Deutschland, das Land des Bargelds. Zumindest ist dies im weltweiten Vergleich immer noch zutreffend, auch wenn es selbst hierzulande einen immer stärker werdenden Trend hin zu mobile payment Alternativen gibt. In der Vergangenheit berichteten wir bereits über diese Form der Bezahlung und den Stand in Deutschland. Damals war Deutschland weit hinter anderen Ländern, doch wie steht es heute um die Nutzung von Smartphones als Zahlungsmittel? Alles was Sie zu mobile payment in Deutschland wissen müssen, erfahren Sie hier.
Corona Pandemie
Dass Deutschland in Sachen Digitalisierung und Nutzung von neuen Technologien nicht gerade das Vorreiterland ist, ist den Meisten klar. Wir Deutschen neigen dazu Fragen zum Datenschutz zu stellen und deshalb ein wenig später in solche Technologien zu vertrauen. Doch während der Corona Pandemie, und dem mit ihr verbundenen Drang zur Nutzung von kontaktlosem Bezahlen, wurde die Bezahlung per Smartphone immer beliebter. Im Jahre 2020 bezahlten rund 17 Prozent der Kunden per Smartphone, 2018 belief sich dies noch auf lediglich 10 Prozent.
Dies ging aus einer Umfrage des Handelsforschungsinstituts EHI hervor. Die Steigerung ist einerseits auf die Corona Pandemie zurückzuführen, andererseits aber auch auf die immer größer werdende Akzeptanz solcher Zahlungsmethoden.
Laut dem Experten für Banken und Finanzen beim Digital Verband bitkom habe die Corona Pandemie dafür gesorgt, dass immer mehr Menschen kontaktloses Zahlen verwenden. Im Zuge dessen seien auch mobile Zahlungsmittel immer beliebter geworden. Außerdem sei mobiles Bezahlen bei den großen Händlern bereits etabliert und werde sich auch bei kleineren Läden in Zukunft weiter durchsetzen. Doch wie funktioniert das Bezahlen mit dem Smartphone? Man braucht in jedem Fall eine App, die genaue Funktion kann sich jedoch je nach Präferenz unterscheiden.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Zum einen bieten mehrere Banken eigene mobile Zahlungsdienste an, wie zum Beispiel die Volksbank oder die Sparkassen. Außerdem bieten manche Supermärkte, wie Edeka und Netto Apps, mit denen man in ihren Supermärkten einkaufen kann. Die am weitesten verbreitete Methode bleibt aber die vom Smartphone Hersteller bereitgestellten Dienste wie Apple Pay und Google Pay. Die Methoden unterscheiden sich in der Gebrauchsweise. So verwenden die Apps der Supermarktketten zum Beispiel QR-Codes. Die anderen Apps funktionieren meist mit der NFC (Near Field Communication = Nahfeldkommunikation) Technologie. Alle Systeme haben aber gemein, dass keinerlei Extrakosten für den Verbraucher entstehen.
Funktionsweise NFC
Die Bezahl Apps funktionieren meistens so: Der Kunde hinterlegt die Kredit- oder Debitkarte mit welcher er bezahlen möchte. Besitzt man keine Debitkarte, so muss man sich darüber informieren, welche Anbieter auch PayPal oder ein Girokonto akzeptieren. Der Bezahlvorgang funktioniert dann genau gleich wie beim kontaktlosen Bezahlen mit der Giro-, Kredit- oder Debitkarte. Denn die Smartphones der heutigen Zeit haben allesamt die Funkwellentechnologie (NFC) verbaut. Ob man mit dem Handy zahlen kann, erkennt man an dem NFC-Symbol an der Kasse des jeweiligen Ladens.
Funktionsweise QR-Code
Die Apps der Supermarktketten Lidl, Edeka und Netto funktionieren ein wenig anders. Sie verwenden die sogenannte QR-Code Technologie. Ein QR-Code ist ein Barcode, dieser wird beim Öffnen der App erzeugt und kann an der Kasse gescannt werden. So wird das Geld für die Einkäufe dem Konto oder der hinterlegten Zahlungsmethode belastet.
Sicherheit beim mobilen Bezahlen
Wie bereits thematisiert konnte sich diese Form des Bezahlens auch aufgrund der vielen Sicherheitsbedenken noch nicht durchsetzen. Jedoch ist diese Form der Bezahlung sicherer als die Meisten annehmen. Denn das Zahlen per mobiler App ist sogar ein Stückchen sicherer als das bezahlen per physischer Karte. Das liegt daran, dass die Kartennummer nicht auf dem Gerät gespeichert wird. Außerdem ist die Bezahlung durch Verwendung biometrischer Merkmale sicherer als die mit PIN. So kann man nur bezahlen wenn das Smartphone vorher durch den Fingerabdruck oder durch die Gesichtserkennung entsperrt wurde. Der Chip übermittelt zudem lediglich einen Code, nicht die gesamten Kartendaten. So ist es für einen Dieb deutlich schwieriger, die Kontodaten abzugreifen und Geld abzubuchen beziehungsweise das Konto für Zahlungen zu verwenden. Außerdem müsste er ca. 4cm nahe am Smartphone sein, was ziemlich unwahrscheinlich ist. Des Weiteren erfolgt kein enormer Datenaustausch zwischen Smartphone und Anbieter. Jedoch sollten Sie sich ausführlich darüber informieren, welcher Anbieter welche Daten benötigt und unter Umständen weitergeben darf, bevor Sie sich für eine App entscheiden.
Fazit
Das Bezahlen mit dem mobilen Endgerät ist immer handlicher und sicherer geworden. Vor allem durch die Einführung der biometrischen Entsperrung ist der Vorgang auch deutlich sicherer als er den Meisten vorkommt. Jedoch sollte sich jeder Kunde darüber im Klaren sein, welche Daten er an wen weitergibt. Außerdem ist für viele der genannten Methoden ein integrierter NFC-Chip notwendig. Bei der Auswahl eines neuen Smartphones sollten Sie also auf das Vorhandensein eines solchen eingebauten Chips achten. Hier kommen Sie zu unserem Handy-Vergleich.