Bleibt Tanken weiterhin günstig?
Wer die internationalen Marktgeschehnisse in den letzten Monaten beobachtete, dem dürfte nicht entgangen sein, dass die Ölpreise stark sanken und sich immer noch im Fall befinden. Dies hängt in erster Linie mit der Überproduktion von Öl in den USA, durch die sogenannte Fracking- oder auch Schieferölmethode, zusammen.
Nicht nur der Ölpreis ist gefallen, auch der Benzinpreis ist seit Mitte 2014 um rund 15% billiger geworden und kostet momentan um die 1,30 Euro pro Liter E5.
Auch wenn Konsumenten sich über den günstigeren Benzinpreis freuen bleibt die Frage, wie die nur moderate Benzinpreissenkung im Vergleich zum derart starken Preisfall des Ölpreises zustande kommen kann.
Zwei steuerliche Faktoren müssen hier in die Erklärung einbezogen werden.
Der generelle Benzinpreis enthält einen relativ hohen Steueranteil, welcher zum Beispiel die ehemalige Mineralsteuer, jetzt die Energiesteuer, umfasst. Bei der Energiesteuer handelt es sich um einen festen Betrag, dies bedeutet, dass nicht ein prozentualer Steueranteil ermittelt wird, sondern stattdessen eine feste Steuersummer pro Liter gezahlt werden muss, welche mit 65,45 Cent je Liter als hoch eingestuft werden könnte.
Des Weiteren werden noch die EEG Umlage, die Ökosteuer sowie die Mehrwertsteuer berechnet. Ein besonderer Fall tritt bei der Mehrwertsteuer ein. Die Mehrwertsteuer wird auf den gesamten, mit Steuern einbezogenen Betrag berechnet, wodurch sich eine Summe ergibt, von der man behaupten könnte, dass Steuern auf die Steuern bezahlt werden. Aus diesem Grund spricht man auch von der sogenannten Doppelsteuer.
Die hohen Steuereinnahmen dürften einer der Gründe sein weshalb sowohl der Öl- als auch Benzinpreisfall seitens der Regierung zur Zeit noch gelassen gesehen werden, da Einnahmeverluste nur relativ gering sind.
Die Konsumenten sollten jedoch auf Grund des Versteuerungssystems von keinen weiteren großen Preissenkungen ausgehen.
Julia Meyer
