Seit Monaten verfolgen wir die steigenden Spannungen zwischen Nordkorea und den USA, die sich besonders aufgrund des fortschreitenden Raketenprogramms Nordkoreas verstärken. Trotz steigender Spannungen und internationalen Unruhen sind immer noch keine diplomatischen Gespräche in Aussicht. Ganz im Gegenteil: keiner gibt nach. Ähnelt der Konflikt immer mehr dem Spiel „Chicken Game“?
Chicken Game: Der Rang um Stolz
In dem Chicken Game geht es um das Szenario einer Mutprobe: Zwei Sportwagen fahren mit hoher Geschwindigkeit aufeinander zu. Wer ausweicht wird als Huhn bezeichnet, und beweist damit seine Angst, gilt damit also als Verlierer. Wenn jedoch keiner ausweicht, haben beide Spieler zwar die Mutprobe bestanden, können daraus jedoch keinen persönlichen Nutzen ziehen, weil sie durch den Zusammenprall ihr Leben verlieren. Wenn man sich so jene Rhetorik von Kim Jong-un und Trump anguckt, erinnert einen so einiges an dieses Spiel.
Die scharfe Rhetorik Trump’s
Donald Trump’s Äußerungen haben immer mehr für Spannungen gesorgt, bis zu dem Punkt, dass sogar Kim Jong-un über Trump behauptete: „Sachlicher Dialog ist mit so einem Typen bar jeder Vernunft nicht möglich“. Donald Trump versucht Nordkorea zu beängstigen, in dem er immer wieder auf die Stärke der US Waffen hindeutet: „Mein erster Befehl als Präsident war, das nukleare Arsenal zu erneuern und zu modernisieren. Jetzt ist es weit stärker und kraftvoller als jemals zuvor“.
Angesichts der Drohungen und der Rhetorik von Pjöngjang droht Trump: „Ihnen wird mit Feuer und Wut begegnet werden, wie es die Welt niemals zuvor gesehen hat“. Diese Rhetorik wurde als sehr gefährlich eingestuft, denn Nordkorea habe immer wieder mit Raketenangriffen gedroht. Die internationale Bevölkerung hat sehr beunruhigt auf Trump’s starke Rhetorik reagiert. Daher versuchten Trump’s Berater die öffentlichen Unruhen zu besänftigen in dem Sie behaupteten das Trump nur spontan auf Kim Jong-un’s Rhetorik reagiert haben soll und ein starkes Signal an Nordkorea senden wolle.
Kim Jong-un’s Pläne
Auch seitens Kim Jong-un’s kommt es zu einer verschärfenden Rhetorik. Ob es nur Rhetorik ist momentan noch ungewiss. Nach den Aussagen von Pjöngjang sei ein Einsatzplan für einen Raketenangriff auf US-Territorium fast fertig. Des Weiteren bestätigte Kim Jong-un nach einigen Raketentests, dass das amerikanische Festland jetzt in Reichweite sei. Trotz Verbote des UN-Sicherheitsrates und Warnungen aus dem Ausland hatte Nordkorea am 28. Juli eine Interkontinentalrakete getestet – diese hatte eine theoretische Reichweite von 10.000 Kilometern. Die größte Bedrohung seien jetzt die „geplanten Angriffe“ auf Guam.
Guam im Visier
Guam ist ein nichtinkorporiertes Außengebiet der USA im westpazifischen Ozean. In der neuen Stellungnahme aus Pjöngjang hieß es, man werde bis Mitte August Pläne fertigstellen, nach denen vier Mittelstreckenraketen über Japan fliegen, und 30 bis 40 Kilometer vor Guam ins Meer stürzen sollen. Die Rakete braucht nur 14 Minuten um das Gebiet zu erreichen. Über das weitere Vorgehen solle Kim Jong-un schließlich entscheiden.
Diese Vorhaben sorgten für internationale Unruhen. Südkorea und USA antworten mit scharfer Kritik: “Wir reagieren strikt und stark auf einen militärischen Schlag – im Falle eines Angriffs auf die Gewässer rund um Guam”. Auch unter der Bevölkerung in Guam haben diese Äußerungen für einige Unruhen gesorgt. Daraufhin äußerte sich US-Außenminister Rex Tillerson bei einem Besuch in Guam: Er glaube nicht, dass es eine unmittelbare Bedrohung gebe. Die Amerikaner könnten ruhig schlafen und Trump habe nur die nordkoreanische Rhetorik in gleicher Sprache beantworten wollen.
Zeit mit dem Spielen aufzuhören?
Die Ernsthaftigkeit der Lage zeigt sich besonders in den Reaktionen des UN-Sicherheitsrates. Als Reaktion auf den Raketentest Nordkoreas verhängte der UN-Sicherheitsrat die bisher schärfsten Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea. Immerhin sind beide Länder Atommächte, was einen potentiellen verstärkenden Konflikt zwischen den beiden Mächten besonders gefährlich macht.
Aufgrund der zerstörerischen Folgen, die ein Atomkrieg haben kann ist die weitverbreitete Angst der Weltbevölkerung völlig nachzuvollziehen. Es lässt sich nur noch hoffen, dass einer der Parteien nachlässt, somit sprichwörtlich lieber ein Huhn wäre, anstatt für ein zerstörerisches Ende zu sorgen.