Ökostrom ist eine der Energiequellen der Zukunft. In Deutschland geht das letzte Kernkraftwerk in 2022 vom Netz und der Kohleausstieg ist politisch festgezurrt. Der Ausstieg aus fossilen Energieträgern macht den zügigen Ausbau erneuerbarer Energien notwendig. Gleichzeitig wird prognostiziert, dass der Strombedarf in den nächsten Jahren deutlich steigen wird. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung hat stetig zugenommen und immer mehr Verbraucher entscheiden sich für einen Ökostrom-Tarif. Wir informieren über die aktuellen Entwicklungen in der Energiewende.
Was ist Ökostrom?
Ökostrom bezeichnet elektrische Energie, die aus erneuerbaren Energien gewonnen und somit umweltschonend erzeugt wird. Dazu zählt beispielsweise Energie, die aus Windkraft, Wasserkraft, Biomasse, Biogas, Geothermie, Photovoltaik und Solarthermie gewonnen wird. Die Erzeugung von Ökostrom ist damit im Gegensatz zu der Verbrennung fossiler Energieträger nahezu CO2-neutral. Produkte von Stromanbietern werden als Ökostrom bezeichnet, falls sie zwei Kriterien erfüllen:
- Teile des Stroms müssen aus erneuerbaren Energien stammen.
- Der Ausbau von erneuerbarer Energie muss durch den Bezug des Stromprodukts gefördert werden.
Außerdem gibt es mehrere Gütesiegel beispielsweise TÜV NORD, TÜV SÜD, dem GRÜNER STROM-Label und dem OK POWER-Gütesiegel, an denen Sie sich als Kunde orientieren können.
Energiemix in Deutschland
In einer aktuellen Studie ermittelte das Fraunhofer Institut den aktuellen Energiemix in Deutschland bezogen auf die Nettostromerzeugung. Demnach hat Windkraft mit 24,6 % den größten Anteil, gefolgt von Braunkohle mit 19,7 % und Kernenergie mit 13,8 %. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Nettostromerzeugung im Jahr 2019 lag bei insgesamt 46,1 %. Laut BDEW lagen erneuerbare Energien im ersten Quartal 2020, aufgrund einer Kombination von Sondereffekten, erstmals bei rund 52 %. Je nach Sonnenaktivität und Windstärke unterliegt der Anteil teils starken Schwankungen.
Der Ausbau erneuerbarer Energien
Der Ausbau erneuerbarer Energien wird von staatlicher Seite kräftig unterstützt, beispielsweise durch die EEG-Umlage, die zum Anfang des Jahres auf 6,756 ct/kWh erhöht wurde. Mit dem im vorherigen Jahr verabschiedeten Klimapaket, plant die Bundesregierung, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf einen Anteil von 65 % zu erhöhen. Ob dies gelingt hängt u.a. davon ab, wie der Infrastrukturausbau voranschreitet. In Deutschland fehlt es an Energietrassen, welche die Windparks in Norddeutschland mit den Rest des Landes verbinden. Geplante Großprojekte scheitern immer wieder an dem Widerstand von Bürgern, die unansehnlichen Stromleitungen in ihrer Region verhindern möchten. Zudem ist der Ausbau von Windkraft ins Stocken geraten. Lange Genehmigungsverfahren und zu wenig ausgewiesene Flächen gelten als Hauptgründe. Immer wieder wird gegen den Bau neuer Anlagen geklagt. Einige Stromerzeuger wie beispielsweise RWE investieren daher vorrangig in asiatische Länder, in welchen weniger strikte Beschränkungen gelten.
Der Druck auf Stromerzeuger steigt
Bisher galten die Energieriesen in Deutschland als Klimasünder. Doch der Druck auf die Energieproduzenten, Investitionen in nachhaltige Stromerzeugung zu steigern, nimmt zu. So strebt die RWE nun beispielsweise bis zum Jahr 2040 eine klimaneutrale Stromerzeugung an. Anfang letzten Jahres übernahm der Essener Konzern in einem milliardenschweren Tauschgeschäft alle Ökostromanlagen vom Konkurrenten E.ON.
Ökostrom nicht teurer als konventioneller Strom
Die Ökostrompreise sind in den letzten Jahren stetig gesunken. Tatsächlich ist Ökostrom nicht mehr prinzipiell teurer als Strom aus herkömmlichen Energiequellen, oftmals ist Ökostrom sogar die günstigere Alternative. Ein Beispiel auf Grundlage unseres Stromrechners bzw. Ökostromrechners ergab für die Postleitzahl 20095 in Hamburg bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3500 kWh pro Jahr:
Günstigster konventioneller Stromtarif: 948,79 € im ersten Jahr
Günstigster Ökostromtarif: 946,50 € im ersten Jahr
Das ergibt eine Preisdifferenz von lediglich 1,71 €. Eine ausführliche Analyse der Ökostrompreise sowie eine Ergebnisliste für die 192 größten Städte in Deutschland finden sie hier.
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Fazit
In Deutschland wird der Ausbau von Wind- und Solarstrom stark vorangetrieben, um die Klimaziele zu erreichen und den Wegfall der Energiegewinnung aus Kohle und Kernkraft zu kompensieren. Ökostromtarife werden in Zukunft keine Ausnahme sondern die Regel darstellen. Ein Wechsel zu einem Ökostromtarif lohnt sich schon heute und hilft gleichzeitig dabei die Treibhausgasemissionen zu senken.