Vom 21. bis 24. Januar fand im schweizerischen Davos das Weltwirtschaftsforum statt. Neben zahlreichen Spitzenvertretern aus Wirschaft und Politik, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel, US- Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, folgten auch die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg und ihre deutsche Mitstreiterin Luisa Neubauer der Einladung in die Schweiz. Auf der viertägigen Konferenz diskutierten die rund 3000 Teilnehmer im Schatten der eindrucksvollen Bergkulisse von Davos unter dem Motto “Stakeholder für eine kohäsive und nachhaltige Welt” wie Klimaschutz mit wirtschaftlicher und sozialer Verträglichkeit verbunden werden kann. Wechseljetzt.de berichtet über die Höhepunkte und Ergebnisse des Gipfels.
Donald Trump und Greta Thunberg im Rampenlicht
Das Weltwirtschaftsforum feierte dieses Jahr 50-jähriges Jubiläum. Es gilt als eines der wichtigsten wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Veranstaltung des Jahres. Seit 1971 versammeln sich jedes Jahr hochkarätige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Davos. Die diesjährige Konferenz startete am Dienstag mit der Eröffnungsrede von US- Präsident Donald Trump. Trump hob vor allem die wirtschaftlichen Erfolge der USA hervor. Bei der Klimadebatte plädierte Trump für mehr Optimismus ohne dabei weiter auf aktuelle Klima-Probleme einzugehen. Bereits im Vorfeld der Konferenz betonte Trump auf Twitter, dass es ihm vor allem um wirtschaftliche Fragen in Davos ging. Die wohl größte Gegenspielerin Trumps auf der Konferenz, Greta Thunberg, warf den wirtschaftlichen und politischen Vertretern in ihrem Auftritt am Dienstag Untätigkeit vor. Die bisher ergriffenen Klimaschutzmaßnahmen seien nicht zielführend. Die aktuellen wissenschaftlichen Befunde zur Klimakrise geben Anlass zur Panik, die US-Klimapolitik zeichne sich jedoch vor allem durch Tatenlosigkeit aus. Erstmals seit dem UN-Klimagipfels im September letzten Jahres in New York trafen Donald Trump und Greta Thunberg in Davos aufeinander.
Am Rande des Gipfels ging es auch um den Handelsstreit und den Abbau von Handelsbarrieren zwischen der EU und den USA. Hierzu trafen sich Trump und von der Leyen miteinander. Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, drohen die Amerikaner erhöhte Zölle auf bestimmte Produkte aus Europa wie beispielsweise Autos zu erheben. Das würde vor allem die deutsche Autoindustrie hart treffen.
Deutsche Position
In ihrer insgesamt bereits zwölften Rede in Davos gab Angela Merkel sich dieses Jahr durchaus selbstkritisch und rief am Donnerstag dazu auf, die Klimaziele einzuhalten und die Jugend ernst zu nehmen. Bis 2050 solle Europa klimaneutral sein. Dies erfordere “Transformationen von gigantischem historischem Ausmaß”. Mit dem jetzigen Tempo seien die Nachhaltigkeitszielen nicht einzuhalten. Im Hinblick auf Deutschlands Bemühungen verwies die Kanzlerin auf den Atomausstieg bis 2022 und den geplanten Kohleausstieg bis 2038. Außerdem sehe Merkel große Chancen für den Klimaschutz in der Zusammenarbeit mit China. Damit hebt sie die Bedeutung des Multilateralismus für die Erreichung der Klimaziele hervor.
Ergebnisse des Gipfels
Davos ist eine außergewöhnliche Gesprächsplattform mit dem Ziel die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft näher zusammenzubringen. Während der vier Tage werden unzählige Gespräche geführt und Erfahrungen ausgetauscht. Große Entscheidungen wurden jedoch nicht gefällt. Nichtsdestotrotz sind die gemachten Versprechen von großer Bedeutung. Europäische Staats- und Regierungschefs betonten, Europa bis zum Jahr 2050 zu einem emissionsneutralen Kontinent transformieren zu wollen. Unternehmen wollen zu Vorreitern in Sachen Klimaschutz avancieren. Nun gilt es die Verkündungen und Versprechen umzusetzen. Ob den vielen Worten der anwesenden Vertreter tatsächlich auch Taten folgen, bleibt allerdings abzuwarten.