Bis 2038 will die Deutsch Bahn (DB) ihren Strommix zu 100 Prozent aus Ökostrom beziehen. Dies soll zum Teil durch Windenergie aus der Nordsee bewältigt werden. Erst kürzlich erweiterte die DB ihren Vertrag mit RWE aus und will ab 2025 noch mehr Windenergie nutzen. Die Windräder hierfür stehen vor der Nordseeinsel Amrum. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Wie es aktuell aussieht und welche Schritte die DB noch plant um ihr Ziel zu erreichen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Seit 2018 sind Reisende im Fernverkehr bereits mit 100 Prozent Ökostrom unterwegs, im Nahverkehr hat man dies noch nicht erreicht. Dennoch ist die Deutsche Bahn der größte Ökostromverbraucher Deutschlands. Das Ziel ist es, bis 2050 komplett klimaneutral zu agieren. 2020 bezog die DB bereits 61 Prozent ihres Strommixes aus Ökostrom. Dieser Anteil am Strommix soll sich bis 2030 auf 80 Prozent und 2038 bis auf 100 Prozent steigern. Ein wichtiger Meilenstein hierbei ist, dass die Deutsche Bahn bis 2030 den spezifischen Ausstoß an Treibhausgasen mehr als halbieren will.
Im Nahverkehr wird nach und nach auch auf Ökostrom umgestellt. In Hamburg, zum Beispiel, fährt die S-Bahn komplett mit Ökostrom. In Baden-Württemberg werden seit 2020 sechs Strecken mit Ökostrom betrieben. Auch Logistikkund:innen haben mit DB eco plus die Möglichkeit, sich ihre Güter mit 100 Prozent Ökostrom transportieren zu lassen. Dieses Angebot gilt aktuell für Deutschland und Österreich. Außerdem besteht die Möglichkeit, das Angebot “DB eco neutral” wahrzunehmen. Hierbei kompensiert man den unvermeidbaren CO2 Ausstoß, der bei einem Transport, zum Beispiel durch Vor- oder Nachlauf per LKW entstehen können. Es soll als Ergänzung zu “DB eco plus” dienen. Hier berechnet die DB den CO2 Ausstoß der gesamten Lieferkette. Anschließend entscheidet das Logistikunternehmen, in welchem Umfang es diese kompensieren will. Die Kompensation wird dann zusammen mit dem Partner der DB atmosfair in Klimaprojekte nach CDM Gold Standard investiert. Der CDM Gold Standard wurde 2003 von der WWF und andern NGOs gegründet und definiert Anforderungen an Klimaschutzprojekte um die beste Wirkung zu erzielen. Dies gibt den Unternehmen die Option, die Nachhaltigkeit innerhalb ihres Rahmens an Möglichkeiten zu verbessern.
DB baut Spitzenposition als größter Ökostrom Nutzer aus
“Wir übernehmen Verantwortung und machen das klimafreundlichste Verkehrsmittel noch grüner und attraktiver”, sagt DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz zu der Entwicklung in Richtung klimaneutraler Deutscher Bahn. Klima- und Umweltschutz ist in der Strategie “Starke Schiene” als eines der Hauptziele verankert. Der aktuelle Ökostromanteil der DB von 61 Prozent liegt deutlich über dem öffentlichen Strommix von rund 50 Prozent. Erst kürzlich schloss die DB drei neue große Lieferverträge über 780 Gigawattstunden ab, welche schrittweise ab 2021 beginnen werden. Dies allein bedeutet 23 Tage Bahnbetrieb aus ausschließlich erneuerbaren Energien. Die Lieferverträge bestehen aus Wind- und Wasserkraft sowie auch Sonnenenergie und sichern den geplanten Zuwachs an Strom aus erneuerbaren Energien der nächsten Jahre. Das ist das größte Bahnstrom-Paket in der Geschichte der DB.Alleine mit diesem Paket spart die Bahn 600.000 Tonnen CO2-Emissionen in den nächste Jahren ein.
Ab 2021 werden rund 80 GWh Sonnenenergie aus dem Gaarz in Mecklenburg-Vorpommern von der Firma Enerparc bezogen. Beginnend in 2023 werden rund 440 GWh an Wasserkraft aus dem Grenzkraftwerk Egglfing-Obernberg an der deutsch-österreichischen Grenze an die Deutsche Bahn geliefert. Ab 2024 sollen außerdem rund 260 GWh Windkraft aus dem Windpark Amrumbank West in der deutschen Nordsee an die Deutsche Bahn geliefert werden.
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DB im Vergleich mit anderen Transportmöglichkeiten
Beim Thema Fernverkehr ist klar, die DB ist klimafreundlicher als das Flugzeug. Mit CO2 Emissionen von unter einem Gramm pro Kilometer und pro Person in Deutschland, liegt die DB deutlich unter dem Flugzeug, mit 214 Gramm pro Person, pro Kilometer. Der PKW stößt 143 Gramm C02 pro Person aus und der Fernlinienbus rund 29 Gramm. Doch wie sieht das Ganze im Nahverkehr aus? Auch hier ist die DB am klimafreundlichsten, denn mit 48 Gramm pro Person und pro Kilometer liegen die Werte der Emissionen des DB-Nahverkehr in Deutschland unter allen anderen der Transportmittel. Ein Linienbus stößt 80 Gramm pro Person pro gefahrenen Kilometer aus, und die Stadt-, Straßen- und U-Bahnen im Schnitt 55 Gramm pro Person. Auch beim deutschen Güterverkehr unterbietet die DB den LKW Transport und die Binnenschifffahrt. Nur 19 Gramm pro Tonne und Kilometer stoßen die DB Güterzüge aus. Die durch LKW Transport ausgestoßenen Emissionen belaufen sich auf 111 Gramm pro Tonne und Kilometer, bei der Binnenschifffahrt auf 30 Gramm.
Windkraft aus der Nordsee
In Zukunft dreht sich jedes vierte Windrad des RWE Windparks auf der Amrumbank vor Helgoland für die DB. Dies ist in ein großer Schritt für die DB in Richtung des angestrebten hundertprozentigen Ökostrom Verbrauchs bis 2038. Ein weiterer Vertrag mit innogy und RWE Supply & Trading sichert die Lieferung von 25 Megawatt ab 2025 für 5 Jahre lang aus dem Windpark Nordsee Ost. Zusätzlich dazu beliefern auch Windkraftanlagen an Land die DB. Ein Statkraft Windpark nahe Bremerhaven liefert ab 2021 40 Gigawattstunden. Auch das Unternehmen Getec Energie beliefert die DB 2022 und 2023 mit insgesamt 50 Gigawattstunden aus dem Windpark Nordleda bei Cuxhaven.
Fazit
Die Deutsche Bahn ist auf einem sehr guten Weg um ihr großes Ziel, die Klimaneutralität im Jahre 2050, zu erreichen. Durch die Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Windparks, an Land und zu Wasser, wird dies realisiert. Die DB ist damit Vorreiter in Sachen Ökostrom in Deutschland und setzt dabei auf erneuerbare Energien. Bereits 2038 soll dieses Etappenziel erreicht sein und zu 100 Prozent mit Ökostrom gefahren werden.Wenn Sie auch dazu beitragen wollen, Deutschland näher an die Klimaneutralität zu führen, dann nutzen Sie doch unseren Ökostrom Vergleich.