Sekündlich landen Unmengen an Müll in der Natur. Der Plastikverbrauch nimmt stetig zu. Allein in Deutschland werden jährlich mittlerweile über sechs Millionen Tonnen Kunststoff weggeworfen. Obwohl das Bewusstsein über die damit verbundenen Umweltbelastungen immer häufiger thematisiert wird und die Menschen das Problem anerkennen, wird wenig dagegen unternommen. Seit dem Ausbruch von Corona und dem damit verbundenen Start einer Pandemie, wird vor allem eine Art von Müll ein immer größer werdendes Problem für die Umwelt: die Einwegmaske.
Wieso soll die Medizinmaske getragen werden?
Spätestens seit der Einführung der Landesregierungen von der Medizin- oder FFP2-Maskenpflicht in vielen Bereichen, kann man der Nutzung dieser kaum mehr entkommen. War es letztes Jahr noch Trend seine Masken aus Stoff selbst zu nähen und passend zu seinem Outfit zu erstellen, ist diese Art von Maske mittlerweile in Vergessenheit geraten.
Gründe dafür sind vor allem der Schutz, den die jeweiligen Masken vor der Pandemie bieten. Die Stoffmasken haben keine Filterwirkung und halten nur bedingt Tröpfchen zurück. Hier gilt: Je mehr Schichten, desto besser.
Die medizinischen Masken schützen beim korrekten Tragen den Gegenüber vor Flüssigkeitsteilchen des Trägers. Aerosole filtern sie nicht und Ärzte weisen auf ein regelmäßiges Durchwechseln hin. Gesundheitsexperten empfehlen einen Wechsel sogar nach 3 bis 4 Stunden Tragezeit und früher, wenn die Maske durchfeuchtet ist.
FFP2-Masken erweitern den Schutz, denn sie müssen mindestens 94% der Testaerosole filtern und bieten somit Fremd- und Eigenschutz. Diese Art von Maske sollte man höchsten 8 Stunden tragen. Experten sind sich bisher nicht einig, ob man durch das Auslüften oder beispielsweise einer Wärmebeleuchtung die Maske häufiger verwenden könnte. Die Masken sind leider nicht recyclebar und müssen im Restmüll entsorgt werden.
Obwohl die Stoffmaske durch die Möglichkeit des Waschens und somit mehrfacher Verwendung einen großen Vorteil gegenüber den anderen Masken hat und die bessere Option in Bezug auf die Umwelt ist, zählt in dieser Situation vor allem der Schutz der Menschen.
Umweltbelastung durch die Pandemie
Die Einwegmasken sind zwar nicht gerade nachhaltig, ihr Vorteil gegenüber den Stoffmasken ist jedoch ersichtlich. Dennoch sorgen die Einwegmasken weiterhin für Tonnen an Müll. Die Masken bestehen aus Polyester und Polypropylen, was dazu führt, dass es Jahrhunderte dauert, bis sie sich zersetzen. Jeder hat schon die ein oder andere Maske plattgetreten in der Stadt auf dem Boden gesehen.
Besonders schlimm ist es jedoch für Gewässer. Etwa 1,5 Milliarden Masken landeten 2020 im Meer, ermittelte die Umweltorganisation Oceans Asia. Umgerechnet sind das zusätzliche 6200 Tonnen Plastikmüll, die im Meer landen. Wenn die Masken anfangen sich zu zersetzen, verbreiten sich die immer kleiner werdenden Kunststoffpartikel. Sie dringen damit in Nahrungsketten ein und beeinflussen Ökosysteme.
Dies ist auf den ersten Blick jedoch nicht das, was man mit der Maskenverschmutzung in Verbindung bringt. Überall auf der Welt findet man Tiere, die sich in den Masken verheddern oder sie mit Nahrung verwechseln. Vor allem die Bänder sorgen für Verstrickungen aus denen die Tiere sich nicht ohne Hilfe befreien können.
Mehr Müll seit der Pandemie
Eine internationale Studie, koordiniert von Prof. Dr. Dr. Walter Leal, Leiter des Forschungs- und Transferzentrum “Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement” an der HAW Hamburg, fand ebenfalls heraus, dass sich die Gewohnheiten der Verbraucher während der Pandemie geändert haben. Die Studie analysiert das Konsumverhalten der Verbraucher und das Abfallaufkommen seit Pandemiebeginn. Der Lockdown habe bei 45 bis 48% der Befragten zu einem höheren Konsum von verpackten Lebensmitteln und Essen zum Mitnehmen geführt. Dementsprechend stieg auch der Verbrauch von Plastikverpackungen und Lebensmittelabfällen um 43 bis 53%. Den größten Punkt dieser Veränderungen sehen die Forscher in dem Fakt, dass die Menschen mehr Zeit Zuhause verbracht haben.
Fazit
Für den Schutz gegen das Corona-Virus sollte jeder Mensch seine Maske in der Öffentlichkeit pflichtbewusst und richtig tragen, um bei der Eindämmung zu helfen. Die Verantwortung endet jedoch nicht beim Tragen der Maske, sondern bei der richtigen Entsorgung dieser Maske. Schneidet die Träger der Maske ab, empfehlen Umweltschützer, und entsorgt sie in den richtigen Müll.