gefunden – Neue Hoffnung für Japan

Am 12.03.2013 bargen Forscher an der Küste Japans in einem langjährigen Forschungsprojekt zum ersten Mal weltweit Methanhydrat aus dem Meeresboden. Nach dem Atomunglück in Fukushima, das sich kürzlich zum zweiten Mal jährte, wird den Japanern damit die Chance geboten, Ihre Abhängigkeit von Energieimporte zu reduzieren.

Meeresboden

Noch vor ein paar Tagen protestierten Japaner gegen die Ankündigungen des neuen Premierministers Ade, weiterhin auf Atomenergie zurückzugreifen. Nach der Katastrophe sind momentan nur noch zwei der ursprünglichen fünfzig Reaktoren in Japan in Betrieb und die Bevölkerung fordert mit Nachdruck den endgültigen Ausstieg aus der Kernenergie. Forscher sind auf der Suche nach alternativen Energiequellen und nun hat sich Methanhydrat aus dem Meeresboden als potenzieller Hoffnungsträger der Japaner entpuppt. Im Zuge eines Forschungsprojekts, das bereits seit 2001 läuft, gelang es nun zum ersten Mal das in gefrorenem Wasser im Meeresboden gelagerte Methanhydrat an die Erdoberfläche zu befördern.

Japan könnte durch den Fund 14 Jahre Unabhängigkeit von Gasimporten gewinnen

Mit der Methode dieser Methanhydrat Gewinnung aus dem Meeresboden, scheinen sich nun neue Möglichkeiten für Japan aufzutun.  Allein in der Umgebung des Nankai-Grabens wird das Vorkommen von Methanhydrat im Meeresboden Japans auf soweit ausreichend geschätzt, dass Japan für 14 Jahre unabhängig von Gasimporten wäre. Des Weiteren sollen sich noch viel größere Vorkommen von Methanhydrat um Japan herum befinden. Allerdings wird der Nankai-Graben als erdbebengefährdet eingestuft, was für viele Japaner besorgniserregend klingen mag, da die Reaktorkatastrophe von vor zwei Jahren auch durch ein Erdbeben hervorgerufen wurde. Der Projektleiter weist solche und ähnliche Bedenken ab, da die Bohrungen in geringer Bodentiefe stattfinden und der Boden an diesen Stellen sehr nachgiebig ist. Daher seien die Bohrungen im Falle eines Erdbebens nicht gefährdet. Viel entscheidender sei es eine Methode zu finden, welche die Bohrungen in dem nachgiebigen Boden überhaupt erst möglich macht. Auch die Kosten spielen eine entscheidende Rolle. Im Vergleich zu anderen Energiegewinnungsmethoden, könnte sich die Gewinnung von Methanhydrat als sehr kostspielig erweisen.

Umweltfolgen müssen im Auge behalten werden

Die Auswirkungen für die Umwelt wurden bereits während des Forschungsprojekts protokolliert. Auch in Zukunft wollen Forscher potenzielle Auswirkungen der Methanhydrat Gewinnung im Auge behalten. Bedenklich einzuschätzen ist, dass sich Folgen für Gewässer und Tierarten erst im Nachhinein feststellen lassen. Laut den am Projekt involvierten Forschern, bestünden momentan jedoch keine akuten umweltgefährdenden Risiken. Die Bevölkerung soll mit diesen Beobachtungen beschwichtigt und die Sicherheit der Methode befestigt werden. Der Projektleiter, Hideo Narita, bezeichnet das Ereignis als großen Fortschritt und ist bereit die Methanhydrat-Methode weiter auszubauen, um sie so schon bald effektiv einzusetzen zu können.