Elektroheizung zum Gas sparen in der Energiekrise?

Das Heizen mit Gas teuer ist, ist bei derzeitigen politischen Entwicklungen keine große Neuigkeit. Daher kommen viele Verbraucher:innen ins Überlegen, ob die Anschaffung einer alternativen Heizungsform auf lange Sicht die enormen Kosten reduzieren kann. Dennoch bestreiten Kritiker:innen die Kosteneffizienz von Elektroheizungen, da diese zwar nicht mit Gas, dafür aber Strom betrieben werden, wobei Strom heutzutage auch sehr teuer im Einkauf ist. Im Folgenden bringen wir in Erfahrung, ob eine Elektroheizung trotz der hohen Kosten für den Stromverbrauch eine sinnvolle Lösung darstellt.

Wie funktioniert eine Elektroheizung?

Die Wärme wird bei einer Elektroheizung am Ort des Bedarfs in den einzelnen Heizelementen erzeugt. Demnach wandelt der Strom aus der Steckdose einen Heizwiderstand in Wärme um. Elektroheizungen gibt es sogar in tragbaren Varianten, aber auch zur festen Montage an Wand, Decke oder als Fußbodenheizung. Je nachdem, wie eine Elektroheizung konzipiert wurde, wird die Wärme durch einen Filter direkt in die Umgebungsluft übertragen oder über Stoffe wie Steine, Öl oder Wasser. Sollte die Elektroheizung als Zentralheizung dienen, wird über Nachtspeicheröfen die Wärme gespeichert. Durch diese wird Wärme erzeugt und nachts eingespeichert, damit die Wärme erst am folgenden Tag an die Luft abgegeben wird. Zusätzlich können elektrische Heizungen auch durch Wärmepumpen betrieben werden.

Kosten einer Elektroheizung

Nach einer Umfrage vom Vergleichsportal Verivox haben circa 26 Prozent der Menschen in Deutschland die Meinung, dass die Kosten für eine elektrische Heizung aufgrund der gestiegenen Energiekosten geringer ausfallen, als die Kosten einer Gasheizung. Oftmals wird zusätzlich durch die geringeren Anschaffungskosten einer Elektroheizung davon ausgegangen, dass die Kosten geringer ausfallen als bei einer Gasheizung. Doch diese Vorstellung von geringeren Kosten für Elektroheizungen im Vergleich zu Gasheizungen ist falsch.

Grund hierfür ist, dass Elektroheizungen deutlich höhere Kosten verursachen als eine Gasheizung. Denn der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) Strom ist deutlich höher als der Preis für die Kilowattstunde (kWh) Gas. Natürlich lässt sich dies nicht ganz vergleichen, denn Strom und Gas werden nicht automatisch in gleichen Mengen verbraucht. Trotzdem hat sich aufgrund politischer Ereignisse neben dem Gaspreis auch der Strompreis stark erhöht. Somit kostet im Oktober 2022 eine Kilowattstunde Strom im bundesweiten Durchschnitt rund 70 Cent. Eine Kilowattstunde Gas kostet im Oktober 2022 rund 23 Cent. Sollte daher eine Elektroheizung zur Beheizung eines ganzen Hauses oder einer ganzen Wohnung genutzt werden, kommen enorm hohe Energiekosten auf die Verbraucher:innen zu, vor allem da Elektroheizungen viel Strom verbrauchen. Ob sich eine Elektroheizung lohnt, muss also je nach Gebäude und je nach steigendem Gaspreis abgewogen werden. Im Falle der Wärmepumpe, die elektrisch mit erneuerbarer Energie heizt, sehen die Preise wiederum anders und meist günstiger aus. Die Wärmepumpe hat allerdings relativ hohe Anschaffungskosten. Mehr dazu finden Sie in unseren Beiträgen über die Wärmepumpe.

Risiken durch Elektroheizungen

Nicht nur die teils falsche Vorstellung der Kosten für eine Elektroheizung bringt Risiken mit sich. Denn auch der vermehrte Gebrauch von Elektroheizungen ist auf langzeitige Sicht nicht nachhaltig. Somit wird bei vermehrter Anschaffung und Gebrauch von Elektroheizungen die Gefahr der Überlastung des Stromnetzes intensiviert. Dies kann im Extremfall fatale Folgen haben, wie beispielsweise ein kompletter Ausfall vom Stromnetz. Daher wird empfohlen, dass Elektroheizungen höchstens zur Erwärmung von einem Raum genutzt werden sollten und nicht zur Beheizung einer ganzen Wohnung oder eines ganzen Hauses.

Fazit

Nach vielen politischen Ereignissen, wie beispielsweise dem Krieg in der Ukraine, sind Strom- und Gaspreise durch Probleme bei der Lieferung stark angestiegen. Dies kommt mit vielen Nachteilen für die Bürger:innen, welche vor allem in kälteren Jahreszeiten auf die konstante Versorgung mit Strom und Gas angewiesen sind. Des Weiteren muss dies zu einem Preis angeboten werden, der für Bürger:innen aus allen sozialen Schichten bezahlbar ist. Daher suchen viele Menschen alternative Angebote um zu heizen und bedenken dabei häufig nicht, dass beispielsweise Elektroheizkörper, zwar in der Regel mit geringen Anschaffungskosten verbunden sind, aber das die Heizlösung durch diese Heizkörper dennoch auf Langzeit durch einen starken Anstieg der Strompreise hohe Kosten mit sich bringt. Auch sollten Gefahren wie eine Überlastung des Stromnetzes verhindert werden, daher sollten Elektroheizungen nicht als Heizungen für ganze Gebäuden zum Einsatz kommen.