Sind Elektroautos umweltfreundlich?

Elektroautos werden vor allem von den Politikern angepriesen, die Lösung für die Klimaprobleme zu sein - auf jeden Fall für jene, die durch den Autoverkehr entstehen. Mit der Integration von E-Autos in den Straßenverkehr gibt es die Möglichkeit, CO2-Emissionen und die Belastung durch Feinstaub zu reduzieren. Doch ist das Elektroauto wirklich so eine Bereicherung für den Klimaschutz? Wie umweltfreundlich sind Elektroautos wirklich?

Momentaner Stand in Deutschland

Die E-Mobilität hat in Deutschland in den letzten Jahren immer mehr Fahrt aufgenommen. Von allen zugelassenen Autos in Deutschland waren 2021 bereits knapp 14% E-Autos. Das Jahr verzeichnete also einen Zuschlag von 365.000 neuen Elektroautos im Vergleich zu 2020. Dieser anhaltende Trend lässt erwarten, dass das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 7 bis 10 Millionen zugelassene E-Autos in Deutschland zu haben, erreicht wird.

Der Ruf des E-Autos

Immer mehr entwickelt sich der Ruf der Dieselautos als größter Verschmutzer im Straßenverkehr und der des Elektroautos als umweltschonende Alternative. Dies liegt daran, dass Elektroautos mit Autostrom betrieben wird. Kommt dieser Strom dann noch aus ökologischer Herkunft, ist dies natürlich umso umweltbewusster.

Allerdings müssen mehrere Faktoren wie Produktion und Strombereitung berücksichtigt werden, wenn man eine Aussage über die Ökobilanz eines E-Autos treffen möchte.

Vorteile eines E-Autos

Schaut man sich nur die Nutzungsphase von Elektroautos an, dann sind diese tatsächlich so gut für die Umwelt, wie überall zu hören ist. Vom Kraftfahrtbundesamt werden sie als durchweg saubere und schadstofffreie Möglichkeit eingestuft, um sich mit einem PKW fortzubewegen. Dies liegt daran, dass dabei wirklich keine Emissionen entstehen - keine Treibhausgase oder giftige Stickstoffoxide werden an die Luft abgegeben. Bei der Nutzung werden keinerlei CO2-Emissionen freigesetzt.

E-Autos haben ebenfalls den Vorteil, dass sie sich sehr leise fortbewegen können. Sie steigern so die Geräuschkulisse vor allem in der Innenstadt nicht weiter und sorgen so für mehr Ruhe.

Aktuell hat man als Besitzer:in eines E-Autos ebenfalls den Vorteil, dass man im Straßenverkehr bevorzugt behandelt wird. Beispielsweise dürfen E-Autos in manchen Orten die Bus- und Taxispuren mitbenutzen oder es ist erlaubt, auf ansonsten kostenpflichtigen Parkplätzen umsonst zu parken.

Die Ladung des Elektroautos

Statt mit Benzin oder Diesel lädt man das Elektro-Auto mit Strom auf. Dies kann man auch ganz leicht und günstig bei sich zuhause tun, wenn man sich eine eigene Ladestation anschafft. Die Anschaffung eines Elektroautos erfolgt oft in Kombination mit einer Ladestation.

Allerdings ist es in vielen Fällen noch günstiger, das Elektroauto an einer öffentlichen Ladestation zu tanken als sich selbst eine anzuschaffen.

Elektroauto beim Aufladen

Was verbraucht ein Elektroauto?

Die Unterschiede bei den Elektroautomodellen sind hoch. Wie bei normalen Autos kommt es hier auf die Größe und das Gewicht der Fahrzeuge an. 

Eine hohe Reichweite erzielt man durch eine große Batteriekapazität, weshalb die Tesla-Modelle mit einer Reichweite von 451 Kilometern (ADAC Ecotest) momentan am Besten abschneiden. Die Reichweiten schwanken allerdings zwischen 112 und 451 Kilometer. Der Verbrauch liegt bei diesen E-Autos zwischen 14,7 kWh und 28,1 kWh pro 100 Kilometer.

Die Batterie eines Elektroautos

Langsam nähern wir uns den versteckten Umweltsünden eines E-Autos: Die Batterien. 

Die Batterien für E-Autos sind aus einigen Gründen bedenklich: Zum Einen die Batterieherstellung. Der Akku von einem E-Auto besteht aus Lithium, dessen Abbau wasserintensiv ist und bei dessen Produktion man den Rohstoff Cobalt benötigt. Lithium ist außerdem eine begrenzte Ressource. Der Abbau ist also äußerst aufwendig und wirkt sich negativ auf die Natur aus. Der Lithium-Ionen-Akku ist aufgrund der Akku-Produktion für den Klimaschutz also eher ein Grund gegen die E-Mobilität.

Außerdem benötigt man für die Akku-Produktion Rohstoffe, die vermehrt aus China oder der Demokratischen Republik Kongo kommen. In beiden Ländern werden bei der Förderung Menschenrechte verletzt und die Umwelt durch die Verschmutzung von Flüssen und Böden immer weiter zerstört.

Doch nicht nur die Herstellung ist nicht besonders umweltfreundlich, auch die Entsorgung spielt eine Rolle. Lithium kann bisher nicht recycelt werden. Wissenschaftler und Experten arbeiten zwar an Varianten, wie man die Akkus von E-Autos wiederverwenden kann, aber leider ist die Forschung in diesem Thema bisher nicht weit gekommen. 

Welcher Strom wird genutzt?

Eine weitere Umweltsünde: Der Strom, der für das Tanken des Elektroautos genutzt wird, spielt natürlich auch eine Rolle im ökologischen Fußabdrucks des E-Autos. Die Nutzungsdauer eines E-Autos ist zwar schadstofffrei, aber Kohlendioxid wird dennoch indirekt während des Betriebes produziert. Nämlich durch den Strom, der das Auto antreibt. Dieser Strom kommt oft von einem Strommix aus Atom-, Wasser- und Kohlekraftwerken, welche die Energie nicht ressourcenschonend und klimaneutral gewinnen. Der Stromverbrauch zum Aufladen des E-Auto sorgt also für keine gute CO2-Bilanz.

Bei der Erzeugung von Strom ist das genutzte Schwermetall Uran mehr als bedenklich und man steht immer wieder vor dem Rätsel, wo man es entsorgen kann. Aufgrund seiner Strahlung gilt das Metall nämlich als Atommüll.

Fazit

Beim Fahren und somit bei der Nutzung mag das E-Auto umweltfreundlich sein und kein CO2 freisetzen. Ein E-Auto, das 2025 neu zugelassen wird, wird über seinen Lebensweg bereits 32-40 % weniger CO2-Emissionen verursachen als ein moderner Verbrenner.

Untersucht man jedoch die Herstellung des Akku genauer, welcher Strom für den Stromverbrauch genutzt wird oder wie die Akkus entsorgt werden, ist schnell zu erkennen, dass die Klimabilanz doch nicht so gut ist, wie zuerst angenommen.

Dass ein E-Auto umweltfreundlicher ist als ein moderner Verbrenner, ist bisher nicht bewiesen. Wichtig für die Beurteilung sind folgende drei Punkte:

  • die Größe der Batterie
  • die Jahreskilometerleistung
  • der aktuelle Energiemix im Stromnetz

Momentan ist es also nicht möglich zu sagen, ob das E-Auto wirklich umweltfreundlicher ist als Diesel oder Benziner Fahrzeuge. 

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