Was sagt die Typklasse aus?

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum ihre KFZ-Versicherung teurer oder sogar günstiger geworden ist? Dies liegt unter anderem an der Veränderung der verschiedenen Typklassen und den Regionalklassen. Die verschiedenen Typklassen bestimmen neben anderen Faktoren den Preis der Versicherungsprämie. Lesen Sie auf dieser Seite, wie Sie herausfinden, welche Typklassen auf Sie zutreffen.

Typklassen beschreiben die Einstufung eines bestimmten Automodells basierend auf Unfall- und Schadensstatistiken. Wenn ein KFZ-Modell also in viele Unfälle verwickelt ist, kriegt es eine höhere Typklasse zugeschrieben. Eine höhere Typklasse sorgt für eine höhere Versicherungsprämie. Andere Faktoren, wie beispielsweise die Anzahl der Diebstähle eines bestimmten Fahrzeuges, spielen auch in die Berechnung mit ein. Dadurch wird dann der jährliche Versicherungsbeitrag niedriger oder höher. Die Typklassen werden jährlich vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV berechnet. Dabei gilt: je niedriger die Typklasse, desto günstiger die Versicherungsprämie.

Um bei dem GDV, dem Gesamtverband der Versicherer, Ihre Typklasse zu berechnen, brauchen Sie einige Daten. Hierfür können Sie Ihre Fahrzeugmarke und -modell bzw. den Hersteller- und die Typschlüsselnummern (HSN und TSN) eingeben.

Welche KFZ Typklassen gibt es?

Es gibt drei Arten der KFZ Versicherung: die Haftpflicht, die Vollkasko und die Teilkaskoversicherung. Jede Versicherung hat verschiedene Typen. Von dieser Einstufung hängt ab, wie hoch die jeweilige KFZ Versicherungsprämie ist. Außerdem hat jedes Fahrzeugmodell eine bestimmte Typklasse. Welche Typklassen es im Jahr 2023 gibt, sehen Sie in der folgenden Tabelle:

Haftpflichtversicherung 2023 gibt es 16 verschiedene Typklassen in der Haftpflichtversicherung Klassen 10 bis 25
Teilkaskoversicherung In der Teilkaskoversicherung gibt es 24 Typklassen Klassen 10 bis 33
Vollkaskoversicherung Die Vollkaskoversicherung hat im Jahre 2022 25 Typklassen Klassen 10 bis 34

Haftpflichtversicherung

Es ist verpflichtend, eine Haftpflichtversicherung zu haben. Die Haftpflichtversicherung deckt die Kosten, falls eine andere Person oder ein anderes Fahrzeug in einem Verkehrsunfall zu Schaden gekommen ist. Jeder und jede Autofahrer:in hat folglich eine KFZ Haftpflicht.

Teilkaskoversicherung

Die Teilkaskoversicherung deckt einige Kosten für Schäden am eigenen Fahrzeug und Schäden am Fahrzeug Anderer ab. Genauso gilt dies für andere Sach- und Personenschäden. Der Name Teilkasko lässt bereits ahnen, dass nur Teile der eigenen Personen- und Sachschäden übernommen werden, während alle Personenschäden und Sachschäden der Anderen abgedeckt werden. Die Teilkasko deckt also mehr ab als die Haftpflichtversicherung, aber weniger als die Vollkaskoversicherung.

Vollkaskoversicherung

Die dritte Art der Versicherung ist die Vollkasko KFZ Versicherung. Bei einer Vollkaskoversicherung werden die Schäden am eigenen sowie am fremden Fahrzeug gedeckt. Selbiges gilt auch für Personenschäden. Außerdem gibt es mehr Vorteile als in der Teilkaskoversicherung. Solche Vorteile können zum Beispiel ein noch besserer Service oder ein Rabatt bei der Werkstatt sein. So ein Service kann beispielsweise ein Recht auf schnellere Reparaturen mit einschließen oder das schnelle Bestellen der Ersatzteile durch die vertragsgebundene Werkstatt ermöglichen.

Typklasse beeinflussen

Berechnung der Einstufung

Typklassen werden aufgrund der Zahl der Unfälle eines bestimmten Fahrzeugtyps bestimmt. Auch die Reparaturkosten und die Diebstahlquote fließen in die Berechnung mit ein. Ebenfalls relevant ist die Motorisierung eines Fahrzeugs: Klein motorisierte Autos haben eher niedrige, hoch motorisierte dagegen eher eine hohe Typklasse. Die heutzutage beliebten SUVs haben daher eher hohe Typklassen, Kleinwagen eher niedrige Typklassen in der KFZ Versicherung.

