Positive Auswirkungen der COVID-19 Pandemie

In Zeiten, in welchen die Nachrichten, aufgrund von einem überlasteten Gesundheitssystem, fehlenden Beatmungsgeräten und Schutzmasken, hohen Arbeitslosenzahlen und schwindender Wirtschaft, weltweit überwiegend negativ sind, wäre es gut, für das eigene mentale Wohl, auch einen Blick auf die positiven Auswirkungen der Pandemie zu werfen. Denn der gezwungene Rückgang von Tourismus, Wirtschaft und Industrie hat auch positive Nebeneffekte auf unsere Umwelt. Lesen Sie nachfolgend, welche Auswirkungen der weltweite Stillstand auf unsere Natur sowie das Klima hat. pandemie2

Vielen Städte rund um den Globus sehen wie Geisterstädte aus: Ausgangssperren wurden verhängt, Straßen und Parks sind leer und Geschäfte sind geschlossen. Wer in der Nähe eines Flughafens wohnt, hört derzeit nur wenige oder gar keine Flugzeuge am Himmel. Es ist ruhig geworden, über Deutschland, Europa und der restlichen Welt. Während wir damit beschäftigt sind, uns in dieser neuen Situation zurechtzufinden, profitiert besonders unsere Pflanzen- und Tierwelt von den derzeitigen Auswirkungen der Pandemie. 

Reduzierter Stadtlärm

Wer sein Fenster öffnet und aufmerksam lauscht, kann vielleicht hören, dass derzeit viele Vögel am zwitschern sind. Man hört jedoch nicht nur das gewohnte Vogelgezwitscher, sondern sogar jene, die normalerweise aufgrund von Stadtlärm verstummen. Der Berufsverkehr ist verschwunden, es wird weniger auf das Gaspedal gedrückt und gehupt, die Autobahnen sind leerer und es kommt zu weniger Unfällen. Die Ruhe in den Städten wirkt sich positiv auf unsere gefiederten Freunde aus, welche derzeit in Frühlingsstimmung kommen und daher besonders viel zwitschern. Dieser Frühling könnte somit besonders positive Auswirkungen auf die Brutzeit und das Paarungsverhalten vieler Vogel- und anderer Tierarten haben. So muss beispielsweise die Erdkröte oftmals auf ihrer Paarungssuche Straßen überqueren, wo sie oftmals auch leider ihr Lebensende findet. Dies wird derzeit wesentlich weniger passieren.pandemie3

© ESA

Reduzierte NO2- und CO2-Werte

Der reduzierte Verkehr, sei es auf der Straße oder dem Himmel, hat selbstverständlich auch andere Vorteile, außer die damit einhergehende Ruhe: Die ausgestoßenen CO2- und NO2-Werte sind derzeit weltweit wesentlich niedriger als normalerweise der Fall. NO2, oder auch Stickstoffdioxid genannt, ist ein giftiges Gas, welches von Kraftfahrzeugen und Industrie, d.h. Fabriken oder Kraftwerken, ausgestoßen wird. Wie sehr sich dieser Rückgang auf unsere Umwelt auswirkt, wurde auf Satellitenbildern der Europäischen (ESA) und Nordamerikanischen Weltraumagentur (NASA) festgehalten. Deren Bilder zeigen, dass beispielsweise in China, kurz nach dem Runterfahren der Wirtschaft in Wuhan, sich die dortige Luftqualität deutlich verbessert hat. Solche Beobachtungen können derzeit weltweit festgestellt werden, wie auch beispielsweise in Frankreich. Allein in Italien, welches besonders stark von der Pandemie betroffen ist, wurden Schätzungen zufolge im Februar 2020 rund 25 % CO2-Emissionen eingespart, das sind ca. 200 Millionen Tonnen CO2, lässt das Center for Research on Energy and Clean Air verlauten. Um dies in ein Verhältnis zu setzen: Die gesamten CO2-Emissionen von Deutschland in 2019 betrugen 805 Millionen Tonnen. Ist dies jedoch ein Grund sich zu freuen? Die derzeitige Atempause, welche wir unserem Planeten geben, wird wahrscheinlich nur solange anhalten, bis die Pandemie vorüber ist. Anschließend werden wir voraussichtlich genau dort weitermachen, wo wir aufgehört haben, eventuell sogar in extremeren Ausmaß, in einem Versuch, die wirtschaftlichen Verluste wettzumachen und die Konjunktur wieder anzukurbeln. Wie sich die weltweiten Emissionen nach der Pandemie entwickeln werden, wird stark davon abhängen, was wir von unserer Auszeit lernen.pandemie1

© NASA

Soziales Zusammenrücken

Es mag kontraintuitiv wirken, jedoch bringt uns das derzeitige soziale Distanzieren oftmals näher zusammen. Familien und Freunde rufen sich öfters an, um sich so nach dem gegenseitigen Wohlbefinden zu erkundigen, aber auch weil sich nach sozialen Kontakten gesehnt wird. Wir werden uns bewusster, dass wir jene in unserer Gesellschaft schützen müssen, welche derzeit zu Risikogruppen gehören, seien es ältere Menschen oder jene mit Vorerkrankungen. So werden Einkäufe für die ältere Nachbarin erledigt oder gegenseitig Atemschutzmasken genäht. Wir verhalten uns rücksichtsvoller und hilfsbereiter. In Krisenzeiten wächst die Menschheit zusammen, sei es innerhalb eines Landes oder sogar über den gesamten Globus hinweg. Die derzeitige Pandemie macht vielen Menschen bewusst, dass die Zustände in einem Land, welches sich auf der anderen Seite der Welt befindet, nunmal doch direkte Auswirkungen auf uns haben können und das Wegschauen keine Option sein sollte.pandemie4

Fazit

Die Auswirkungen der derzeitigen Pandemie haben bereits unvorstellbare Ausmaße angenommen. Die Probleme, Tragik und Schicksalsschläge, welche mit der Situation einhergehen, dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Dennoch gibt es neben all den negativen Nachrichten auch positives für unsere Umwelt zu berichten. So können wir von zu Hause aus beobachten, sei es wenn wir aus dem Fenster gucken oder uns online informieren, wie sich unsere Umwelt derzeit erholt. Und uns wird umso bewusster, wie sehr wir es vermissen, raus in die Natur zu gehen, frische Luft zu atmen, die Sonne zu geniessen und unsere Freunde und Familie in den Arm nehmen zu können. Hoffentlich vergessen wir die positiven Aspekte der derzeitigen Pandemie nicht sofort wieder, sobald diese überstanden ist.