Strombörse - es gibt nichts, was nicht gehandelt wird

Auf dem Börsenmarkt hat sich seit 2002 die EEX (European Energy Exchange) etabliert. Diese befindet sich in Leipzig. Mit über 450 Börsenteilnehmern aus 33 Ländern wird EEX als die führende Energiebörse Europas betrachtet. An der Leipziger Börse wird mit Strom aus Österreich, Frankreich, der Schweiz und Deutschland gehandelt. Es hat sich weiterhin eine skandinavische Börse für die 5 Länder des Nordens entwickelt. Der Strom dieser Länder wird an der Nordpool Börse gehandelt. Einige weitere Länder der Europäischen Union haben jedoch Ihre eigenen Strombörsen entwickelt und handeln diesen nur rein national. Hierzu zählen zum Beispiel Italien, Großbritannien und Spanien. Für Deutschland ist die Energy Exchange in Leipzig, wo größtenteils mit Strom gehandelt wird, die entsprechende Börse.Handelsprodukte der EEX (European Energy Exchange) sind nicht nur auf den Strom beschränkt.

Handelsprodukte der EEX (European Energy Exchange) sind nicht nur auf den Strom beschränkt. Es findet ein täglicher Handel mit Erdgas, Kohle, Öl, Metallen und Agrarprodukten statt. Weiterhin werden CO2-Emmisionrechte, Herkunftsnachweise und Frachtprodukte an der Leipziger Börse gehandelt.

Einblick in den Stromhandel

Der frühere EEX Spothandel für Strom wurde nach Frankreich überführt und wird nun als EPEX Spothandel bezeichnet. Hier stehen besonders der Intraday-Handel mit Strom und der Auktionshandel im Vordergrund. Bei dem Intraday Handel werden Stromkontrakte für eine Lieferung am selben oder am Folgetag gehandelt. Beim Auktionshandel wird nur der Strom für den nächsten Tag börsengehandelt.

Die European Energy Exchange bietet des Weiteren einen Terminmarkt an. Es können Geschäfte bis zu 6 Jahre in die Zukunft im Voraus abgesichert werden.

Übliche Handelsverfahren der Strombörsen

Die meist verwendete Form der Auktion an der Strombörse ist die zweiseitige Auktion. Das bedeutet, dass gleichzeitig Kauf-und Verkaufsorder möglich sind. Wichtig ist dabei, zu beachten, dass die zeitliche Verfügbarkeit von Strom eine große Rolle spielt. Die Stromverteiler reagieren zum Beispiel auf Wetterprognosen, um unterschiedliche Nachfragen befriedigen zu können. Im laufenden Handel werden diese Informationen ständig neu betrachtet, was zu einer hohen Schwankung beim Spothandel führen kann. Die stabilere Variante ist der Handel zu festen Zeitpunkten. Die Menge der nachgefragten und angebotenen Menge wird gebündelt und führt zu einer Verringerung der Volatilität, also zu einer Reduzierung von Schwankungen des Strompreises.

Transparenz des Stromhandels

Die European Energy Exchange in Leipzig bietet den Nutzern eine separate Website an, auf der relevante Erzeugungs- und Verbrauchsdaten des aktuellen Marktes veröffentlicht werden. Damit ist die gesetzliche Veröffentlichungspflicht und die freiwillige Selbstverpflichtung des Anbieters in dieser Branche umgesetzt worden. Seit 2014 steht eine neue Website bei EEX bereit, die für eine weitere Veranschaulichung und Transparenz des Anbieters steht. Hier erhalten die Anleger weitere Informationen zur Nutzung und Verfügbarkeit von Anlagen zur Produktion von Strom. Zusätzliche Informationen auf der Website betreffen die Speicherung von Strom und der Verbrauch des Erdgases.