Gaspipelines sind sehr wichtig für die Energieversorgung in Deutschland. Über die Pipeline werden Erdöl und Erdgas über lange Distanzen transportiert, dies geschieht über und unter der Erde. Vor allem in unserer momentanen Abhängigkeit von Energieimporten werden Pipelines immer wichtiger. Alles, was Sie dazu wissen müssen, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Was ist eine Pipeline?
Der Begriff Pipeline kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt informell “Rohrlinie” und wird im formalen Gesprächs Gebrauch “Rohrleitung” genannt. Pipelines haben aufgrund der industriellen Erdölförderung einen weltweit wirtschaftlichen Nutzen gefunden. Vor allem, da viele Länder, wie auch Deutschland, von Energieimporten abhängig sind, sind Gas-Pipelines sehr relevant. Demnach dient eine Pipeline als Energie-Korridor zwischen den Ländern. Darüber hinaus hat eine Pipeline auch andere Anwendungsgebiete, so können grundlegend über jede Leitung Flüssigkeiten oder Gase transportiert werden. Dennoch konzentrieren wir uns in diesem Beitrag auf Gaspipelines, welche die Versorgung mit Erdgas ermöglichen. Eine Pipeline ist besonders effektiv, weil sie im Unterschied zu anderen Transportmöglichkeiten, wie LKWs oder Schiffen, einen konstanten Transport ermöglicht.
Konstruktion einer Gas-Pipeline
Durch eine Pipeline können Energieimporte über große Reichweiten durchgeführt werden, daher entwickelten sich Pipeline Systeme über die Jahre und sie wurden zunehmend an geographische Hindernisse angepasst. So ist es möglich, Energietransporte sowohl über Land als auch Wasser mit Hilfe einer Pipeline zu ermöglichen. Demnach war damals das Verlegen einer Pipeline mit Grabungsarbeiten verbunden, mittlerweile gibt es moderne Verlegeverfahren, die keine Grabungsarbeiten benötigen. Zusätzlich verlaufen Unterwasser-Pipelines durch Gewässer und überbrücken somit ein entscheidendes Hindernis. Da diese Art von Pipeline in der Regel vor der Küste konstruiert sind, nennt man sie auch Offshore-Pipeline. Ein berühmtes Beispiel einer Gas-Pipeline, welche über eine Langstrecke geht, ist die Nord Stream 1, welche Erdöl und Erdgas vom russischen Wyborg über die Ostsee nach Deutschland leitet.
Wie funktioniert eine Gas-Pipeline?
Eine Pipeline besitzt in der Regel einen Rohrdurchmesser von einem Meter und kann bis zu zwei Metern und mehr messen. Für die Konstruktion einer Gas-Pipeline werden Stahl- oder Plastikrohren genutzt, die in der Regel unterirdisch verlegt werden. Anschließend leiten Pumpstationen entlang der Strecke das Erdöl oder Erdgas durch die Fernleitung an das Ziel des Transports. Diese Erdgasleitungen werden aus Kohlenstoffstahl konstruiert. Damit Erdgas transportfähig wird, wird es leicht verdichtet oder verflüssigt. Anschließend beginnen Verdichterstationen den Prozess des Transports von Gas.
Energiepipeline Sicherheit
Durch den oftmals sehr hohen Druck in einer Energie-Pipeline, werden die Rohre, welche den Transport sichern, unter eine große Belastung gestellt. Daher müssen regelmäßige Wartung, auch im Inneren der Leitungen, unbedingt durchgeführt werden, damit es nicht zu gravierenden Schäden an einer Pipeline kommt, wie beispielsweise Lecks in den Leitungen. Des Weiteren ist auch das Transportmittel entscheidend, denn beispielsweise Rohöl kann bei einem Leitungsplatzer erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt haben, daher wird von Umweltverbänden vor allem vor unterseeischen Pipelines gewarnt.
Momentane Situation in Deutschland
Pipelines, insbesondere Gas-Pipelines, tragen einen großen Teil zur Energieversorgung bei und haben einen erheblichen Einfluss und hängen von geopolitischen Faktoren ab. Vor allem ein Land wie Deutschland konnte in der Vergangenheit sehr von Gasimporten aus Russland profitieren. Dennoch sind diese Zeiten vorerst vorbei, seit der Krieg in der Ukraine sich intensiviert hat und auch die geplante Nord Stream 2 ins Stocken gekommen ist. Daher sucht unser Bundeskanzler Olaf Scholz derzeit nach neuen Möglichkeiten, das Gasnetz auszubreiten und durch diese neue Anbindung Energieimporte durchzuführen. Demnach ist Scholz in Gesprächen mit politischen Regierungen anderer EU-Länder. So gab es zwischen Olaf Scholz, Pedro Sánchez und António Costa ein Gespräch in Berlin über das Projekt Midcat, für das der Bundeskanzler zuvor geworben hat. Bei dem Projekt Midcat handelt es sich um eine Gaspipeline, welche über die Pyrenäen laufen soll. Der französische Ministerpräsident Emmanuel Macron allerdings stimmte gegen das Projekt und zeigte mehr Interesse an Barmar, einer Pipeline, die zwischen Marseille und der iberischen Halbinsel Barcelona fungiert. Hierbei nimmt Spanien eine immer bedeutendere Rolle in der Zukunft unserer Energieimporte an.