Viele Menschen, klein oder groß, fahren täglich Fahrrad, ob zur Schule, zur Arbeit oder zum Sport. Doch viele von ihnen fahren einfach drauf los ohne sich darüber Gedanken zu machen. Wie kann man schon falsch Fahrrad fahren? Jedoch gibt es einige Dinge, auf die man beim Fahrradfahren achten sollte, um sich dabei um die eigene Gesundheit zu kümmern.
Positive Auswirkungen von Fahrrad fahren
Fahrrad fahren ist eine sportliche Beschäftigung und stärkt die Ausdauer. Wie bei vielen sportlichen Aktivitäten bringt es noch weitere Vorteile mit sich: Es trainiert das Herz-Kreislaufsystem, stärkt die Muskulatur und schont die Gelenke.
Radfahren regt den Blutkreislauf an, steigert das Schlagvolumen des Herzens und vergrößert in diesem Zuge das Blutvolumen. Auch die Lunge wird beim Fahrrad fahren gleichmäßig mit Sauerstoff versorgt. Es ist eine gelenkschonende Bewegung und durch die regelmäßige Bewegung werden Muskulatur und Gelenke gut durchblutet. Des weiteren trainiert es Rücken-, Bein-, Bauch-, Schulter- und Armmuskulatur.
Kalorien werden jedoch vergleichsweise weniger verbrannt, nur etwa 200 Kalorien pro Stunde.
Check-Up beim Arzt
Wenn Sie oft und intensiv Rad fahren möchten, dann ist es ratsam sich bei Ihrem Arzt einmal durchchecken zu lassen. Dieser überprüft bei ihnen, ob eventuelle Ausschlusskriterien, wie Probleme mit dem Bewegungsapparat oder der Lunge vorliegen. Ebenso kann dieser Ihnen Ihren optimalen Trainingspuls bestimmen.
Das richtige Fahrrad
Es gibt viele verschieden Fahrräder für ganz unterschiedliche Anlässe. Für unebene Wege, ist ein Mountainbike die beste Option, möchte man mehr in der Stadt fahren wiederum ein Citybike. Wenn man zusätzliche Unterstützung braucht, ist ein Elektrobike eine Alternative. Die Untergründe auf denen gefahren wird und der Zweck unterscheiden sich und machen das Fahren mit dem richtigen Rad nicht nur leichter, sondern auch gesünder. Es ist beispielsweise schonender bei unebenen Wegen ein Mountainbike zu nutzen, da es abfedert.
Größeneinstellungen
Die richtige Größe des Fahrrads spielt ebenfalls eine Rolle und sollte auf Schritthöhe des Fahrers ausgerichtet sein. Für die optimale Sitzhöhe, stellt man ein Bein auf das untere Pedal und am tiefsten Punkt sollte das Bein durchgestreckt sein. Dann greift man nach dem Lenker, sodass der Oberkörper leicht nach vorne gebeugt ist.
Wenn man nur zur Freizeit Rad fährt, kann man den Rücken auch ruhig entlasten, indem man den Lenker höher stellt und nicht gebeugt fährt. Am einfachsten kann man sich die Größe in einem Fachgeschäft anpassen lassen und davor beraten werden. Wenn die Größe falsch eingestellt ist, kostet das Treten mehr Kraft und kann zu Gelenkproblemen, Nacken-, Knie oder Handgelenkschmerzen führen. Das kommt bei den Knien beispielsweise daher, dass diese beim Treten zu stark gebeugt sind und dies ist schlecht für den Hebel der Gelenke.
Auch Muskelkater kann von der falschen Radgröße herrühren.
