Offenbar plant die Regierung eine Pflicht für Solaranlagen einzuführen. Sie soll durch eine Verschärfung der Regeln für Hausbauer und Immobilienbesitzer durchgeführt werden. Diese Vermutungen entstammen aus dem Entwurf des “Klimaschutz-Sofortprogramm 2022”. Demnach sollen in Zukunft auf Neubauten Photovoltaik- oder Solaranlagen installiert werden. Auch bei größeren Dachsanierungen von Bestandsbauten würde dies gelten. Zudem sollen auch die Standards für Dämmung von Häusern strikter werden. Wie genau das aussieht und was Sie wissen müssen, erfahren Sie hier.
Im Jahr 2030 muss Deutschland 65 Prozent seiner Treibhausgase einsparen, so besagt es das neue Klimaschutzgesetz. Rund 7,8 Milliarden Euro umfasst das “Klimaschutz-Sofortprogramm 2022”. Die größten Punkte darin enthalten zum Einen die Aufstockung der Mittel für die Gebäudesanierung mit etwa 2,5 Milliarden Euro. Zum Anderen soll es eine E-Auto-Kaufprämie geben, welche mit 1,8 Milliarden Euro finanziert ist. Bei letzterem wird mit einer stärkeren Nachfrage als ursprünglich einkalkuliert gerechnet. Demnach wird sich zeigen, ob die 1,8 Milliarden Euro hierfür ausreichen werden. Das Kabinett hatte Ende Juni über das Programm abgestimmt und beraten sowie noch einmal aufgestockt. So fließen nun 4,5 Milliarden Euro in die Gebäudesanierung.
Strenge Regeln
Dass immer schärfere Regeln eingeführt werden, um unsere Umwelt zu schützen und der Klimaneutralität mit kleinen Schritten näher zu kommen, ist Vielen bewusst. Die Bundesregierung diskutiert derzeit jedoch über eine Pflicht zur Installation von Solaranlagen. So muss man in Zukunft auf allen Neubauten und bei allen “größeren Dachsanierungen” Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen verbauen. Außerdem verschärfen sich die Vorschriften zur Dämmung. Stand es den Hausbauern bis jetzt noch frei sich an den Energie-Standard EH-55 zu halten, so sollen sie in Zukunft dazu verpflichtet werden. EH-55 bedeutet, dass Neubauten, im Vergleich zu früheren Neubauten, lediglich 55 Prozent der Energie verbrauchen.Ab 2025 würde auch ein neuer Vorschriftenkatalog, EH-40, Pflicht werden. Dieser ist noch strenger und bedeutet für Neubauten, dass diese nur noch maximal 40 Prozent eines Standardgebäudes an Energie verbrauchen dürfen. Zusätzlich steht im Entwurf auch, dass der Bund ab 2023 keine fossilen Heizungen mehr fördern darf.
Kritik
Kai Warnecke, der Leiter des deutschen Verbands für Haus & Grund, sieht in den geplanten Verschärfungen der Vorschriften einen “unkonditionierten Schnellschuss”. Denn dies verteure das Bauen und Wohnen für den gemeinen Bürger, meint Warnecke. Sparen durch die eigene Solaranlage ist häufig nicht möglich. Gerade wenn der Verkauf des durch die verbauten Solaranlagen erzeugten Stromes an die Bewohner der Gebäude bis jetzt noch nicht möglich sei. Dies sei “lächerlich”, so Warnecke.Auch wenn sich die bisher genannten Pläne sehr üppig anhören, entschieden ist noch nichts. Der GIH (Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerk e.V.), auch genannt die bundesweite Interessenvertretung für Energieberater, weist daraufhin, dass die Pläne nicht endgültig zu betrachten sind. Denn die Wahl im September 2021 bringt einen neuen Bundestag mit sich, welcher sich auch für eine Änderung der Pläne entscheiden könnte. Außerdem sei der bisherige Plan nicht konkret genug formuliert. Auch im Hinblick auf die CO2-Abgaben, welche unter anderem die Strompreise in die Höhe treiben, gibt es laut dem DENEFF (Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz) einige Probleme. Der geschäftsführende Vorstand, Christian Noll, findet “Das Programm lässt viele wichtige Fragen zur Ausgestaltung der CO2-Bepreisung offen.”
Fazit
Dass die Bundesregierung viele Pläne zur Verringerung des allgemeinen deutschen Treibhausgas Ausstoßes hat, wird durch das neue Klimaschutzgesetz und das “Klima Sofortprogramm 2022” deutlich. Wie und wann diese Pläne realisiert und Ziele erreicht werden, muss noch konkreter ausgeführt werden. Doch schon jetzt können Sie als Privatperson einen kleinen Teil beitragen, indem Sie einen Ökostrom Tarif wählen. Diesen finden Sie in unserem Ökostrom vergleich.