Je niedriger die Typklasse, desto niedriger ist auch die Versicherungsprämie. Wenn das Fahrzeug nur wenige Unfälle und geringe Reparaturkosten in der Statistik der letzten drei Jahre vorweist, ist die Typklasse niedriger. Das bedeutet, dass nicht nur Ihr Fahrverhalten relevant ist, sondern das aller Fahrer:innen eines Opel Corsa, VW Polo, VW Golf oder jedes anderen Typs. Weil eine Automarke gemeinsam mit dem Modell Typ genannt wird, heißt diese Einstufung eben auch "Typklasse".

Generell hat in jeder der drei Typklassen-Berechnungen die Motorleistung sowie der Wert eines jeden Fahrzeugs eine Auswirkung. So haben viele gering motorisierte Fahrzeuge wie z.B. Kleinwagen eine eher niedrigere Typklasse, wohingegen hochmotorisierte SUV oder Oberklasse-Modelle eher eine höhere Typklasse haben. Ein Opel Corsa oder ein VW Polo haben eine niedrigere Typklasse als ein VW Golf oder gar ein BMW X3 20i xDrive mit 184 PS. Letzterer ist ein neuerer SUV. Allerdings heißt eine Einstufung in eine niedrigere oder höhere Typklasse nicht direkt, dass auch die KFZ Versicherung höher oder niedriger ausfällt. Es spielen auch noch andere Faktoren eine wichtige Rolle, über die WechselJetzt.de unter "Zusammensetzung der KFZ Versicherungsprämie" berichtet.

Wenn Sie ein Neufahrzeug erwerben oder ein Fahrzeug aus dem Ausland importieren, wird vorübergehend eine Übergangs-Typklasse bestimmt. Sobald genug Daten zu diesem Fahrzeug vorhanden sind, findet eine Berechnung der herkömmlichen Typklasse statt.

Trend der Typklasse

Im Jahr 2021...

Im Jahr 2021 wurden die Typklassen für rund 11 Millionen Autofahrer:innen geändert. Um die 6,1 Millionen Versicherungsnehmer:innen rutschen in eine schlechtere Typklasse. Freuen konnten sich hingegen circa 4,9 Millionen Fahrzeugführer:innen, da diese in eine bessere Typklasse hochgestuft wurden. In der Regel verändert sich die Einstufung des Fahrzeugtyps nur um jeweils einen Punkt nach oben oder unten. Jedoch gibt es hier ebenfalls Ausnahmen. So konnten sich Fahrer:innen des Seat Arona 1.5 im Jahr 2021 über eine Verbesserung von 3 Punkten freuen. Dies lag damals an einer zu hohen Einschätzung, welche gewählt worden war, als das Auto ursprünglich auf den Markt kam. Hingegen mussten Fahrer:innen des Tesla Model S in den sauren Apfel beißen und sich darauf einstellen, dass sich die Typklasse um 4 Punkte verschlechtert.

Im Jahr 2022...

Für circa 75 % aller Autofahrer:innen (also für 30,3 Millionen Menschen) änderte sich die Typklasse zum letzten Jahr nicht. Doch für circa 15% (7 Millionen) der Fahrer:innen erhöhte sich die Typklasse, während 10% (4,3 Millionen) der Fahrer:innen eine niedrigere Typklasse erwarten konnten. Der Hyundai Kona 1.6 T zum Beispiel verschlechterte sich zu Beginn des laufenden Versicherungsjahres. Der Nissan Juke 1.0, der Skoda Superb 2.0 TDI und der VW E-Golf VII hingegen verbesserten sich.

Im Jahr 2023...

Im Jahr 2023 werden die Typklassen in der Haftpflichtversicherung für 8,1 Millionen Autofahrer:innen hochgestuft. Für 4,8 Millionen Menschen verbessert sich die Typklasse in der Haftpflichtversicherung 2023 aber auch. Für alle anderen 29,3 Millionen Menschen verändert sich die Typklasse nicht, 70% der Autofahrer und Fahrerinnen haben also keine Änderung zu erwarten.

