Das Interesse an privaten Photovoltaik-Anlagen steigt, für viele ist der Besitz einer Anlage fast schon ein Hobby. Da durch solche Anlagen Kosten bei der Energierechnung minimiert werden können und man zur Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen beiträgt, ist eine private Anlage für viele eine begehrenswerte Investition. Doch wann und unter welchen Umständen ist es tatsächlich sinnvoll, eine eigene Solaranlage zu erwerben? Und wenn, welche? Dies und mehr erfahren Sie im folgenden WechselJetzt.de Artikel.
Private Photovoltaik
Eine Photovoltaik-Anlage wandelt Sonnenlicht in elektrische Energie um. Die Paneele, welche das Sonnenlicht auffangen, können auf Dächern und sogar auf einer Terrasse oder einem Balkon installiert werden. Über einen Wechselrichter wird der erzeugte Gleichstrom dann in Haushaltsstrom mit 230 Volt umgewandelt. Private thermische Solaranlagen funktionieren ähnlich, jedoch wird die gewonnene Energie anstatt in Haushaltsstrom in Wärme umgewandelt.
Probleme von privaten Photovoltaik-Anlagen
Aktuell sind viele kleine, private Energiesysteme unabhängig, was zu einer suboptimalen Nutzung führt. Wenn der Strom, der von der Photovoltaikanlage produziert wird, nicht in das öffentliche Netz eingespeist wird, dann kann bei schwankender Energiegewinnung oft keine effiziente Nutzung geschehen. Eine Alternative zur Einspeisung ist das Konzept von Energiegemeinschaften. So können Verbrauch und Erzeugung besser koordiniert und die Gesamteffizienz gesteigert werden. Jedoch ist diese Vernetzung eine komplizierte Aufgabe.
Staatliche Regelungen zu PV-Anlagen
Was sagt die Regierung zu privaten Solaranlagen? Seit der Einführung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) wurde der Betrieb von privaten Photovoltaik-Anlagen immer wieder vereinfacht. Eine gesetzliche Neuerung wurde im Dezember 2022 beschlossen, steuerliche Maßnahmen und eine Vereinfachung der Bürokratie sollen den Einstieg in die private Photovoltaik erleichtern. Beispielsweise wurde die Maximalgrenze der Erzeugung erhöht, so müssen bei mehr Produktion weniger Ertragsteuern gezahlt werden.
Außerdem wurde in der Änderung des EEG 2023 die Einspeisung des Stroms wirtschaftlich attraktiver gemacht.
Auch gibt es auf Photovoltaik ausgelegte Darlehen mit günstigen Zinssätzen und in einigen Bundesländern existieren sogar Zuschüsse für Photovoltaik-Anlagen.
Wer kann eine PV-Anlage installieren?
Es gibt jedoch einige Einschränkungen, wer wo eine Photovoltaik-Anlage einbauen darf. Größtenteils hängt es davon ab, wie die Wohnverhältnisse der interessierten Person sind. Ist sie der alleinige Eigentümer der Immobilie, so können Sie diese Entscheidung meist allein treffen. Lediglich bei Denkmalschutz können andere Regelungen gelten.
Wenn Sie jedoch mieten, oder aber Miteigentümer sind, müssen Vermieter:innen bzw. Miteigentümer auch zustimmen. Selbst für ein Steckergerät auf dem Balkon brauchen Sie die Einwilligung von Vermieter:innen.
Zusätzlich sollten die Gegebenheiten möglichst ideal für eine Photovoltaik-Anlage sein. Dies bedeutet, dass es eine möglichst schattenfreie, stabile Dachfläche gibt, optimalerweise mit einer Südausrichtung und einer Dachneigung von 30 Grad. Doch auch auf Ost- und Westdächern kann es lohnend sein, eine Anlage zu platzieren, denn die Sonneneinstrahlung variiert ja über den Tag. Auch leichte Abweichungen in der Neigung sind tolerierbar.
Photovoltaik-Anlage kaufen oder mieten?
Neben dem Erwerb einer Anlage, können PV-Anlagen auch gemietet werden. Je nach Modell belaufen sich die Kosten hier auf 80 bis 300 Euro pro Monat. Auf lange Sicht summieren sich diese Kosten jedoch. Wenn Sie an langfristiger Nutzung interessiert sind, ist dies nicht die wirtschaftlichste Lösung.
Jedoch bringt das Mieten einer Photovoltaik-Anlage einige Vorzüge. Zunächst haben Sie keine hohen Anschaffungskosten, beziehungsweise müssen Sie keinen Kredit aufnehmen. Außerdem sind die vermietenden Unternehmen verantwortlich für Installation, Wartung und Reparatur, so müssen Sie sich keine Sorgen vor plötzlichen Kosten machen.
Bei gemieteten Anlagen ist es wichtig, den Mietvertrag sorgfältig zu lesen, um einen guten Überblick über die möglichen Szenarien zu haben.
Insgesamt ist das Mieten keine optimale Lösung, Mietverträge laufen meist über 20 Jahre, in dieser Zeit könnte man auch eine eigene Anlage abzahlen.
Lohnt sich also der Kauf einer Photovoltaik-Anlage?
Im Großen und Ganzen: Ja. Ein Kauf lohnt sich.
Wenn Ihr Interesse von umweltschutztechnischer Natur ist, dann lohnt sich so eine Anschaffung ganz klar.
Doch auch wenn Sie die Anlage aus wirtschaftlichen Gründen erwerben möchten, ist dies meist sinnvoll. Am lohnenswertesten ist es, wenn Sie einen Teil des Stroms direkt selbst verbrauchen und zusätzlich in einer Batterie speichern. Wenn man sich dazu entscheidet, einen Teil des Stroms in das öffentliche Netz einzuspeisen, bekommt man für diesen Anteil noch eine Einspeisevergütung. So werden sowohl die Stromkosten des Eigenbedarfs minimiert, als auch der Reststrom vergütet.
Den erzeugten Strom selbst zu nutzen und dadurch weniger Energie direkt zu bezahlen, lohnt sich mehr, als möglichst viel davon einzuspeisen. Der Strom vom eigenen Dach kostet Sie bei einer Anlagengröße von 5 bis 10 kWp nur etwa 15 bis 10 Cent pro Kilowattstunde, während Sie für Strom aus dem Netz etwa 40 Cent (brutto) pro kWh bezahlen müssen.
Um zu wissen, wie hoch der Anteil an Strom ist, den Sie in jedem Fall für sich selbst erzeugen können, sind drei Faktoren wichtig:
- die Höhe Ihres Stromverbrauchs
- dessen zeitliche Verteilung über den Tag
- die Leistung der PV-Anlage
Interesse an Solarstrom?
Wenn Sie nun darüber nachdenken, eine Photovoltaik-Anlage zu erwerben, dann gibt es für Sie einige weiter Punkte zu beachten. Zunächst müssen Sie sich für ein bestimmtes Modell entscheiden: Soll es eine private Solaranlage sein, oder aber eine Photovoltaikanlage. Außerdem müssen Sie einige gesetzliche Vorgaben einhalten, wie beispielsweise Anmeldungen beim Netzbetreiber und im Merkstammregister. Wenn Sie Interesse haben, können Sie sich bei unserem Photovoltaikangebot anmelden.
Aktuell sind Mini Photovoltaik-Anlagen beliebt, die man einfach über Haushaltssteckdosen in das eigene Stromnetz integrieren kann. Mit vergleichsweise geringen Anschaffungskosten (einige hundert Euro), kann eine Mini Solaranlage (bis zu 10 kWh Stromerzeugung) einen Teil zur Energiewende beitragen.