Update zum Projekt Ocean Cleanup

Bereits in der Vergangenheit hatten wir über das Projekt “Ocean Cleanup” berichtet. Da die Verschmutzung unserer Ozeane ein ernstzunehmendes Thema ist, möchten wir in regelmäßigen Abständen hinsichtlich Neuigkeiten informieren. Erfahren Sie nachfolgend, was sich in diesem Jahr bezüglich des großen Unterfangens getan hat. oceancleanup1

© The Ocean Cleanup

Die große Müllinsel in unserem Ozean

Ende des letzten Jahres ließ Gründer Boyan Slat verlauten, dass nach einer Möglichkeit gesucht wird, das in den Ozeanen umher schwimmende Plastik in nachhaltige Produkte umzuwandeln. Auf einer Pressekonferenz in November 2019 versprach Slat, dass es sich dabei nicht einfach nur um nutzlose Produkte handele, sondern viel Mühe investiert werde, Produkte zu entwickeln, die jeder tatsächlich gebrauchen könne.

Ein besonderes Augenmerk legt das Projekt “Ocean Cleanup” auf den sogenannten “Great Pacific Garbage Patch” - eine sprichwörtliche Insel, welche aus umher schwimmenden Plastik besteht, welches sich aufgrund der Meeresströme dort angesammelt hat. Es wird geschätzt, dass diese Fläche, die sich zwischen Kalifornien und Hawaii befindet, mittlerweile rund 1,6 Millionen Quadratkilometer groß ist und 1,8 Billionen Plastikteile enthält. Die Plastikteile kommen in allen Größen, Farben und Formen daher. Oftmals sind diese jedoch nur wenige Millimeter groß. Schätzungsweise besteht etwa 8 % des gesamten Mülls im Great Pacific Garbage Patch aus Mikroplastik. 

Recycelte Produkte zum Verkauf im Herbst 2020

Boyan Slat möchte mit der Idee, den gesammelten Müll in nützliche Produkte umzuwandeln, weiterhin auf das Plastikproblem in unseren Ozeanen aufmerksam machen. Mit dem Erwerb der recycelten Produkte könne jeder einen kleinen Teil dazu beitragen, das Projekt zu unterstützen und zu mehr Bekanntheit zu verhelfen. Ocean Cleanup möchte ebenfalls dabei helfen, dass andere Firmen, welche ähnliche Recyclingmethoden verwenden, zukünftig verifiziert werden können. Somit möchte Slat sicherstellen, dass Produkte, die aus recyceltem Ozeanplastik hergestellt wurden, einen Nachweis über die Herkunft des Plastiks erhalten. Mit dieser Methode soll gewährleistet werden, dass nur jene Firmen mit dem recycelten Plastik werben können, wenn diese tatsächlich aus dem Ozean kommendes Plastik verwenden. Slat wird mit der norwegischen Firma DNV GL zusammenarbeiten, um eine solche Verifizierungsmethode zu entwickeln. Die ersten recycelten Produkte möchte Slat im Herbst 2020 auf den Markt bringen. Der Gewinn, welcher durch den Verkauf eingenommen wird, soll dem Projekt Ocean Cleanup zugute kommen, um dieses zukünftig weiterhin finanzieren und ausbauen zu können.  oceancleanup3

© The Ocean Cleanup

Das Projekt wird ein Ozean-Zufluss in Jamaika reinigen

Ocean Cleanup kümmert sich jedoch nicht nur um den Great Pacific Garbage Patch, sondern nutzt das Wissen und die Technologien ebenfalls in anderen Gebieten. So hat das Projekt nun ein Budget erhalten, um Jamaikas meist verschmutzten Fluss, den Hunts Bay, zu reinigen. Dieser Fluss mündet letztendlich ebenfalls im Atlantischen Ozean und bringt so jährlich rund 578.000 kg an zusätzlichem Plastik in die offenen Gewässer. Die Filteranlage, welche das Projekt Ocean Cleanup anbringen wird, erfolgt in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen, welche innerhalb von Jamaika mehr Aufmerksamkeit auf Recycling und Nachhaltigkeit lenken möchten. Im Anschluss zu diesem Projekt möchte Ocean Cleanup ähnliche Filter in Flüssen in Indonesien, Malaysia, Vietnam, Thailand und in den USA anbringen.