In den USA boomt die Technik, in Deutschland ist sie sehr umstritten: Fracking. Eine Methode, bei der Schiefergas und Öl gewonnen werden. Die Politik ist sich uneinig und Regelungen in Bezug auf den Umweltschutz fehlen bisher größtenteils. In dieser Woche will die Regierung klären, welche Bedingungen erfüllt werden müssen, um Fracking Projekte durchführen zu können.
Fracking ist der gekürzte Begriff für die aus dem Englischen stammenden Bezeichnung ,,Hydraulic Fracturing“, womit das hydraulische Aufbrechen von Gestein gemeint ist. Bei dieser Förderungstechnik wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien durch ein mit Beton verstärktes Bohrloch in das bis zu 3000 Meter tief gelegene Schiefergestein gepresst, um dieses aufzubrechen und zu weiten. Es entstehen Risse, durch die das frei werdende Gas/ Öl entweicht und durch das Bohrloch an die Erdoberfläche gelangt.
In den USA wächst der Energiemarkt aufgrund der Fracking-Methode bereits enorm. Durch große Schiefer-Lagerstätten könnten die USA laut Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) bereits 2015 Russland bei der Gasförderung überholen und bald darauf auch Saudi-Arabien bei der Ölproduktion. Die vollständige Unabhängigkeit der USA von Energieimporten wäre demnach ab ca. 2035 möglich. Die Entwicklung des Frackings kann auch in dem vor kurzem erschienenen Film „Promised Land“ mit Hollywood Star Matt Damon verfolgt werden. Der Film thematisiert die umstrittene Fracking Methode und hatte so verstärkt das öffentliche Interesse geweckt.
Auch in Deutschland wäre durch die Methode des Frackings eine Senkung der Abhängigkeit von Importen möglich. Die zu fördernde Gasmenge wird derzeit auf bis zu 2,3 Billionen Kubikmeter geschätzt. Momentan werden in Deutschland laut des Wirtschaftsverbandes Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V. 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas verbraucht. Daraus lässt sich ableiten, dass Deutschland - unabhängig von Energieimporten - für die nächsten 13 Jahre genügend Schiefervorkommen zur Gewährleistung der nationalen Energieversorgung besitzt. Einer der größten Energiekonzerne weltweit, Exxon Mobil, führte in Deutschland bereits sechs Bohrungen mit der Fracking-Technik durch.
Die verschiedenen Gefahren des Frackings und noch unerforschten Konsequenzen stoßen in der Gesellschaft auf viele Gegner; diverse Bürgerinitiativen haben sich aufgetan, Webseiten warnen vor desaströsen Umweltschäden. Und auch der Film mit Matt Damon diente den Gegnern als willkommenes Mittel, um im großen Stile Aufmerksamkeit zu erregen; waren auf der Premiere doch neben kreischenden Teenies auch Umweltaktivisten mit Demo-Schildern zu finden.
Nun werden die Richtlinien und Anforderungen für Fracking Projekte in Deutschland diskutiert und noch diese Woche werden Klärungen von Seiten der Regierung dazu erwartet.