Der amerikanische Präsident Donald Trump hat sein angekündigtes Wahlversprechen nun offiziell realisiert und den Ausstieg der USA aus dem Pariser Weltklimaabkommen bekannt gegeben.
Das Pariser Weltklimaabkommen gilt als Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel. Im Dezember 2015 beschlossen, einigten sich alle Regierungen mit Ausnahme von Syrien und Nicaragua auf das Ziel, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu senken. Im Semptember ratifizierte die USA das Abkommen unter Barack Obama.
Diesen Schritt möchte Präsident Trump nun rückgängig machen und kündigte somit in der gestrigen Pressekonferenz den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimavertrag an. Laut Präsident Trump sei der Vertrag unfair gegenüber der USA, die sich vorbildlich für den Klimaschutz engagiere und der amerikanischen Wirtschaft schade. Besonders kritisiert er, dass "Klimasündenböcke", wie Indien oder China, noch mehrere Jahre darauf verzichten dürften ihren CO2 Ausstoß anzupassen, während die USA dieses Privileg nicht genieße. Diese Vorgehensweise benachteilige die amerikanische Wirtschaft zu sehr. Daher kündigte Präsident Trump zugleich auch eine Neuverhandlung des Klimaabkommens an. Der neue Vertrag soll fairer gegenüber der amerikanischen arbeitenden Gesellschaft sein, denn das jetzige Abkommen stehe der Erschaffung neuer Arbeitsplätze im Weg. Amerikanische Arbeiter sollen erneut an erster Stelle stehen.
Reaktionen in den USA
Prompt wurden diese Entscheidung in der ganzen Welt kritisiert. Ex-Präsident Barack Obama äußerte sich negativ gegen Trumps Reaktion und warf ihm vor, sich den wenigen Staaten (Syrien und Nicaragua) angeschlossen zu haben, die der Zukunft den Rücken kehren. Gleichzeitig verwies er auf die Vorteile des Klimavertrags, nämlich, dass dieser die Erschaffung der Arbeitsplätze fördere statt zu unterbinden und sprach sein Vertrauen der amerikanischen Städten, Staaten und Unternehmen aus, den Kampf gegen den Klimawandel weiterzuführen. Viele amerikanische Konzerne, wie Apple, Microsoft und Ford, haben bereits öffentlich ebenfalls die Entscheidung des Präsidenten kritisiert. Unter Trumps Beratern haben nun Tesla-Chef Elon Musk und Disney-Chef Robert Iger das Handtuch geworfen und verkündet, dass sie das Beratergremium aus Protest verlassen.
Kritik aus Europa
In Reaktion zu Trumps Entscheidung haben sich Deutschland, Frankreich und Italien erneut für den Pariser Weltklimavertrag ausgesprochen und verweigern diesen nochmals auszuhandeln. "Wir sind der festen Überzeugung, dass das Übereinkommen von Paris nicht neu verhandelt werden kann, da es ein lebenswichtiges Instrument für unseren Planeten, unsere Gesellschaften und unsere Volkswirtschaften darstellt." Zudem teilte Merkel mit, dass Deutschland sich trotzdem weiterhin an die Vorgaben im Klimaabkommen halten werde. In Frankreich ließ Präsident Macron das Pariser Rathaus in grün erleuchten, als Symbol für den Klimaschutz und kritisierte mit scharfen Worten die Entscheidung zum Ausstieg. Im Ausklang seiner Rede lud er alle amerikanische Wissenschaftler ein, stattdessen in Frankreich ihre neue Heimat zu finden.
Auswirkungen eines Austritts der USA
Viele Experten rechnen nicht damit, dass Trumps Entscheidung der Entwicklung des Klimaschutzes enorm schade. Am meisten daran würde die USA leiden, da China und Europa dadurch die Führung in eine saubere und klimafreundliche Zukunft übernehmen. Die amerikanische Wirtschaft würde daran nicht verdienen, da mehrere Ölkonzerne bereits angekündigt haben, dem Weltklimavertrag treuzubleiben.
Nichtsdestotrotz wird ein großer Anteil der Finanzierung von Klimaschutzprojekten mit der Entscheidung Trumps' wegfallen. Bisher hat die USA eine Milliarde für dieses Vorhaben investiert und unter dem Weltklimaabkommen sind 2 bis 3 Milliarden pro Jahr von amerikanischer Seite noch eingeplant, auf die jetzt verzichtet werden müssen.
Ein Aus für den Klimaschutz?
Die Entscheidung des Präsidenten Trump ist zwar bedauerlich, jedoch sind die vielen Reaktionen, die Trumps Entscheidung kritisieren und verstärkt am Klimaschutz festhalten möchten, ermutigend.
Desweiteren ist der Ausstieg der USA aus dem Pariser Weltklimaabkommen auch noch nicht in Stein gemeißelt – der Rückzug würde im November 2020 erfolgen, zum gleichen Zeitpunkt wie die amerikanischen Präsidentschaftswahlen..