Ein Doppeltarifzähler, auch als Zweitarifzähler bekannt, ist eine Art von Stromzähler, der in der Lage ist, die Stromverbrauchsdaten zu unterschiedlichen Tarifzeiten zu erfassen. Mit anderen Worten, der Zähler misst den Stromverbrauch zu unterschiedlichen Tarifen, je nachdem, ob der Strom in Spitzenzeiten oder zu anderen Zeiten verbraucht wird.
Funktionsweise des Doppeltarifzählers
Der Doppeltarifzähler misst den Stromverbrauch zu unterschiedlichen Tarifzeiten, indem er zwischen zwei Tarifen wechselt. Im Gegenteil zum Eintarif, welcher nur ein Zählwerk hat, hat der Doppeltarif zwei Zählwerke. Der Vorteil von zwei Zählwerken ist, dass man zwei unterschiedliche Stromtarife nutzen kann. Diese Tarife werden in der Regel als Tag- und Nachtstrom bezeichnet. Der Tagstrom ist im Regelfall teurer als der Nachtstrom, da er zu Spitzenzeiten verbraucht wird, wenn die Nachfrage nach Strom am höchsten ist. Der Nachtstrom hingegen ist meist günstiger, da er zu Zeiten verbraucht wird, wenn die Nachfrage nach Strom niedriger ist.
Der Doppeltarifzähler schaltet in der Regel um Mitternacht automatisch vom Tag- auf den Nachtstromtarif um und um sechs Uhr morgens wieder zurück auf den Tagstromtarif. Dies geschieht automatisch, ohne dass Verbraucher:innen eingreifen müssen. Der Zähler erfasst dann den Stromverbrauch zu den jeweiligen Tarifen und zeigt die Verbrauchsdaten getrennt voneinander an.
Vorteile eines Doppeltarifzählers
Einsparung bei Stromkosten
Der Hauptvorteil eines Doppeltarifzählers ist die Möglichkeit, Stromkosten zu sparen. Da der Nachtstromtarif in der Regel niedriger ist als der Tagstromtarif, können Verbraucher:innen, ihren Stromverbrauch anzupassen, indem sie Geräte wie Waschmaschinen, Trockner und Geschirrspüler während der Nachtstunden betreiben und somit erhebliche Einsparungen erzielen. Dies kann insbesondere für Unternehmen von Vorteil sein, die einen hohen Energiebedarf haben und in der Lage sind, ihre Verbrauchsgewohnheiten zu optimieren.
Reduzierung der Umweltbelastung
Ein weiterer Vorteil eines Doppeltarifzählers ist die Möglichkeit, die Umweltbelastung zu verringern. Durch die Verlagerung von Stromverbrauch auf Zeiten, in denen der Nachtstromtarif gilt, kann der Strombedarf während der Spitzenlastzeiten reduziert werden. Dies führt zu einer geringeren Belastung des Stromnetzes und einer Reduzierung des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes.
Förderung erneuerbarer Energien
Ein Doppeltarifzähler kann auch dazu beitragen, den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern. Wenn der Stromverbrauch in den günstigeren Niedrigtarifzeiten erfolgt, können Verbraucher:innen dazu beitragen, den Stromverbrauch während Spitzenzeiten zu reduzieren und somit eine bessere Integration von erneuerbaren Energien in das Stromnetz zu ermöglichen.
Nachteile eines Doppeltarifzählers
Einschränkungen bei der Nutzung
Ein Doppeltarifzähler erfordert eine gewisse Disziplin und Planung, da bestimmte Geräte nur zu bestimmten Zeiten genutzt werden sollten, um von den günstigeren Tarifen zu profitieren. Wenn Verbraucher:innen ihre Gewohnheiten nicht anpassen können oder wollen, kann der Doppeltarifzähler ihre Flexibilität einschränken.
Höhere Kosten
Obwohl ein Doppeltarifzähler langfristig zu Kosteneinsparungen führen kann, sind die Installationskosten und monatlichen Gebühren in der Regel höher als bei einem herkömmlichen Stromzähler. Verbraucher:innen müssen die Kosten gegen die potenziellen Einsparungen abwägen.
Unvorhersehbare Veränderungen
Die Tarife für Hoch- und Niedrigtarif können von den Energieversorgern unvorhersehbar verändert werden, was zu Schwankungen in den Stromrechnungen führen kann. Verbraucher:innen müssen daher darauf achten, dass sie ihre Gewohnheiten entsprechend anpassen und gegebenenfalls den Tarif wechseln, um von den günstigeren Preisen zu profitieren.
Für wen lohnt sich ein Doppeltarifzähler?
Ein Doppeltarifzähler kann für Verbraucher:innen sinnvoll sein, die ihren Stromverbrauch bewusst steuern und größere Stromverbraucher, wie beispielsweise Kühlschränke oder Waschmaschinen, zu den günstigeren Tarifzeiten nutzen können. Hier sind einige Gruppen von Verbraucher:innen, für die sich ein Doppeltarifzähler lohnen könnte.
Haushalte mit elektrischer Nachtspeicherheizung:
Da elektrische Nachtspeicherheizungen in der Regel nachts aufgeladen werden, können Verbraucher von einem Doppeltarifzähler profitieren, der einen günstigeren Tarif für den Nachtstrom bietet.
Familien mit Kindern:
Familien mit Kindern haben oft einen höheren Stromverbrauch und können von einem Doppeltarifzähler profitieren, wenn sie größere Stromverbraucher wie Waschmaschinen und Trockner in den günstigeren Tarifzeiten nutzen.
Berufstätige, die tagsüber arbeiten:
Personen, die tagsüber arbeiten und den Großteil ihres Stromverbrauchs in den Abend- und Nachtstunden haben, können von einem Doppeltarifzähler profitieren, um ihre Stromrechnung zu senken.
Verbraucher:innen, die energieeffiziente Geräte nutzen:
Verbraucher:innen, die energieeffiziente Geräte nutzen, können von einem Doppeltarifzähler profitieren, da sie während der günstigen Tarifzeiten mehr Strom verbrauchen können, ohne ihre Stromrechnung zu erhöhen.
Besitzer:innen von Elektroautos:
Besitzer:innen von Elektroautos können von einem Doppeltarifzähler profitieren, indem sie ihre Fahrzeuge während der günstigeren Tarifzeiten aufladen.Bei all den genannten Punkten ist es jedoch wichtig zu beachten, dass sich ein Doppeltarifzähler nicht für alle Verbraucher:innen lohnt. Verbraucher:innen sollten ihre Stromrechnungen und Gewohnheiten sorgfältig prüfen, um zu entscheiden, ob ein Doppeltarifzähler für sie die richtige Wahl ist.
Fazit
Ein Doppeltarifzähler ist ein Stromzähler, der im Vergleich zum Eintarifzähler zwei unterschiedliche Tarife für Stromverbrauch misst. Ein Doppeltarifzähler kann für den Verbraucher vorteilhaft sein, da er in der Lage ist, den Verbrauch von Strom in den Nachtstunden zu maximieren, wenn die Strompreise niedriger sind. Dies kann zu Einsparungen bei der Stromrechnung führen. Es ist jedoch wichtig, sich mithilfe von Stromzählern, sowie auch optional einem Smart Meter, einen Überblick über die Zählerstände vom eigenen Stromverbrauch zu verschaffen und sicherzustellen, dass der Verbrauch nicht übermäßig steigt, um höhere Preise zu vermeiden und den Energieverbrauch zu optimieren. Oftmals hilft auch eine Beratung beim Stromanbieter.