Offshore-Windanlagen zählen zu den am schnellsten wachsenden erneuerbaren Energiequellen. Im Zuge der Energiewende und dem Ziel, die Energiegewinnung aus rein erneuerbaren Quellen zu schöpfen, gelten Offshore-Windparks weiterhin als Hoffnungsträger. Hier auf WechselJetzt erfahren Sie alles Wichtige über die Offshore-Energiegewinnung, die bedeutendsten Projekte in Deutschland und aktuelle Entwicklungen.
Was ist Offshore-Energie?
Offshore-Windparks stehen aufgrund der deutlich höheren Windstärke und des gegebenen Platzes im Meer. Die Fundamente der Windenergieanlagen befinden sich dabei ausschließlich auf dem Festlandsockel, in max. 50 m Tiefe. Die gewonnene Energie wird über Seekabel an die Küste geliefert und anschließend in das allgemeine Stromnetz eingespeist.
Die derzeit größten Projekte
Sandbank - Im Jahr 2015 startete der Bau des Sandbank Windparks, welcher mit 288 Megawatt zu eines der größten Energieprojekte von Vattenvall und den Münchener Stadtwerken gehört. Die Anlage liegt in der Nordsee, ca. 90 Kilometer westlich der Insel Sylt, bei einer Wassertiefe von 22 bis 38 Meter. Der Windpark erstreckt sich über eine Fläche von 59 km² und ist mit 72 Energieanlagen des Typ Siemens SWT – 4.0 130 ausgestattet. Die Investitionskosten liegen bei rund 1,2 Milliarden Euro. Zukünftig soll das Projekt Sandbank noch auf 64 weitere Standorte und eine Kapazität von ca. 576 Megawatt erweitert werden, wovon bereits 24 sicher umgesetzt werden können. Hiermit sollen deutschlandweit über eine Million Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgt werden können.
Veja Mate - Im Jahr 2016 begann der Bau des Veja Mate Windparks mit 402 Megawatt, der zu Siemens Financial Services, Highland Group und Copenhagen Infrastructure Partners gehört. Die Anlage liegt ebenso in der Nordsee, ca. 130 Kilometer nördlich der niederländischen Stadt Eemshaven, bei einer Wassertiefe von 29 bis 41 Meter und verfügt über eine Fläche von 51 km². Mit knapp 1,9 Milliarden Euro liegt die Investitionssumme noch ein ganzes Stück über die der Sandbank. Die 67 Windenergieanlagen gehören dem Typ Siemens SWT 6.0 – 154 an und sollen mit einer Gesamtleistung von 402 Megawatt rund 400.000 deutsche Haushalte versorgen.
Vor- und Nachteile von Offshore-Windparks
Obwohl Windkraftanlagen kompliziert und mit hohen Investitionskosten verbunden sind, lohnt sich der Bau dennoch: Mit ca. 40 Prozent liegt die Energieausbeute der Offshore-Energieanlagen deutlich höher als auf dem Festland. Darüber hinaus nutzen die Windkraftanlagen den Wind als Energiequelle, der im Gegensatz zu Atomkraft, bzw. Kohle-, und Gasverbrennung keinerlei Gefahren für Mensch und Umwelt darstellt.
Entwicklungen und sinkende KostenIm ersten Halbjahr 2017 wurden bereits 35% der gesamten Energieversorgung von erneuerbaren Energien getragen. Aufgrund der großen Produktivität der Offshore-Windparks kommen die Offshore-Anlagen derzeit ohne umfangreiche staatliche Förderungen aus, zu Freuden der Verbraucher - denn sinkende Netzkosten sind das Resultat. Die vier erfolgreichsten Offshore-Projekte werden mit einem Zuschlag zwischen 0,00 und 6,00 Cent pro Kilowattstunde gefördert. Bei 0,00 Cent rechnen die Betreiber der Windparks damit, dass diese die Windenergieanlagen über den Marktpreis für Strom finanzieren können und somit sogar gänzlich ohne öffentliche Förderung auskommen. Hierdurch wären die Offshore-Windparks komplett wettbewerbsfähig. Aktuell sind 16 Windparks mit ca. 950 Windenergieanlagen und insgesamt 4100 Megawatt in Betrieb. Bis zum Jahr 2030 sollen 15.000 Megawatt realisiert sein. Umgerechnet handelt es sich dabei um zwei zusätzliche Windparks pro Jahr.
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