Auch in den Kaskoversicherungen gibt es Veränderungen. In der Vollkaskoversicherung werden 4% der Fahrer:innen eine höhere Typklasse erdulden müssen. Dafür werden aber auch 34% (also circa 8 Millionen Fahrzeuge) in eine niedrigere Typklasse rutschen. In der Teilkasko ist es ähnlich: 5% der Fahrzeuge rutschen in höhere Typklassen, während 37% (4,8 Millionen Fahrzeuge) in eine niedrigere Typklasse fallen. Für einen besseren Überblick hat der GDV eine Übersicht über die Umstufung der Typklassen 2023 erstellt.

Wie in der folgenden Grafik zu sehen ist, gab es in den letzten drei Jahren immer mehr Menschen, die in eine höhere Typklasse gerutscht sind, als Menschen, die heruntergestuft wurden. Generell scheint sich die Anzahl nicht durch starke Abweichungen über die letzten drei Jahre verändert zu haben. Gründe dafür könnten sein, dass immer mehr Modelle öfter in einen Unfall verwickelt sind. Auch, dass neuere Autos schneller werden, kann zu mehr Unfällen führen. Die genauen Gründe bleiben ohne weitere Studien jedoch zunächst ungeklärt.

Typklassen 2023

Regionalklassen

Ebenfalls entscheidend für Ihre Versicherungsprämie ist Ihre Regionalklasse. Diese Regionalklassen ändern sich ebenfalls jährlich und sind von Ihrem Zulassungsbezirk abhängig. Je nachdem, wie viele Unfälle es in Ihrem Bezirk gibt, ist die Regionalklasse höher oder niedriger. Wenn in einem Ort also viele Unfälle passieren, steigt der Versicherungsbeitrag für jedes Auto, welches in dieser Gemeinde gemeldet ist. Auch hier führen höhere Regionalklassen zu einer Erhöhung des Versicherungsbeitrages. Informationen darüber, welche Veränderungen es 2022 in Ihrem Zulassungsbezirk gibt, können Sie ebenfalls bei der deutschen Versicherungswirtschaft GDV auf der Seite über Regionalklassen herausfinden.

Versicherungstarife vergleichen

Weil Versicherungsverträge meist nach einem Jahr auslaufen, lohnt es sich, regelmäßig Versicherungstarife zu vergleichen. Meist ist mit dem Vertragsjahr das Kalenderjahr gemeint, doch die Kündigungen müssen zum Ende des Vertragsjahres eingereicht werden. Falls Sie den Vertrag kündigen wollen, müssen Sie deshalb einen Monat vor Ende des Vertragsjahres die Kündigung einreichen. Meist ist das Ende des Vertragsjahres der 31. Dezember. Machen Sie also jährlich einen Versicherungsvergleich vor dem 30. November, um bei der Versicherungsprämie zu sparen. Mithilfe unseres KFZ Versicherungsrechners finden Sie in nur 5 Minuten eine Übersicht der für Sie besten Tarife. Und das Beste neben dem Sparen nach einem Wechsel über WechselJetzt.de ist: Wir erinnern Sie rechtzeitig daran, den Wechsel durchzuführen, bevor das Vertragsjahr endet. Dafür müssen Sie sich einfach in den Erinnerungsservice von WechselJetzt.de einschreiben.

Und 2024?

Die Typklassen sind noch nicht klar abzusehen. Sobald es genauere Informationen gibt, werden Sie hier die KFZ Typklassen erfahren. Wenn Sie zum 01. Januar 2024 Ihre KFZ Versicherung wechseln wollen, müssen Sie (in beinahe allen Fällen) zum 30. November 2023 Ihre KFZ Versicherung kündigen. Zu diesem Zeitpunkt werden auch spätestens die zukünftigen Typklassen feststehen.

Auffahrunfall

Die Typklassen Einstufungen

Falls Ihre Typklasse gestiegen ist, müssen Sie vermutlich bald einen höheren Versicherungsbeitrag zahlen. Um den An- oder Abstieg Ihres Versicherungsbeitrags nachzuvollziehen, können Sie Ihre Regional- und Typklasse online nachschauen. Sie können die Berechnung Ihrer Typklasse hier bei der GDV ganz einfach selbst machen. Bei Fragen ist auch WechselJetzt.de Ihr Ansprechpartner, sowohl telefonisch oder schriftlich per E-mail. Und checken Sie doch einfach mal ab, ob Ihre aktuelle Versicherung tatsächlich Ihre günstigste Option ist. Ein Vergleich dauert bei uns nur fünf schnelle Minuten.