Es ist mal wieder Grippezeit und somit probiert sich jeder deutsche Bürger so gut wie es geht vor den Viren zu schützen. Was bei der eigenen Gesundheit oftmals sehr ernst genommen wird, wird im technischen Bereich häufig vergessen. Und das, obwohl insbesondere das Smartphone in der heutigen Zeit unersetzbar geworden ist. Ein virenbedingtes Fehlverhalten oder gar Ausfall kann verheerende Folgen für den beruflichen oder sozialen Alltag haben. Die Meinungen gehen hier sehr weit auseinander. Doch welche Faktoren sprechen für und welche gegen ein adäquates Virenschutzprogramm?
Pro
Aufgrund von Viren, Phishing oder Abzockversuchen kann es empfehlenswert sein, ein Virenschutzprogramm auf das Smartphone zu laden. So eine Sicherheits-App wird das geliebte Smartphone schützen und somit auch private Daten, die sich auf dem Speicher befinden. Sie warnen beispielsweise vor suspekten Websites und deren Inhalten. Der Nutzer kann zwar immer noch selbst entscheiden, ob die Website benutzt werden soll, jedoch ist er vorgewarnt und sich somit über mögliche Sicherheitslücken bewusst. Ein weiteres Risiko besteht beim Surfen im offenen WLAN wie zum Beispiel in einem Cafe. Da dies von vielen Menschen gern genutzt wird, um Kaffeepausen zu überbrücken und nicht das eigene Datenvolumen zu verbrauchen, besteht hier ein enormer Bedarf für sicheres Surfen und genannte Apps können mehr als hilfreich sein.
Außerdem laufen diese Apps meistens unbemerkt im Hintergrund, sodass sie den Verbraucher nicht stören. Desweiteren haben viele Apps andere hilfreiche Eigenschaften, beispielsweise das Orten oder Sperren eines verlorengegangenen Handys aus der Ferne oder das unwiderrufliche Löschen der Daten in selbiger Situation. Wie mit einer Fernbedienung lässt sich das Smartphone somit unbrauchbar für die Außenwelt machen und die privaten Daten bleiben sicher.
Kontra
Auf der anderen Seite gibt es auch zahlreiche Faktoren, die die erhöhte Sicherheit solcher Apps in Frage stellen. Ein Problem stellt die Arbeitsweise der Programme dar, denn oft wird nicht explizit auf Viren oder Schädlinge gescannt, sondern ein Algorithmus geht lediglich Datenbanken durch, durch welchen potentiel virenverdächtige Programme gesammelt sind. Desweiteren kosten Sicherheits-Apps oft eine Menge an Speicher und Betriebsstärke des Smartphones. Somit kann die Leistung des Smartphones verringert werden oder es können sich weniger Bilder oder andere Programme auf dem internen Speicher hinterlegen lassen.
Bei Smartphones im unteren Kostenbereich kann dies die Nutzbarkeit erheblich einschränken. Desweiteren gehören mittlerweile gewisse Sicherheitsstandards zu der Grundausstattung vieler Smartphones, welche die gleichen Services wie die Sicherheits-Apps beinhalten: Beim iPhone ist es beispielsweise Gang und Gebe, dass es aus der Ferne sperrbar ist und Daten somit gesichert sind.
Fazit und Tipps
Auch ohne Sicherheits-Apps lässt sich ein Mindestmaß an Sicherheit beim Surfen gewährleisten, wenn man sich an einige Regeln hält. Zuallererst sollten nur Programme und Apps aus dem offiziellen App Store heruntergeladen werden. Gerade bei den Apple-Geräten minimiert der Apple Store das Virusrisiko enorm, da jede App von Apple geprüft und erst nach erfolgreicher Prüfung zum Herunterladen zugelassen wird. Solange das Apple Gerät also nicht manuell manipuliert wurde (sog. Jailbreak), ist aufgrund des Apple Stores eine hohe Sicherheit gegeben. Desweiteren sollten Links oder Angebote aus E-Mails ignoriert werden - selbst wenn mit dem Gewinn einer Traumreise gelockt wird. Es lohnt sich immer vor dem Anklicken einer E-Mail den gesunden Menschenverstand walten zu lassen und zu prüfen, ob der Absender bekannt ist und ob der Betreff Sinn ergibt. Wie kann man bei einem Gewinnspiel das große Los in Form des Hauptpreises gezogen haben, wenn man nie bei einem teilgenommen hat? Außerdem lohnt es sich, dass Smartphone regelmäßig zu updaten, denn neue Betriebsversionen bieten oft ein kleineres Sicherheitsrisiko verglichen zu älteren Versionen. Interne Sicherheitsfunktionen des Smartphones sollten aktiviert und eingerichtet sein.
Mittlerweile befindet sich auch auf fast jedem Gerät ein Ortungsprogramm, sodass bei Verlust des Smartphones dieses lokalisiert oder gegebenenfalls dessen Daten unwiderrufbar zerstört werden kann. Zu guter letzt sollten offene WLAN Hotspots vermieden werden. Hier lohnt es sich, einen unabhängigen Handytarife Vergleich durchzuführen, um womöglich einen günstigeren Tarif mit einem größeren Datenvolumen in Anspruch nehmen zu können. So können Kaffeepausen sicher überbrückt werden, während das Surfen im Internet die notwendige Unterhaltung liefert. Wie auch bei einer echten Grippe gilt also immer noch das Motto: Verantwortungsbewusstes Verhalten hilft, um Viren zu vermeiden.