Motor warmlaufen lassen

An kalten Wintertagen wird man oft von Schneeschaufeln, Eiskratzern oder Motorgeräuschen geweckt. Um das Auto schon einmal aufzuwärmen und um eine eventuelle Eisschicht auf der Windschutzscheibe zu schmelzen, schalten viele Autofahrer/innen den Motor an. Dass dies nicht nur mit einem Bußgeld enden kann, sondern auch dem Motor schadet, wissen viele nicht. Wechseljetzt.de hat sich informiert und berichtet nachfolgend wie Sie im Winter erfolgreich das Eis von den Autoscheiben entfernen. 

Motorwarmlaufen

Es ist wie ein alteingesessener Brauch. Nach kalten Winternächten müssen jene, die Ihr Auto nicht in einer Garage oder anderweitig geschützt abstellen können, das Auto von zugefrorenen Scheiben befreien. Häufig wird dafür der Motor gestartet, in der Hoffnung, dass Scheiben von der Wärme auftauen. Danach erst, wird der Eiskratzer rausgeholt, um Bahn für Bahn die Scheibe von Eis zu befreien. Dies ist jedoch nicht nur untersagt, sondern kann auch dem Motor schaden. Warum diese Technik besser nicht angewandt wird und welche Alternativen bestehen, listen wir nachfolgend auf.

Klare Regelung

Die Straßenverkehrsordnung (StVO) listet unter Paragraph 30 Artikel 1 “Bei der Benutzung von Fahrzeugen sind unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten. Es ist insbesondere verboten, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen und Fahrzeugtüren übermäßig laut zu schließen”. Bezüglich dessen erwägen Juristen auch das Laufenlassen des Motors als unnötig und vermeidbar, wenn das Auto nicht bewegt wird, sondern lediglich die Scheiben von Eis und Beschlag befreit werden oder das Innere des Autos erwärmt werden soll. Schließlich dient der Motor ursprünglich der Fortbewegung. Wer dennoch den Motor startet, riskiert ein Bußgeld i.H.v. 80,00 €, sobald die StVO Novelle in Kraft tritt. Bis dahin ist ein Verwarngeld von 10,00 € vorgesehen. Auch auf privaten Grundstücken gilt dieses Verbot. Das Landes-Immissionsschutzgesetz (LlmSchG) untersagt den unnötigen Betrieb eines Motors.

Generell ist zu beachten, dass nicht nur die Belastung der Umwelt durch unnötige Abgase ausschlaggebend ist, sondern auch die Lärmbelästigung, welche Umwelt und Nachbarn belastet.

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Technischer Defekt

Wer denkt, dass das Auto, beziehungsweise der Motor, diese Angewohnheiten einfach wegsteckt, irrt sich. Bei häufiger Wiederholung der routinierten Prozedur kann ein technischer Defekt auftreten. Bei niedrigen Drehzahlen, wie im Stand des Fahrzeuges, kommt der Motor nur sehr langsam auf Temperatur. Im Stand benötigt der Motor dann rund 20 Minuten bis dieser auf Arbeitstemperatur angelangt ist. Im kalten Zustand wird somit mehr unverbrannter Kraftstoff auf die Zylinderwände geworfen. Die Schmierfähigkeit des Öls nimmt ab. Dadurch wird das Motoröl verdünnt und es kann vorkommen, dass nicht alle Bereiche des Motors mit ausreichend Öl versorgt werden. Als Folge kann der Motor einen langfristigen Schaden tragen. Darüber hinaus wird die Luft aus den Lüftungsdüsen selbst nach einigen Minuten nicht deutlicher wärmer, sodass das Eis auch dann nicht komplett taut. Auch der Verbrauch schnellt deutlich in die Höhe. Daher gilt, den Motor nicht zu starten und zunächst das Auto von Eis zu befreien. Wir stellen Ihnen im Folgenden einige schonende Alternativen vor. 

Frostschutzfolie

Wenn das Auto über Nacht abgestellt wird, bietet es sich an, vorher eine Frostschutzfolie auf die Windschutzscheibe zu legen. Diese verhindert, dass die Scheibe bei extremer Kälte zufriert. Somit müssen Sie diese vor der Fahrt lediglich entfernen und im Kofferraum verstauen. Ein Manko ist, dass Seitenscheiben dennoch freigekratzt werden müssen. 

Standheizung 

Die Standheizung kann man entweder über eine Fernbedienung einschalten oder die gewünschte Uhrzeit programmieren. Je nach Standheizung wird nicht nur der Innenraum aufgeheizt, sondern auch der Motor. Durch das Erhitzen des Innenraums tauen die Scheiben frei und gleichzeitig wird auch das Auto von innen warm. Wenn auch der Motor gewärmt wird, kann man anschließend einen geringeren Verbrauch in den ersten Minuten nach dem losfahren feststellen. Kritisch ist, dass auch die Standheizung Benzin verbraucht und somit Schadstoffe ausstößt. Jedoch ist der Verbrauch nach Erwärmung des Motors durch die Standheizung so viel niedriger, dass dennoch eine positive Umweltbilanz gezogen werden kann. Wer keine Standheizung verbaut hat, kann diese Nachrüsten. Allerdings ist dies nur empfehlenswert wenn das Auto auf langen Strecken bewegt wird. Während die Standheizung eingeschaltet ist wird die Autobatterie stark belastet. Auf kurzen Strecken wird die Autobatterie nicht genügend geladen. 

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Beschlagene Scheiben

Beschlagenen Scheiben können auch ohne die Lüftung der Kampf angesagt werden. Dafür bietet es sich an, einen Schwamm oder ein Tuch im Auto zu deponieren, mit welchen Sie die Scheiben klar putzen können. Allerdings gibt es auch ein paar Tricks, wie man die beschlagenen Scheiben verhindern kann: Schnee vor dem Einsteigen in das Auto von den Schuhen klopfenJacken, Schlitten und andere Utensilien von Schnee und Feuchtigkeit befreienFußmatten regelmäßig trocknen, denn diese saugen gerne Feuchtigkeit auf. Alternativ sind Gummimatten im Winter empfehlenswert, da diese sich nicht mit der Feuchtigkeit vollziehen und leicht zu trocknen sind.  Einen speziellen Luftentfeuchtersack in das Auto legen. Dieser zieht - ähnlich wie die Fußmatten - die Feuchtigkeit aus dem Innenraum, so dass die Scheiben nicht mehr beschlagen. 

Fazit 

Das Aufheizen des Motors stellt nicht nur eine vermeidbare Umweltbelastung und Ruhestörung dar, sondern kann auch dem Motor schaden. Im schlimmsten Fall werden nicht alle Stellen des Motors ausreichend mit Öl versorgt, welches zudem noch flüssiger als üblich werden kann. Ein Bußgeld i.H.v. 80 € kann auf öffentlichen Flächen drohen. Auch auf privatem Gelände ist das unnötige Laufenlassen des Motors durch das Landes-Immissionsschutzgesetz untersagt. Eine Alternative bietet die Standheizung. Außerdem gibt es einige Vorkehrungen, um dem Auto anderweitig Feuchtigkeit, welche die Scheiben beschlagen könnte, zu entziehen. Um im Winter besonders sicher unterwegs zu sein, sind zudem auch die  korrekte Bereifung  sowie die korrekte KFZ Versicherung wichtig. Mit wenigen Klicks kann man durch einen KFZ Versicherung Vergleich Geld sparen und dem eigenen Auto den Besten Schutz bieten.