Teldafax Skandal: Staatsanwaltschaft Bonn erhebt Anklage

Die Staatsanwaltschaft Bonn hat Anklage gegen die drei Ex-Vorstände des Billigstromanbieters Teldafax erhoben. Ihnen wird Insolvenzverschleppung und gewerbsmäßiger Betrug in 241 Fällen vorgeworfen.

Zum 1. Januar 2016 werden die Strompreise in Deutschland steigen.

Mit 700.000 Gläubigern ist es der wohl größte Betrugsfall in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Der Energiediscounter Teldafax hatte in den Jahren 2009 bis 2011 tausende von Verbrauchern systematisch hinters Licht geführt. Teldafax verkaufte gezielt Strompakete, die an Vorkasse Zahlungen gebunden waren, um sich so künstlich über Wasser zu halten was schon lange viel zu offensichtlich zum Scheitern verurteilt war. Der Energiediscounter Teldafax aus Troisdorf war bereits seit 2009 zahlungsunfähig, beantragte die Insolvenz jedoch erst in 2011. Der schwer verschuldete Stromanbieter Teldafax lockte seine Kunden in dieser Zeit bewusst mit attraktiven Angeboten, die an Jahresabschläge gebunden waren und den Verbraucher damit veranlassten die Stromrechnung schon im Voraus für ein gesamtes Jahr zu begleichen. Viel Geld für eine Leistung, die am Ende nicht mehr entrichtet werden konnte. Das besonders tragische an der Sache: Die Kunden mussten für den Strom ein zweites Mal zahlen, da ein Vertrag mit einem neuen Stromanbieter geschlossen werden musste, welcher an Stelle von Teldafax die Stromversorgung übernahm.

Im Oktober letzten Jahres ging deshalb schon eine ganze Lawine an Schadenersatzklagen von geprellten Kunden ein, die Teldafax vorsätzliche Täuschung vorwarfen. Für einige der Schäden kam einer der ehemaligen Vorstandschefs von Teldafax teilweise bereits persönlich auf. Nach ausgiebigen Ermittlungen erhob jetzt auch die Staatsanwaltschaft Bonn Anklage wegen des Vorwurfs der Insolvenzverschleppung und gewerbsmäßigen Betrugs. Den Ex-Vorstandschefs Michael Josten, Klaus Bath und Gernot Koch drohen damit neben unzähligen Schadenersatzzahlungen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren.