Sie wundern sich, warum ihre KFZ-Versicherung teurer oder gar günstiger geworden ist? Dies liegt an der Veränderung der verschiedenen Typklassen. Die verschiedenen Typklassen bestimmen, neben anderen Faktoren, den Preis der Versicherungsprämie. Lesen Sie nachfolgend, ob Sie von einer Änderung der Typklasse betroffen sind.
Was sind Typklassen?
Generell gibt es drei verschiedene Typklassen. Jeweils für die Teilkasko, Vollkasko sowie die Haftpflicht. Jedes Jahr wertet der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) verschiedene Statistiken aus, um die Typklassen zu bestimmen. Dafür werden für jeden Fahrzeugtyp (Art eines Fahrzeuges/Fahrzeugmodell) die Fahrzeugschäden und Reparaturkosten der letzten drei Jahre in Betracht gezogen.
Teilkasko-Versicherung: Typklassen von 10 bis 34
Vollkasko-Versicherung: Typklassen von 10 bis 33
Bei diesen beiden Versicherungen werden Wildunfälle, Autodiebstähle, Vandalismus-Schäden sowie Elementarschäden berücksichtigt. Genauso spielen die Schäden, welche der Versicherungsnehmer selbst verschuldet hat, eine große Rolle.
Haftpflichtversicherung:Typklasse von 10 bis 25
Bei der Haftpflichtversicherung werden die Reparaturkosten sowie die entstandenen Schäden in die Berechnung der Typklassen eingenommen. Hierbei geht es um die Kosten, welche eine Versicherung an die Unfallgeschädigten zahlen muss.
Wie funktioniert die Berechnung der Typklassen?
Die Einstufung des Fahrzeuges hängt von der Anzahl der Unfälle sowie des Fahrzeugtyps ab, und wie hoch die Reparaturkosten waren.
Je höher die Typklasse, desto höher auch die Versicherungsprämie. Wenn das Fahrzeug nur wenige Unfälle und geringe Reparaturkosten in der Statistik der letzten drei Jahre vorweist, ist die Typklasse niedriger.
Generell hat in jeder der drei Typklassen-Berechnungen die Motorleistung sowie der Wert eines jeden Fahrzeugs eine Auswirkung. So haben viele gering motorisierte Fahrzeuge, wie z.B. Kleinwagen, eine eher niedrigere Typklasse, wohingegen hochmotorisierte SUV oder Oberklasse-Modelle eher eine höhere Typklasse haben. Allerdings heißt eine Einstufung in eine niedrigere oder höhere Typklasse nicht direkt, dass auch die Versicherungsprämie höher oder niedriger ausfällt. Es spielen auch noch andere Faktoren eine wichtige Rolle.
Wenn Sie ein Neufahrzeug erwerben, oder ein Fahrzeug aus dem Ausland importieren, wird vorübergehend eine Übergangs-Typklasse bestimmt. Sobald genug Daten zu diesem Fahrzeug vorhanden sind, wird eine herkömmliche Typklasse bestimmt.
Veränderung in 2020
Über eine Verbesserung, also von einer höheren Typklasse in eine niedrigere Typklasse, können sich 2020 rund 4.6 Millionen Fahrzeughalter freuen. Hingegen müssen sich circa 6.5 Millionen Autofahrer auf höhere Beiträge einstellen. Für die rund 29.7 Millionen verbleibenden Fahrzeughalter wird sich in 2020 nichts verändern. Ob und wie sich die Typklasse Ihres Fahrzeugs verändert hat, können Sie hier nachsehen.
Regionalklassen
Neben den Typklassen spielen auch die Regionalklassen eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der Versicherungsprämie. Bei der Berechnung der Versicherungsprämie spielt es keine Rolle, wo der Schaden entstanden ist (z.B. wenn der Schaden auf einer Urlaubsfahrt entstanden ist), sondern in welchem der 413 Zulassungsbezirke der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat.
Neben den Unfallschäden werden auch sonstige Schäden sowie Autodiebstähle in der Berechnung berücksichtigt. Auch für die Regionalklassen werden die Daten der letzten drei Jahre ausgewertet. Genauso wird auch hier zwischen den drei verschiedenen Versicherungskategorien unterschieden.
Fazit
Neben der Typklasse spielt auch die Regionalklasse eine wichtige Rolle in der Berechnung der Versicherungsprämie. Doch auch weitere Faktoren werden berücksichtigt. Je mehr Unfälle mit einem Fahrzeugtyp verursacht werden und je höher die Reparaturkosten ausfallen, desto höher wird auch die Typklasse eingestuft. Ein Fahrzeug mit höherer Motorisierung ist wahrscheinlich auch in einer höheren Typklasse aufzufinden. Je höher die Typklasse, desto höher fällt, nach Berücksichtigung der weiteren Faktoren, wahrscheinlich auch die Versicherungsprämie aus.