Nachdem der Anstieg der Strompreise durch die Ökostrom-Umlage in den vergangenen Tagen für Furore sorgte, wurde jetzt bekannt, dass auch mit einem Anstieg der Netzentgelte um durchschnittlich zehn Prozent gerechnet werden muss.
Kaum waren die Ausmaße der auf die Verbraucher zukommenden Belastung durch die Ökostrom-Umlagen in Verbindung mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz bekannt, folgte die nächste Hiobsbotschaft. Im Zuge einer gesetzlichen Regelung, die Netzbetreiber dazu verpflichtet Aussagen über Prognosen im darauf folgenden Jahr zu machen, wurde nun offengelegt mit welchen Kosten die Verbraucher erneut konfrontiert werden sollen: Mit einer Entgelterhöhung von ca. zehn Prozent wird ein durchschnittlicher Haushalt zusätzlich mit ca. 30 Euro rechnen müssen.
Da auch bei den Netzentgelten Rabatte für Unternehmen mit hohem Stromverbrauch gewährt werden, sollen erhöhte Netzkosten auch hier, ähnlich wie bei der Ökostrom- Umlage, vom Verbraucher querfinanziert werden. Staatlich gewährte Renditen von neun Prozent für Netzbetreiber sind dabei ohne Risiko behaftet und werden dafür von freien Händlern schärfstens kritisiert.
Bisher scheint dies die Verbraucher jedoch nicht in großem Masse zum Handeln bewegt zu haben. Denn laut Bundesnetzagentur bezogen im Jahr 2010 ca. 43 Prozent aller Haushalte den Strom des Grundversorgers. Die wenigsten hatten einen Stromanbieterwechsel zu deutlich billigeren Stromanbietern im Markt gewählt, die bereits schon seit der Liberalisierung des Energiemarktes zur Genüge vorhanden sind und eine günstige Alternative darstellen.