Sattel
Besonders Männer müssen beim Radfahren besonders aufpassen. Das Fahren übt Druck auf den Damm aus, was die Nerven im Schwellkörper beeinträchtigt. Dies gilt für Männer, die pro Woche länger als drei Stunden Fahrrad fahren. Dieser Druck auf dem Damm, kann auf die Prostata und damit auf den Penis- und Hodensackansatz weitergeleitet werden. Das dies zu Impotenz oder Unfruchtbarkeit führt, ist jedoch ein Mythos. Um die Durchblutung zu fördern, braucht man allerdings einen guten Sattel, welcher den Druck gleichmäßig auf beide Sitzbeinhöcker verteilt. Sofern alles richtig eingestellt ist, hat Fahrradfahren eher einen positiven Effekt auf die Potenz, da das Radeln die Durchblutung im Beckenbereich fördert.
Trainingsbekleidung
Ebenfalls sollte man auf die richtige Kleidung achten. Funktions- und witterungsgerechte Kleidung hält den Körper trocken, aber ermöglicht gleichzeitig einen Feuchtigkeitstransport. Ansonsten kann es durch die vermehrte Schweißbildung zu Hauterkrankungen führen.Die Schuhe sind ebenfalls wichtig, da es sonst zu Blasen oder Fußpilzerkrankungen kommen kann. Bei falschem Schuhwerk ist es außerdem möglich ausversehen abzurutschen und so einen Unfall so provozieren.
Wasser
Besonders an warmen Tagen bietet sich eine Fahrradtour an. An diesen Tagen darf man die Trinkflasche allerdings nicht vergessen. Wenn man sich an heißen Tagen viel bewegt, muss man ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Das Mineralwasser kann man zusätzlich mit Multivitaminen versetzen, um Muskulatur und Gehirn mit Nährstoffen, wie Magnesium zu versorgen.
Aufwärmen
Bevor Sie mit Ihrer Radtour beginnen, sollten Sie sich aufwärmen. Dies schützt vor Verspannungen und erhöht die Leistungsfähigkeit. Dafür reichen ein paar einfache Dehnübungen und langsames Fahren ohne große Anstrengung vollkommen aus.
Fahrradhelm
Der offensichtlichste Schutz Ihrer Gesundheit beim Fahrradfahren ist das Tragen eines Helmes. Die häufigsten Verletzung geschehen durch Unfälle oder Stürze. Im Jahr 2020 starben 430 Radfahrer und auch wenn die Zahl 2019 mit 445 noch höher war, ist es trotzdem wichtig, sich zu schützen. Bei Unfällen kann es zu Abschürfungen, Risswunden, Brüchen und Kopfverletzungen führen. Der Fahrradhelm schützt vor Kopfverletzungen. Er absorbiert bis zu zwei Drittel der Energie, die bei einem Aufprall ohne Helm direkt auf den Kopf einwirken würde. Laut Studien kommt es dank des Helmes seltener zu Schädelbrüchen oder Hirnblutungen.
Den richtigen Gang
Leidet man schon unter Knieproblemen wie Arthrose, sollte man eher in einem leichten Gang fahren. Dies ist gut für den Knorpel im Gelenk. Bei schwereren Gängen benötigt man für weniger Pedalumdrehungen mehr Kraft und es kommt bei wenig Bewegung zu schweren Belastungen. In dem Fall wird aus dem Knorpel Flüssigkeit gepresst. Bei leichten Gängen geschieht dies nicht, sondern der Knorpel bleibt geschmeidig, weil durch die Bewegung Gelenkflüssigkeit in ihn gepumpt wird.
Intensität
Durch eine zu hohe Intensität kann es zu Muskelkater kommen. Schultern und Rücken können auch verspannen. Normal ist aber alles was innerhalb von 24 Stunden wieder verschwindet. Man sollte das Tempo und die zurückgelegte Strecke langsam steigern, anstatt es am Anfang zu übertreiben. Bevor man also einen Fahrradulaub plant, sollte man vorher trainieren gehen. Ein Fahrradurlaub ist jedoch immer eine gute Option und in Deutschland gibt es viele schöne Routen.
Fazit
Es gibt also einiges auf das man achten sollte, bevor man sich aufs Rad schwingt. Befolgt man jedoch alle Tipps, ist das Fahrrad ein Fortbewegungsmittel, welches nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch gut für den menschlichen Körper ist.