Der Einzelhandel dürfte sich derzeit freuen: Dank des Coronavirus und der damit einhergehenden Panik, sind die Verkaufszahlen für Händedesinfektionsmittel um 255 % in die Höhe geschossen. In vielen Drogerien sind Desinfektionsmittel komplett ausverkauft und ein ähnliches Bild sieht jener, welcher in die Apotheke geht, um einen Mundschutz zu kaufen. Doch neben Desinfektionsmittel und Mundschutz: Welche anderen Maßnahmen kann man ergreifen, um das Risiko zu minimieren, sich mit Krankheiten anzustecken?
Das Thema Coronavirus ist immer noch aktuell und daran wird sich in den nächsten Monaten voraussichtlich nichts ändern. Mit der allgegenwärtigen Gefahr, sich mit dem Virus anzustecken, werden wir uns mehr darüber bewusst, gewisse Hygienestandards einzuhalten. Denn zum einen möchten wir uns selbst vor einer Infektion schützen sowie das Risiko minimieren, dass sich der Virus weiter ausbreitet. Es stellt sich daher die Frage: Welche Maßnahmen kann man ergreifen, um Hygienestandards einzuhalten?
Beachten der Nies- und Hust-Etiquette
Als genereller Hinweis gilt vorab, welcher auch in Zeiten beachtet werden sollte, wenn kein Coronavirus wütet, dass man sich beim Husten oder Niesen von seinen Mitmenschen wegdrehen sollte. Ebenso sollte das Husten oder Niesen in die Armbeuge erfolgen. Dies ist wesentlich hygienischer als in die Hand zu husten oder zu niesen. Oftmals fasst man danach unbedacht Türklinken oder ähnliches an, welches andere Mitmenschen der Krankheit aussetzen kann. Da man selbst während seines Alltags oftmals Türklinken oder Bedienflächen anfasst, wie zum Beispiel an Geldautomaten, empfiehlt es sich, regelmäßig die Hände zu waschen. Dies hilft dabei, die Ansteckungsgefahren einzudämmen.
Die Kunst des Händewaschens
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat entsprechende Anweisungen veröffentlicht, wie man sich am besten die Hände wäscht. Hierzu gehört:
- Die Hände nass machen und mit ausreichend Seife bedecken
- Sicherstellen, dass man auch zwischen den Fingern wäscht
- Darauf achten, dass man alle Finger wäscht
- Ebenso sollte Handrücken, Handinneres, Fingerspitzen, und -nägel gründlich gereinigt werden
- Den Wasserhahn sollte man mit einem Einweg-Papiertuch zudrehen, nachdem man sich mit diesem die Hände abgetrocknet hat
Der ganze Prozess sollte laut WHO solange dauern, bis man “Happy Birthday” zweimal gesungen hat. Zudem sollte man vor allem beim Verlassen von öffentlichen Toiletten darauf achten, dass man beim Rausgehen nicht direkt wieder an die Türklinke greift.
Sind Atemschutzmasken sinnvoll?
Prinzipiell lässt sich sagen, dass Atemschutzmasken sinnvoll sind, wenn man sich vor einer Infektion schützen möchte. Ebenso kann man als Infizierter eine Atemschutzmaske tragen, um das Risiko einzudämmen, andere anzustecken. Hier ist es wichtig zu wissen, dass Viren sehr klein sind, der derzeitige Coronavirus ist ca. 160 nm groß. Die winzigen Viren fliegen jedoch nicht einfach so in der Luft herum, sondern innerhalb größerer Wassertröpfchen, welche ca. 1 µm betragen. Atmet man normal aus, können ca. 1000 bis 50.000 dieser Wassertröpfchen in die Umgebung gelangen. Handelt es sich jedoch um Husten, sind die Wassertröpfchen größer, d.h. über 10 µm, und können daher auch mehr Viren enthalten. Hier kommt nun der Mundschutz ins Spiel: Mit einer Maschengröße von ca. 2 µm können diese viele der Wassertröpfchen herausfiltern, somit auch Viren. Ein Ansteckungsrisiko wird somit eingedämmt, wenn auch nicht komplett behoben. Des Weiteren ist zu beachten, dass der Mundschutz korrekt anliegt, da ansonsten Viren seitlich durch eventuelle Löcher eindringen können.
Desinfizieren Sie Ihr Smartphone
Während sich viele bewusst sind, dass es wichtig ist, eine entsprechende Handhygiene zu beachten, um eventuellen Infektionen vorzubeugen, sind sich viele nicht darüber im Klaren, dass ihr Smartphone der größte Viren- und Bakterienherd ist. Studien, welche sich mit der Sauberkeit unserer Smartphones beschäftigt haben, haben ergeben, dass an diesen oft zehnmal so viele Keime haften wie es für einen Toilettensitz der Fall ist. Somit kann man sich noch so oft die Hände richtig waschen und desinfizieren: Wenn man im Anschluss wieder das Smartphone anfasst und mit den Fingern über den Touchscreen wischt, bleibt von der frisch gewonnenen Hygiene nur wenig übrig. Um die Viren- und Bakterienfalle “Smartphone” unter Kontrolle halten zu können, sollte dieses mindestestens alle paar Wochen gereinigt werden. Aufgrund der derzeitigen Situation gilt jedoch, dass das Display auch öfters gereinigt werden darf. Hierzu eignen sich Displayreiniger am besten. Vorsicht ist mit alkoholhaltigen Reinigern geboten, da diese die Oberfläche der Touchscreens auf Dauer angreifen können und dieses eventuell funktionsuntüchtig machen können. Ebenso sollte man das Reinigungsspray niemals direkt auf das Smartphone sprühen, damit der Sprühnebel nicht ungewollt in die Öffnungen des Smartphones gelangen kann. Besser ist, beispielsweise ein Brillenputztuch anzusprühen und mit diesem dann das Display zu säubern. Es ist jedoch zu bedenken, dass alkoholhaltige Reiniger benötigt werden, um den derzeitigen Coronavirus zu bekämpfen, welches sich, wie zuvor erwähnt, nicht mit dem empfindlichen Touchscreens der Smartphones verträgt. Somit sind die Möglichkeiten, das Smartphone virenfrei zu halten, nur beschränkt möglich. Allerdings beruhigen Ärzte hier: Das regelmäßige Abwischen des Displays sei genug, um eine Ansteckungsgefahr über das Smartphone ausreichend einzudämmen.
Fazit
Mit einer entsprechenden Hygiene kann man das Risiko einer Virusinfektion entsprechend eindämmen. Sich die Hände regelmäßig gründlich zu waschen, sich beim Niesen oder Husten von anderen Menschen wegzudrehen und Abstand zu kranken Menschen zu halten, sollte jedoch nicht nur in Zeiten des Corona-Virus beachtet werden, sondern zu unseren grundlegenden Hygienestandards gehören. Wer gerne mit Desinfektionsmittel nachhelfen möchte, sollte beim Kauf darauf achten, dass dieses zumindest den Zusatz “begrenzt viruzid” trägt - ansonsten hilft es nämlich nur wenig und tötet lediglich Bakterien, jedoch keine Viren, ab.