In den letzten 14 Jahren haben sich die Kosten für Strom und Gas fast verdoppelt. Dabei stellen die hohen Energiepreise für Millionen Deutsche eine starke Belastung dar. Folglich sind immer mehr Menschen dauerhaft verschuldet, was zu Stromsperrungen führen kann. Im Haushalt ohne Strom auszukommen ist eine Herausforderung - ein Leben ohne Licht, Kühlschrank und Heizung ist für die meisten kaum denkbar. Für viele Deutsche ist aber genau das Realität. Jährlich wird bei etwa 2 Prozent der Haushalte eine Strom- oder Gassperre verhängt.
Gründe für die Liefersperre
In den meisten Fällen liegt die Ursache in der Nichtzahlung von offenen Rechnungen. Es kann aber auch sein, dass ein falsch ausgefüllter Dauerauftrag zu einer Stromsperre führt, wodurch die Rechnungen nicht ordnungsgemäß von Ihrem Konto abgebucht werden können. Daher ist es wichtig zu wissen, wie im Falle einer Stromsperre richtig gehandelt wird.
Der Energieversorger kann nur dann eine Liefersperre verhängen, sofern die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
• Die Sperre wurde vier Wochen zuvor angedroht
• Der Vollzug der Sperre wurde drei Tage zuvor angekündigt
• Der fällige Betrag liegt mindestens bei 100 Euro
Zudem darf die Liefersperre die Gesundheit von Kindern, Kranken oder Schwangeren nicht gefährden.
Was kann ich gegen eine drohende Stromsperre tun?
- Fixkosten direkt am Anfang des Monats bezahlen
- Ein Haushaltsbuch kann helfen Kosten im Auge zu behalten
- Informieren Sie sich über zusätzliche Leistungen: Wenn Sie Leistungen vom Sozialamt beziehen, können die monatlichen Abschläge auch direkt von der Stelle an das Energieversorgungsunternehmen überwiesen werden. Bei Minirente oder einem geringen Einkommen kommen ggf. staatliche Hilfen wie ein Wohngeld in Betracht.
- Zählerstand im Auge behalten: Kontrollieren Sie Ihren Stromverbrauch regelmäßig selbst und notieren Sie sich den Verlauf Ihres Verbrauches. Versuchen Sie somit selbst Strom zu sparen, sofern es Ihnen möglich ist. WechselJetzt.de stellt Ihnen gerne nützliche Tipps zum Stromsparen bereit.
Grundsätzlich gilt: Eine bevorstehende Sperre ist durchaus einfacher zu handhaben als einen gesperrten Anschluss wieder freizuschalten. Zudem kostet das Freischalten durch den Netzbetreiber Geld, wodurch die Gesamtkosten noch einmal in die Höhe getrieben werden. Eine Aufhebung kostet zwischen 20 und 100 Euro. Sobald Ihnen eine Liefersperre angedroht wird, setzen Sie sich umgehend mit dem Energieversorgungsunternehmen in Verbindung und erklären Sie Ihre finanzielle und familiäre Situation. Jeder Energieversorger reagiert unterschiedlich. Einige zeigen sich kulant und andere erweisen sich in diesem Fall weniger kundenfreundlich. In jedem Fall gilt es die bestehenden Möglichkeiten zu erfragen. Sie können beispielsweise eine Ratenzahlung anbieten. Sofern das keine Möglichkeit für Sie darstellt, können Sie sich auch an das Jobcenter oder Sozialamt wenden um ggf. ein Darlehen zu erhalten.