Während des Schlafens finden im Körper zahlreiche verschiedene Verarbeitungsprozesse statt. Das Gehirn verarbeitet alles, was wir am Tag erlebt und gelernt haben. Während des Schlafens werden neue Lernprozesse noch einmal abgerufen, sortiert, geordnet und anschließend fest im Langzeitgedächtnis gespeichert. Dabei durchlaufen wir verschiedene Schlafphasen.
Die Schlafphasen lassen sich in REM-Phasen und Non-REM-Phase einteilen. REM steht für “Rapid Eye Movement” (zu dt. schnelle Augenbewegung), da sich während des Schlafens die Augen unter den Augenlidern rasch bewegen. Zu den Non-REM-Phasen gehören alle Schlafphasen bis hin zur Traumphase. Letztere gehört jedoch zu der REM-Phase. Die Phasen folgen nacheinander in einem Treppenschema. Zunächst verfällt man in die Einschlafphase, folglich in den Leichtschlaf und schliesslich in den Tiefschlaf. Zwischen der Tiefschlafphase und der REM-Phase findet ein kurzer Leichtschlaf statt und darauf folgt wieder die Leichtschlafphase. Diese Phasen laufen immer wieder in einem Zyklus nacheinander ab. Während ein Zyklus ungefähr 90 Minuten beträgt, ist die Dauer der fünf Phasen immer wieder unterschiedlich.
Einschlafphase
Die erste Phase umfasst die Zeit, in der wir einschlafen und wenige Minuten danach. Der Körper beginnt sich zu entspannen, bevor wir langsam in den Schlaf fallen. Die Muskelaktivität verlangsamt sich und auch das Gehirn gleitet in einen Ruhemodus. Der Schlaf während dieser Phase ist sehr leicht und oberflächlich, weshalb leichte Störfaktoren den leichten Schlaf schnell beenden.
Leichtschlafphase
Nach der Einschlafphase kommt unmittelbar die Leichtschlafphase. Der Körper fährt weiter runter und entspannt sich. Die Atmung, der Puls und der Blutdruck werden heruntergefahren. In dieser Phase beginnt bereits die Verarbeitung des Tages. Dennoch ist der Schlaf weiterhin sehr oberflächlich und wird durch kleinste externe Faktoren schnell gestört.
Tiefschlafphase
Die Tiefschlafphase ist, wie der Begriff schon sagt, besonders tief. Merkmale des Wachseins sind nur schwach ausgeprägt. Die Atmung, der Puls und der Blutdruck sind nun auf minimale Nutzung heruntergefahren. Der Körper ist während dieser Phase maximal entspannt. Im Tiefschlaf ist man nur schwer aufzuwecken. Viele wichtige Prozesse geschehen während dieser Tiefschlafphase. Dadurch, dass der Körper zur Ruhe kommt und „verlangsamt arbeitet“, hat der Körper viel Zeit für Dinge, für welche während des Tages keine Zeit bleibt. Physische Wunden und Verletzungen heilen und auch das Immunsystem wird gestärkt. Außerdem werden Wachstumshormone ausgeschüttet. Neben den körperlichen Prozessen geschieht auch psychisch einiges. Erlebnisse werden verarbeitet und Erinnerungen und Gelerntes gefestigt. Außerdem werden nachts unbewusst Entscheidungen getroffen. Daher stammt beispielweise auch der bekannte Rat: “Schlaf noch einmal eine Nacht drüber”.
Traumschlafphase
Auf die Tiefschlafphase folgt wieder eine kurze Leichtschlafphase, welche in die Traumphase übergeht (REM-Phase). Auch wenn man in allen Schlafphasen das Träumen beginnt, ist das Träumen in dieser Phase besonders intensiv. Forscher gehen davon aus, dass insbesondere emotionale Ereignisse während des Träumens verarbeitet werden. Die Muskulatur ist komplett entspannt. Dies dient vor allem als Schutzmechanismus, um Handlungen und Bewegungen im Traum nicht wirklich auszuführen und dabei keine Verletzungen zu erlangen. Die Atmung wird wieder schneller und auch die Herzfrequenz nimmt zu, der Schlaf ist leichter als in der Tiefschlafphase und man wacht schneller auf.
Wie lange dauern die Schlafphasen?
Die Einschlafphase nimmt etwa 5% der gesamten Schlafzeit ein. Die zweite Phase, die Leichtschlafphase, nimmt den größten Teil ein, etwa 45%-50%. Der Anteil des Tiefschlafes ist nur etwa bei 15-25% und die REM-Phase beträgt in etwa 20-25%.
Benötigter Schlaf
Ein gesunder Erwachsener benötigt zwischen 7 und 9 Stunden Schlaf. Jeder Organismus braucht jedoch einen unterschiedlichen Anteil an Schlaf, um am nächsten Morgen fit zu sein, dies kommt ganz auf die Genetik an. Es ist sehr leicht herauszufinden, wie viel Schlaf man persönlich benötigt. Gehen Sie dazu an drei Tagen in Folge ins Bett, wenn Sie müde sind. Stehen Sie am nächsten Morgen ohne Wecker auf. Wenn sich der Körper ausgeruht fühlt, wachen Sie von alleine auf. Nach drei Tagen macht sich bereits ein Rhythmus emerkbar.
Fazit
Während des Schlafens gibt es fünf verschiedene Phasen, welche immer wieder nacheinander stattfinden. Im Tiefschlaf werden viele Eindrücke und Erlebnisse verarbeitet, welche man während des Tages erlebt. Der Tiefschlaf zählt zur wichtigsten Phase des Schlafens, da viele wichtige Prozesse, wie Wundheilungen und die Stärkung des Immunsystems stattfinden. Mit dem zu Bett gehen, ohne den Wecker zu stellen, lässt sich leicht herausfinden, wie viel Schlaf man benötigt.